Goslar: Disput bei GZ-Podiumsrunde zum Bürgerentscheid

Detlef Vollheyde und Anke Berkes bei der Podiumsrunde im „Lindenhof“. Foto: Epping
Warum wollte die „Initiative Bürgerentscheid“ zunächst nicht teilnehmen? Und wer hat wen und wann eingeladen? Bei der GZ-Podiumsrunde am Mittwochabend im Goslarer „Lindenhof“ gab es Irritationen und Vorwürfe. Die GZ stellt den Ablauf der Einladung klar.
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Goslar. Warum wollte die „Initiative Bürgerentscheid“ zunächst nicht teilnehmen? Und wer hat wen und wann eingeladen? Um diese Fragen gab es bei der öffentlichen GZ-Podiumsrunde am Mittwochabend im Goslarer „Lindenhof“ einen Disput.
Gleich der Auftakt der Podiumsrunde barg Brisanz. Detlef Vollheyde (Bürgerliste) ergriff das Wort, um „Unterstellungen“ zu begegnen. Vollheyde verwies in öffentlicher Runde auf seine Nierenkrankheit, zugunsten der Veranstaltung habe er den Dialyse-Termin verschoben. Vollheyde betonte, „dass wir uns hier nicht drücken wollen, dass wir uns Ihnen hier stellen – und dass wir uns Ihnen auch mutig stellen“.
Wahrheit und Klarheit
„Zur Wahrheit gehört dann aber auch, dass die Initiative erst nicht teilnehmen wollte“, entgegnete GZ-Moderator Frank Heine: „Und wir haben auch, bitte, immer Vertreter eingeladen.“ Dies wiederum wollte Anke Berkes (Grüne) „nicht unwidersprochen stehen lassen“ und verwies auf die Einladung durch GZ-Chefredakteur Jörg Kleine. Dass auch Vertreter eingeladen sind, sei „erst später nachgeschoben“ worden, erklärte Berkes: „Ich kann auch gerne den Mail-Verkehr öffentlich machen.“
Zur Klarstellung möchte die GZ dies aufgreifen. Die Redaktion hatte alle Podiumsteilnehmer weit im Vorfeld zu der Veranstaltung eingeladen. Am 19. Februar gingen gleichlautende E-Mails an Detlef Vollheyde, Anke Berkes (beide „Initiative Bürgerentscheid“), Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner und Ersten Stadtrat Dirk Becker. „Für den 3. April möchten wir Sie herzlich einladen für die öffentliche GZ-Podiumsrunde zum Bürgerentscheid über die Stadthalle im Kaiserpfalzquartier.“ In der Mail standen Uhrzeit, geplanter Ablauf – und die Bitte um Rückmeldung bis spätestens 8. März.
Stellvertreter eingeladen
Am 20. Februar, also am Folgetag, schrieb Vollheyde zurück, dass er aufgrund seiner Erkrankung nicht teilnehmen könne. Am selben Tag haben Frank Heine und Jörg Kleine mit Detlef Vollheyde telefonisch gesprochen, dabei den Termin erläutert und angeboten, dass auch ein Stellvertreter teilnehmen könne. Vollheyde erklärte, dass das Team Bürgerentscheid über eine Teilnahme entscheiden werde.
Zwei Wochen später, exakt am 8. März, kam per Mail eine Rückmeldung von Anke Berkes: „An der Veranstaltung am 03.04. können wir nicht teilnehmen. Herr Vollheyde und ich haben andere Termine.“
Am 11. März schrieb der GZ-Chefredakteur wiederum an Berkes: „Wir möchten noch mal einladen zu unserer öffentlichen Podiumsveranstaltung.“ Kleine verwies darauf, dass auch Vertreter am 3. April teilnehmen können: „Vielleicht finden Sie ja doch aus den Reihen der Initiatoren des Bürgerbegehrens jemanden, der oder die die Positionen vertritt.“
Frage der Fairness
Am 14. März antwortete Berkes: „Wir haben in kleiner Runde noch einmal über Ihre Einladung zum Podium am 3.4. gesprochen und wären nun unter gewissen Voraussetzungen bereit, teilzunehmen.“ In der Mail nannte Berkes „Voraussetzungen“, auch um „den bei uns gegenwärtig ramponierten Ruf der GZ“ wiederherzustellen.
Kleine schrieb am 14. März zurück: „An unserer Planung halten wir natürlich fest, denn wir haben allen Beteiligten unser Konzept für die Podiumsrunde gleichlautend, gleichzeitig und in gleicher Art und Weise übermittelt. Das gehört zur Fairness. Die geplante Veranstaltung nunmehr nach Ihren Voraussetzungen zu verändern würde dieser Fairness widersprechen.“
Am 15. März antwortete Berkes per Mail: „An der Veranstaltung der Goslarschen Zeitung werden 2 Personen von uns teilnehmen.“ Am 26. März hakte Kleine per Mail nach, welche Personen denn teilnehmen. Die Mail blieb bis zum Abend des 3. April unbeantwortet.