Goslar: Baumfrevel-Vorwurf am Cattenberg-Park

Die Bürgerliste vermutet Baumfrevel auf der Cattenberg-Park-Baustelle. Foto: Privat
Bürgerlisten-Ratsherr Henning Wehrmann wittert Baumfrevel auf dem Cattenberg-Park-Grundstück. Nach Kritik von aufmerksamen Bürgern „am rabiaten Umgang mit den wenigen, noch vorhandenen aber durch den Bebauungsplan geschützten Bäumen“ habe er eine Anfrage an die Stadt gestellt.
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Goslar. Beim Cattenberg-Park handelt es sich um ein Bauprojekt der Investorengemeinschaft aus Dirk Junicke und Hans-Joachim Tessner. Mehrere Stadtvillen sollen entstehen. Was dort in der letzten Woche zu sehen war, erinnere ihn stark an den Baumfrevel im Neubaugebiet Fliegerhorst, stellt Wehrmann fest.
Zwischen zwei Baumgruppen seien rücksichtslos schwere Baumaschinen eingesetzt worden, „obwohl die einschlägigen Regelwerke für Erdarbeiten im Bereich von geschützten Bäumen in derartigen Fällen schonende Handschachtungen vorsehen“, kritisiert der Ratsherr. Bei den betroffenen Bäumen sei das Wurzelgeflecht maschinell einfach weggerissen worden, so Wehrmann weiter. Man müsse sich ernsthaft Sorgen um die Standfestigkeit der Bäume bei Sturm machen. Anschließende Wurzelpflege habe es nicht gegeben. Stattdessen sei die Baugrube einfach zugeschüttet worden.
Aufarbeitung der Vorgänge verlangt
Für die Bäume besonders schädlich seien die massiven Aufschüttungen von nicht benötigtem Bodenaushub, die bereits bis unmittelbar an die Stämme heranreichen, kritisiert Wehrmann weiter.
Selbst der ursprünglich vorhandene Stammschutz, der noch auf Veranlassung der Stadt angebracht worden war, sei zwischenzeitlich bei allen Bäumen wieder verschwunden. „Offenkundig lege man es darauf an, alle Bäume so zu schädigen, dass sie von selbst eingehen“, vermutet Wehrmann. Von der Verwaltung verlangt die Bürgerliste eine entsprechende Aufarbeitung der Vorgänge und hinterfragt auch die ordnungsrechtlichen Aspekte – sprich: Geldbußen. Investor Dirk Junicke war am Freitag außerhalb der Harzregion unterwegs, zeigte sich jedoch durchaus überrascht. Ihm seien die Vorwürfe bisher nicht bekannt gewesen. Am Montag wolle er sich auf der Baustelle schlau machen und zur Sache äußern.