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Streik am Freitag

Gewerkschaft weist Kritik von Stadtbus-Chefin zurück

Die Fahrzeuge der Stadtbus Goslar bleiben am Freitag im Depot. Archivfoto: Epping

Die Fahrzeuge der Stadtbus Goslar bleiben am Freitag im Depot. Archivfoto: Epping

Die Gewerkschaft Verdi ruft heute Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs zum Streik auf – auch die Goslarer Stadtbusse fahren nicht, alle Linien fallen aus. Gewerkschaftssekretär Marian Drews fasst die Forderungen der Arbeitnehmerseite zusammen.

Freitag, 02.02.2024, 05:59 Uhr

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Goslar. Die Gewerkschaft Verdi ruft heute Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs zum Streik auf – der Goslarer Stadtbus fährt nicht, alle Linien fallen aus. Gewerkschaftssekretär Marian Drews hat noch einmal die Forderungen der Arbeitnehmerseite in Niedersachsen zusammengefasst und wehrt sich gegen Kritik am Streikaufruf von Stadtbus-Chefin Anne Sagner.

Keine 35-Stunden-Woche in Niedersachsen

„Wir fordern unter anderem die Erhöhung des Urlaubsanspruchs auf 33 Tage, da wir glauben, dass zusätzliche freie Tage ein wesentlicher Baustein für mehr Entlastung für die Beschäftigten im ÖPNV wären“, schreibt der Verdi-Mann. Die 35-Stunden-Woche gehöre in Niedersachsen nicht zu den Forderungen der Gewerkschaft.

Darüber hinaus wolle Verdi, dass Arbeit zu ungünstigen Zeiten, etwa nachts, am Wochenende oder an Feiertagen, besser honoriert werde, „um auch hier für Entlastung und einen Ausgleich zu sorgen für die Arbeit rund um die Uhr“. Dazu gehöre auch eine Gleichstellung für den Fahrdienst, der bislang von Regelungen für Schichtarbeiter ausgenommen sei.

Kritik am frühen Streik

Anne Sagner, Geschäftsführerin von Stadtbus Goslar, hatte den Streikaufruf in dieser Phase der Verhandlungen als unverhältnismäßig kritisiert. Verdi reagiert: Wenn die Stadtbus-Chefin kein Verständnis dafür zeige, dass die Gewerkschaft zu diesem Mittel greife, dann müsse man dem entgegenhalten, „dass es auch durchaus unüblich ist, dass die Arbeitgeber mit so massiven Gegenforderungen in die Tarifrunde starten“, entgegnet Drews. Die Belastung für die Beschäftigten solle ausgeweitet, Arbeitszeiten verlängert werden. Obendrein würden sich die öffentlichen Arbeitgeber aus ihrer „sozialen Verantwortung“ stehlen, weil sie den Bezugszeitraum für Krankengeldzuschüsse um zwei Drittel kürzen wollen. „Also erst alles aus den Beschäftigten rauspressen und sie dann im Krankheitsfall schnell alleine lassen und das Risiko der ungesunden Arbeitsbelastung auf die Beschäftigten abwälzen“, fasst der Gewerkschafter den strittigen Punkt zusammen.

Die Arbeitgeber hätten sich in der ersten Verhandlungsrunde geweigert, „über Entlastung und Attraktivitätssteigerung der Berufe zu sprechen“. Dass da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Nahverkehr sauer seien und „nach der ersten Verhandlungsrunde bereits zum Warnstreik entschlossen sind und ein Zeichen setzen wollen, ist verständlich.“ red

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