Zähl Pixel
Behindertenbeauftragte in Seesen

Geben und Nehmen auf sozialer Ebene

Christiane Bätge-Naujok ist seit vier Jahren als Ansprechpartnerin für beeinträchtigte Personen und ihre Angehörigen vor Ort und seit kurzem auch Mitglied im Inklusionsbeirat des Landkreises Goslar.  Quelle: Stadt Seesen

Christiane Bätge-Naujok ist seit vier Jahren als Ansprechpartnerin für beeinträchtigte Personen und ihre Angehörigen vor Ort und seit kurzem auch Mitglied im Inklusionsbeirat des Landkreises Goslar. Quelle: Stadt Seesen

„Hilfe mit Wertschätzung“: Seit vier Jahren ist Christiane Bätge-Naujok als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte in Seesen unterwegs und auch Mitglied des Inklusionsbeirates des Landkreises Goslar. Vorort-Besuche stehen auf der Tagesordnung. 

Donnerstag, 10.11.2022, 12:30 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Seesen. Hilfe mit Wertschätzung: Das ist ein wichtiges Leitbild der Behindertenbeauftragten der Stadt Seesen. Wenn Christiane Bätge-Naujok, kurz Chris, jeden zweiten Mittwoch des Monats ihre Sprechstunde im Jacobsonhaus öffnet, weiß sie nie, was sie erwartet: „Die Menschen kommen mit ganz unterschiedlichen Problemen zu mir“, erzählt sie. „Das geht von Depressionen über die Begleitung bei schwerer Krankheit bis hin zur Unterstützung bei Terminen oder die Vermittlung zwischen Versicherungen oder Ämtern.“

„Mich erfreut die Zusammenarbeit mit Menschen“

Chris Naujok ist die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte bei der Stadt Seesen und auch außerhalb ihrer Sprechzeiten stets fleißig im Einsatz, denn neben den festen Sprechstunden bietet sie auch Hausbesuche und Telefongespräche an. Bereits seit vier Jahren steht die gelernte Arzthelferin und Dialysekrankenpflegerin den Seesenern sowohl bei körperlichen Beeinträchtigungen wie auch bei geistigen und auch bei seelischen Problemen beratend zur Seite.

Auf die Stelle aufmerksam geworden war Chris Naujok über Ratsmitglieder der Stadt. „Mich erfreut die Zusammenarbeit mit Menschen. Es ist ein Geben und Nehmen auf sozialer Ebene, dies ist sehr interessant.“ Ihre Arbeit ist so vielseitig wie wichtig: Sie hilft Betroffenen und Angehörigen bei Behördengängen, nimmt Kontakt zu Sanitätshäusern und Krankenkassen auf und versucht bestmöglich zu unterstützen. Auch Vor-Ort-Besuche in Einrichtungen stehen bei Chris Naujok auf der Tagesordnung: So besichtigte sie beispielsweise die sanitären Anlagen im Freibad Rhüden und steht bei einem möglichen barrierefreien Umbau beratend zur Seite. Enger Kontakt besteht außerdem zur Lebenshilfe in Seesen. Auch hier war die Behindertenbeauftragte der Stadt vor Ort, um sich einen Eindruck der ergotherapeutischen Einrichtung zu verschaffen.

Vertrauensbasis wichtig

„Ziel für mich ist es, den Betroffenen bei ihren Sorgen und Problemen zielgerichtet und ergebnisorientiert zu helfen“, erklärt sie. Im Fokus stehe für sie dabei stets ein gemeinsames Vorgehen mit den Betroffenen und der Aufbau einer Vertrauensbasis – damit derjenige, der Hilfe benötigt, sie auch bekommt. Seit 36 Jahren lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann in Seesen und wurde schon während ihrer Arbeit an der Schildbergschule sowie an der Sehusaschule auf die Probleme von Kindern aufmerksam, die unter Beeinträchtigungen körperlicher oder seelischer Art litten.

Die damals gemachten Erfahrungen und Kontakte helfen ihr auch heute noch in manchen Fällen weiter: So arbeitet sie eng mit der Stadtverwaltung zusammen, zum Beispiel, wenn es um die Beantragung von Parkausweisen und das Ausfüllen von komplizierten Formularen geht. Seit Kurzem ist die Seesenerin auch Mitglied im Inklusionsbeirat des Landkreises Goslar und tauscht sich einmal monatlich mit anderen Behindertenbeauftragten über Probleme der Beeinträchtigten aus. Auch hier geht es darum, vorhandene Probleme gemeinsam mit den jeweiligen Einrichtungen und Institutionen zu lösen und so das Beste für betroffene Personen zu erreichen.

Wer selbst Unterstützung benötigt, der kann sich zunächst telefonisch unter 0170 746 38 83 mit Christiane Bätge-Naujok in Verbindung setzen. Dann werden auch die nächsten Sprechstunden bekannt gegeben, die regelmäßig stattfinden. Wichtig ist, dass die Hilfesuchenden wissen, dass auch diese Gespräche „barrierefrei“ angeboten werden. red

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region