Gandersheimer Domfestspiele für Blinde und Sehbehinderte

Audiodeskriptor Paul Beßler am Fenster mit Blick auf die Tribüne/Bühne.
Die Gandersheimer Domfestspiele weiten ihr Angebot für Blinde und Sehbehinderte aus: In der 64. Spielzeit gibt es mehr Aufführungen mit Audiodeskription: Wer dem Bühnengeschehen mit den Augen nicht folgen kann, erhält die Beschreibung per Kopfhörer.
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Gandersheim. Wer bei den Gandersheimer Domfestspielen das Geschehen auf der Bühne vor der Stiftskirche nicht verfolgen kann, weil er blind oder sehbehindert ist, kann in der 64. Spielzeit bei mehreren ausgewählten Vorstellungen eine live gesprochene Audiodeskription nutzen. „Die Premiere war so erfolgreich und die Nachfrage in diesem Jahr so groß, dass wir die Anzahl der Vorstellungen im kommenden Sommer verdoppelt haben“, sagt Geschäftsführer Thomas Groß.
Die Gandersheimer Domfestspiele arbeiten mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen sowie der Diakonie im Braunschweiger Land, Außenstelle Bad Gandersheim, zusammen, unterstützt von der Aktion Mensch.
„My fair Lady“ mit den Ohren sehen
Eine Audiodeskription – also gesprochene Beschreibungen dessen, was gerade auf der Bühne vor sich geht – gibt es beim Musical „My Fair Lady“ am 2. Juli und 22. Juli sowie beim Schauspiel „Der Graf von Monte Christo“ am 18. Juni und 30. Juli. Eine gesprochene Beschreibung für Blinde und Sehbehinderte wird es auch für eine Vorstellung des Kinder- und Familienstücks „Robin Hood“ geben. Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Audiodeskriptor Paul Beßler wird wieder mit bestem Blick auf die Bühne seine Beschreibungen auf die Kopfhörer der im Publikum sitzenden Sehbehinderten oder Blinden senden. Er beschreibt, was auf der Bühne zu sehen ist, für Menschen, die nicht sehen können. Sie sitzen im Publikum vor der Stiftskirche und hören über Kopfhörer die Stimme des Kommentators, der auch zusätzliche Erläuterungen gibt.
Für schwerbehinderte Besucher gibt es einen Rabatt von 3 Euro, außerdem hat eine Begleitperson freien Eintritt. Da nur die Kartenzentrale Freikarten für die Begleitung buchen kann, können die Tickets ausschließlich dort gekauft werden. Sie ist erreichbar unter (05382) 955 33 11 oder kartenzentrale@gandersheimer-domfestspiele.de.
Motto: „Uns blüht was“
Die 64. Gandersheimer Domfestspiele vom 11. Juni bis 13. August stehen unter dem Motto „Uns blüht was“. Zu sehen sein werden das Schauspiel „Der Graf von Monte Christo“ mit Live-Musik von Ferdinand von Seebach, das Musical „My Fair Lady“, der Konzertabend „Dancing Queen“, das große ABBA-Konzert unter der musikalischen Leitung von Patricia Martin sowie als Kinder- und Familienstück „Robin Hood“ in einer Fassung von Sarah Speiser und Jennifer Traum mit Musik von Ferdinand von Seebach. Im Probenzentrum an der Neuen Straße können sich die Besucher nach dem großen Erfolg im kommenden Sommer noch einmal zum „Frühstück bei Tiffany“ verabreden. red

Vor den Vorstellungen können Blinde und Sehbehinderte Requisiten betasten, die vom Geschäftsführer Thomas Groß (rechts) präsentiert werden. Hier die Begegnung mit der fleischfressenden Pflanze aus dem „Kleinen Horrorladen“. Foto: Bertram