Freiwillige retten Uhu aus Stacheldraht in Werlaburgdorf

Hilflos zwischen Stacheldraht und Maschendrahtzaun: Nachdem Nabu-Mitglied Rolf Reichelt den Uhu befreit und Tierarzt Dr. Jürgen Brinkmann ihn versorgt hat, erholt sich der Vogel nun in der Pflegestation in Leiferde. Foto: Privat
Anwohner haben in Werlaburgdorf einen verletzten Vogel entdeckt. Das Tier hatte sich im Stacheldraht eines Zaunes verfangen und schwer verletzt. Ein Teil des Drahtes steckte sogar tief im Körper fest. Nach der Rettung erholt sich der Vogel in der Pflegestation.
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Werlaburgdorf. Reichlich Glück im Unglück hatte ein verletzter Uhu am Wochenende in Werlaburgdorf. Nachdem er sich in der Nacht zu Sonntag im Stacheldraht eines Zaunes verfangen und dabei verletzt hatte, konnte er dank ehrenamtlicher und sachkundiger Unterstützung aus seiner misslichen Lage befreit werden. In der Vogelpflegestation in Leiferde sollen die Wunden des Uhus nun heilen, und das Tier soll sich von den Strapazen erholen.
Aufmerksamen Anwohnern ist es zu verdanken, dass dem hilflosen Vogel noch rechtzeitig geholfen werden konnte. Sie entdeckten ihn auf dem Zaun sitzend und leiteten sofort die notwendigen Schritte zu seiner Rettung ein –und informierten das Nabu-Mitglied Rolf Reichelt. Weil das nachtaktive Tier vermutlich bereits über mehrere Stunden hinweg vergeblich versucht hatte, sich zu befreien, war der Stacheldraht schon tief in seinen Körper eingedungen und hatte Verletzungen verursacht.
Teil des Drahtes steckt tief im Körper fest
Reichelt ist bei derartigen Tier-Rettungsaktionen häufiger zur Stelle. Und so befreite er auch diesen verletzten Uhu, indem er den Stacheldraht mit einem Seitenschneider durchtrennte. „Er hatte sich schon so in den Draht verwickelt, dass es keine andere Möglichkeit Chance gab“, erzählt der Werlaburgdorfer. Ein Teil des Drahtes ließ sich dabei aber nicht entfernen und steckte weiterhin tief im Körper des Vogels fest.
Die Retter alarmierten nun den Wolfenbütteler Tierarzt Dr. Jürgen Brinkmeier, der in der Vergangenheit bereits in ähnlichen Fällen mit seiner Expertise ausgeholfen hatte. Brinkmeier kam nach Anruf am Sonntagnachmittag mit seiner Frau und Assistentin in seine Praxis. Dort befreite er den Uhu auch von den übrig gebliebenen Resten des Drahtes. Danach musste noch die Wunde genäht werden. Dies wurde, wie schon zuvor bei gemeinsamen Tierrettungen mit dem Nabu, gratis erledigt. „Außerdem erhielt das Tier einen Verband, der auch die Flügel fixiert“, berichtet Reichelt. In den kommenden Tagen werde nun der Heilungsprozess beobachtet. Laut Nabu habe der Uhu aber gute Aussichten, bald wieder komplett gesund zu werden. Um zu genesen und sich vom Schock zu erholen, kommt er jetzt in die Vogelpflegestation nach Leiferde.
ssk/ag
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