Frankenberger Winterabende: Der erste Blick geht nach Fernost

Wohin geht die Reise? Publizist und Buchautor Frank Sieren beschäftigt sich zum Start der Frankenberger Winterabende mit den Chancen und Gefahren, die aus der neuen Stärke Chinas erwachsen. Foto: Veranstalter
Zum Start der neuen Winterabendsaison richten sich die Augen nach Fernost. „Unsere Zukunft mit China – Chance oder Bedrohung?“ lautet die Frage, die Autor Frank Sieren am Montag, 20. November, in der Frankenberger Kirche stellt.
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Goslar. Achtung, aufgemerkt– gerade für alle eingefleischten Fans der Reihe ist es komplett ungewohnt: Die Frankenberger Winterabende brechen mit einer langen Tradition und beginnen ab sofort jeweils schon eine Stunde früher um 19 Uhr.
Ansonsten ist der Ablauf gleich. Einem Vortrag folgt eine Pause mit Imbiss, bevor Sieren seinen Zuhörern Rede und Antwort steht. Ein Büchertisch ist eingerichtet. Der Autor erfüllt Autogrammwünsche. Der Eintritt in die nach Auskunft des Kirchenvorstands in diesem Winter wieder normal geheizte Kirche ist frei, eine Spende zur Finanzierung der Reihe erbeten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht mehr notwendig.
Der Westen bestimmt die Spielregeln
Zum Inhalt des Auftakt-Winterabends: Sieren holt für seinen Vortrag weit aus. Mehrere Jahrhunderte lang bestimmte demnach die Minderheit des Westens die Spielregeln der Mehrheit der Welt. Zunächst waren es die europäischen Kolonialmächte. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernahmen die Amerikaner diese Rolle. Nun geht diese Epoche zu Ende. Anders als man im Westen gehofft hat, teilt sich die Welt aber nicht in Demokratien und autoritäre Systeme, sondern in aufsteigende und etablierte Länder.
Multipolare Ordnung
China und Indien halten zusammen, die USA, die Europäische Union und Japan stehen auf der anderen Seite. Inzwischen sind die Aufsteiger nach Sierens Einschätzung mächtiger als die Etablierten. Daraus entwickelt sich ein Selbstbewusstsein, mit dem Deutschland rechnen muss. Eine multipolare Weltordnung entsteht. Die Führungsmacht der Aufsteiger ist China. Aber wie ticken die Chinesen? Wie unterscheidet sich ihr Blickwinkel auf die neue Weltordnung von unserem? Eins ist klar: Die großen Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen.
Deswegen macht es nach Sierens Einschätzung nicht viel Sinn, Unterschiede überzubetonen und in der Konfrontation systemischer Rivalen stecken zu bleiben, der China ja auch ist. Sinnvoller ist es, auch Gemeinsamkeiten zu suchen und diese zum beiderseitigen Nutzen auszubauen.
Hermann Gerland folgt am 4. Dezember
Zum Vormerken: Schon zwei Wochen nach dem ersten Winterabend folgt die Fortsetzung. Am Montag, 4. Dezember, ist Kulttrainer Hermann Gerland zu Gast in der Frankenberger Kirche. Er beschäftigt sich ab 19 Uhr mit der Frage: „Kann Deutschland noch Weltmeister?“