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GZ-Umfrage zum Zünden von Krachern

Feuer frei: Es darf wieder geböllert werden!

Buntes Feuerwerk gibt es heute wieder im Nordharz und anderswo zu sehen. Symbolfoto: Pixabay

Buntes Feuerwerk gibt es heute wieder im Nordharz und anderswo zu sehen. Symbolfoto: Pixabay

Viele Gesprächspartner einer GZ-Umfrage in Liebenburg zum Zünden von Krachern verzichten der Umwelt und Tiere zuliebe weiter auf den Spaß. Obwohl es dieses Jahr wieder erlaubt ist. Einige freuen sich aber auch schon darauf, wieder loszulegen.

Von Samuel Jambrek Freitag, 30.12.2022, 19:55 Uhr

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Liebenburg. In den beiden vergangenen Jahren war das Zünden von Feuerwerk nur eingeschränkt möglich – zuletzt sogar aufgrund der Feststellung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ bundesweit untersagt. Dieses Jahr ist endlich wieder alles wie früher: Es darf geböllert werden, was das Zeug hält.

Doch sind die Menschen im Nordharz bereits wieder in der Laune zum Zünden von Feuerwerk? Oder halten sie Umweltbedenken und gestiegene Kosten davon ab? Die GZ hat sich in Liebenburg vor einem Supermarkt näher umgehört und eine nicht repräsentative Umfrage durchgeführt.

Ergebnisse der Umfrage

Martin Müller

Martin Müller

„Ich böllere nicht, um die Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen“, teilt Martin Müller als Ortsbrandmeister Liebenburgs mit.

Auch die 58-jährige Schladenerin Cornelia Ulrich böllert dieses Jahr nicht. „Ich habe da zu viel Respekt vor“, sagt sie.

Spaß am Zünden von etwas Feuerwerk und Leuchtbatterien hat Holger Verchow in der Regel schon. Dieses Jahr zündet er allerdings kein Feuerwerk. „Ich habe Nachtschicht in der Zuckerfabrik Schladen, denn die Rübenkampagne läuft ja noch“, sagt der Liebenburger.

 

Cornelia Ulrich Foto: Jambrek

Cornelia Ulrich Foto: Jambrek

„In den vergangenen Jahren habe ich gerne geböllert, dieses Jahr nicht, da ich seit Kurzem einen jungen Hund habe“, teilt die 31-jährige Mareike Niehoff aus Immenrode mit.

Kinder freuen sich aufs Böllern

Nach vielen Gesprächen am Vormittag gelingt es der GZ einen Menschen zu finden, der sich auf das Böllern freut: „Meine Kinder böllern, sie sind neun und zehn Jahre alt“, sagt die 46-jährige Daniela Müller aus Neuenkirchen. Allerdings komme aufgrund des jungen Alters dabei vor allem kleines Feuerwerk zum Einsatz, daneben auch Knallerbsen.

Holger Verchow Foto: Jambrek

Holger Verchow Foto: Jambrek

Von einem brenzligen Ereignis an Silvester weiß der 83-jährige Wolfgang Hoffmann aus Döhren zu berichten: „1960 habe ich in Hannover einen Knallfrosch an die Lippe bekommen“, sagt er. Das habe ihn erschreckt und wehgetan. Zum Glück hätte er nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen. Nichtsdestotrotz: „Das Böllern war früher schon sehr schön“, führt er weiter aus.

 „Seit 30 Jahren böllere ich nicht mehr“, teilt der 60-jährige Liebenburger Carsten Thomas mit. Rechnerisch hat er damit genau die Hälfte seines bisherigen Lebens mit und ohne Böllern verbracht. Wobei davon auszugehen ist, dass er auch die ersten Lebensjahre noch nicht viel mit dem Geböllere an der frischen Luft zu tun hatte.

Rinderfilet anstatt Feuerwerk

Carsten Thomas Foto: Jambrek

Carsten Thomas Foto: Jambrek

„Ich böllere nicht, denn um mich herum gibt es viele Fachwerkhäuser und Bauernhöfe“, sagte der Ostharinger Jens Bertram. „Ich böllere nicht, sondern esse lieber ein Rinderfilet anstatt 200 Euro für Feuerwerk in die Luft zu blasen“, ließ Jürgen Jenssen die GZ wissen.

Und ein Senior, der anonym bleiben möchte, meint: „Ich böllere aufgrund des Umweltschutzes schon seit Jahrzehnten nicht mehr und finde es gut, dass das Böllern die vergangenen Jahre untersagt war“.

Sorgen der Befragten

Theary Dvong Foto: Jambrek

Theary Dvong Foto: Jambrek

Sorgen kommen in der Umfrage ebenfalls zur Sprache: „Ich kann die Silvesterfeier dieses Jahr aufgrund der Rezession und Energiekrise nicht mittels Feuerwerk genießen“, sagt Theary Dvong aus Döhren. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Kind wolle sie aber zumindest einmal gutes Essen auftischen und einen schönen Abend mit der Familie verbringen.

Auch wenn dieses Jahr generell wieder Feuerwerk gezündet werden darf, so haben die Kommunen im Nordharz in einzelnen Bereichen Verbote erlassen. Im Dorfkern Werlaburgdorfs und im historischen Stadtkern Hornburgs ist das Zünden von Feuerwerk untersagt. In Liebenburg gilt rund um das Barockschloss, den Hausmannsturm und den Flankierungsturm ein Verbot. In Langelsheim gibt es laut Axel Heine keine Verbotszone. Generell untersagt ist laut Sprengstoffgesetz auch das Zünden in der Nähe von Fachwerk- und Reethäusern.

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