Zähl Pixel
Drei Anträge für mehr Insektenschutz

Einstimmig: Umweltausschuss will Blütenwiesen für Langelsheim

Mehr Blühwiesen wollen die Mitglieder des Umweltausschusses im Langelsheimer Stadtgebiet sehen.  Foto: Rumpenhorst, dpa

Mehr Blühwiesen wollen die Mitglieder des Umweltausschusses im Langelsheimer Stadtgebiet sehen. Foto: Rumpenhorst, dpa

Für mehr blühende Wiesen in Langelsheim machten sich im Umweltausschuss der Stadt gleich drei Fraktionen und Ratsgruppen stark. Einstimmig beschlossen wurde in der Sitzung, zunächst auf einer Testfläche Blumen wachsen zu lassen.

Von Petra Hartmann Sonntag, 10.03.2024, 14:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Langelsheim. Trotz aller politischen Unterschiede: Beim Thema Blumenwiesen zeigten die Fraktionen im Langelsheimer Umweltausschuss große Einmütigkeit. Gleich drei Anträge auf mehr Blütenpracht standen bei der jüngsten Ausschusssitzung auf der Tagesordnung, eingereicht von der WGL, der CDU/WGH- und der SPD/FDP-Ratsgruppe, die im Wesentlichen die gleichen Forderungen stellten.

Die CDU/WGH will, dass städtische Grünflächen im neuen Stadtgebiet – ausdrücklich wird auch auf die ehemalige Samtgemeinde Lutter hingewiesen – überprüft werden: „Dort, wo es möglich und sinnvoll ist, sollen Wildblumenwiesen entstehen. Bestehende Wildblumenflächen an Straßenrändern sollen während der Blüte nicht gemäht werden, solange sie die Sicht für die Straßenteilnehmer nicht versperren“, heißt es in dem Antrag. Als Begründung wird auf das Insektensterben hingewiesen, dem man durch die Anlage solcher Wiesen entgegenwirken könne. Insekten, vor allem Bienen, fänden hier Nahrung, außerdem benötigten solche Wiesen weniger Pflegeaufwand, brächten Farbe in die Landschaft und seien obendrein gut für das Image Langelsheims.

Aufwendige Tätigkeit

Die WGL hebt in ihrem Antrag hervor, die Grünflächenpflege sei „eine aufwendige Tätigkeit“ und koste „die Stadt jedes Jahr viel Geld, das sie nach der aktuellen Haushaltslage anderweitig besser einsetzen könnte“. Blühwiesen könnten außerdem „einen Beitrag zur Artenvielfalt und zum Erhalt des Insektenbestands leisten“. Die Verwaltung solle auch prüfen, ob die Grünflächen andernfalls für die regenerative Energierzeugung, etwa durch Photovoltaikanlagen genutzt werden könnten.

SPD und FDP griffen dies auf und unterstützten die Anträge. Die Ratsgruppe schlug in ihrem Änderungsantrag vor, zunächst mit einer Testfläche zu starten, zum Beispiel vor dem Rathaus, „und gerne auch in einigen Ortsteilen“. In dem Papier sprachen sich die SPD- und FDP-Mitglieder für eine „sukzessive Vorgehensweise“ aus, „um Erfahrungen zu sammeln und auch die Reaktionen und Meinungen aus der Bevölkerung zu berücksichtigen“. Außerdem sollten nicht genutzte Rasenflächen der Stadt möglichst nur wenig gemäht werden.

Zufrieden äußerte sich beim Blick auf die Anträge Grünen-Ratsherr Andreas Kuckelkorn für die Gruppe Bündnis90/Die Grünen/Die Linke: „Unser Anliegen scheint ja in den großen Gruppen angekommen zu sein“, sagte er. Er wies darauf hin, dass man darauf achten müsse, dass die Wiese auch noch gut aussehen müsse, wenn die Blumen verblüht sind. Einige Bürger könnten das als abstoßend empfinden.

Mit der Ergänzung der SPD/FDP stimmten die Bauausschuss-Mitglieder den Anträgen auf mehr Blütenpflanzen einstimmig zu. Begonnen wird also zunächst mit einer Versuchsfläche.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt auch bei WhatsApp: Jetzt kostenfrei abonnieren und immer informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region