Die geheimen Kulturschätze Bad Harzburgs

Vom Museum über Kunstausstellungen bis hin zu Fotografie und Harzer Sagen – das Spektrum dessen, das am 23. September in der Wandelhalle, im Gestüt und an anderen Plätzen in Bad Harzburg gezeigt wird, ist breit und bunt. Foto: GZ-Archiv
Eine Stadt zeigt, was sie kulturell auf dem Kasten hat: Am Samstag, 23. September, werden mehr als 20 Orte und Personen von beziehungsweise mit besonderem kulturellen Interesse geballt und zeitgleich präsentiert.
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Bad Harzburg. Die Idee an sich ist nicht unbedingt revolutionär, die Umsetzung in ihrer Dimension aber für Bad Harzburg bisher einmalig: Eine Stadt zeigt, was sie kulturell auf dem Kasten hat: Am Samstag, 23. September, werden mehr als 20 Orte und Personen von beziehungsweise mit besonderem kulturellen Interesse geballt und zeitgleich präsentiert. Im Rahmen der 1. Bad Harzburger Kultur- und Museumsmeile soll Bad Harzburg seine Schätze zeigen und seine kulturellen Türen öffnen.
Hinter dem Projekt, das sich von 11bis 18 Uhr über die ganze Stadt erstrecken soll, steht ein „Gründungsteam“ mit Nina Festerling, Franziska Glombeck, Richard Maschke sowie Sven und Michael Bartsch. Wobei geplant sei, einen Verein zu gründen, so Franziska Glombeck bei der ersten öffentlichen Vorstellung der Kulturmeile.
Alt und Jung vereint
Dieses Team, diese „Alten“, wie Nina Festerling sich und ihre Mitstreiter nannte, hätten die Idee ersponnen und trotz mancher Skepsis viele für das Projekt gewinnen können – junge, wie alte Menschen. Grundgedanke der Kulturmeile: „Wir wollen die Schätze Bad Harzburgs zeigen.“ Denn die Stadt sei reich mit Kultur beschenkt, sei ein Lebensraum mit Qualität.
Der besondere Harz
Wo sonst gäbe es ein Gestüt mit solcher Tradition? Wo sonst originelle Museen wie das über Napoleon oder die Gründerzeit? Wo sonst gehen Kultur und Natur derart Hand in Hand wie im Harz? Und deshalb sollten möglichst viele dieser relevanten Orte sichtbar gemacht werden. Und das Ganze von Bürgern für Bürger und Gäste – ein Motto, dass die Organisatoren besonders wichtig finden.
Und diese aktiven Bürger haben es geschafft, dass wirklich viele Orte am 23. September auf der Liste der Stationen stehen, die die Besucher der Meile sich für ihren kulturellen Bummel aussuchen können. Denn auswählen wird man müssen, alles zu erleben, was erlebt werden kann, dürfte angesichts der Geballtheit durchaus schwierig werden.

Die Menschen, die die Kulturmeile mit Leben erfüllen, kommen aus ganz verschiedenen Bereichen des Bad Harzburger Lebens – vom Jugendtreff über die Bad-Harzburg-Stiftung bis hin zum Tourismusmarketing und eben dem Gründungsteam, unter anderem mit Nina Festerling (5.v.r), Franziska Glombeck (links daneben) und Riachard Maschke (Mitte). Foto: Schlegel
Wobei einige Angebote auch auf einem Fleck konzentriert sein werden, beispielsweise in der Wandelhalle, wo es Geschichtliches zu erleben gibt. Oder auch im Gestüt, das Eigentümer Dirk Junicke für Künstler aus dem Bereich Fotografie, Malerei und Musik zur Verfügung stellt. Dann werden sich aber auch Kulturschaffende in ihrem quasi natürlichen Habitat präsentieren, wie eben beispielsweise Michael und Sven Bartsch in ihrer Gründerzeitvilla in der Rudolf-Huch-Straße und Thomas Merbt im Napoleon-Museum gleich nebenan.
Auch der Jugendtreff ist dabei, was das Altersspektrum der Angebote erweitert. Es gibt also viele Orte – das Logenhaus und das Harzwaldhaus gehören in diese Kategorie, ebenso die Harzsagenhalle – die ohnehin da sind, aber halt noch einmal besonders hervorgehoben werden.
Für gebildete Menschen
Das alles und noch viel mehr (siehe Kasten) ist Teil der Kulturmeile. Und daraus ergibt sich ein Angebot, das es in dieser Komplexität in Bad Harzburg noch nie gegeben hat. Aber – so jedenfalls denken die Macher der Meile – „wir wollen das kulturelle Leben wieder anbieten“, auch gerade nach den Jahren der Corona-Lähmung.
Ein solch umfangreiches Angebot braucht natürlich auch viele Besucher. Mit wie vielen Gästen die Organisatoren rechnen? Das, so sagt Franziska Glombeck, könne man nur schwer schätzen. Immerhin sei alles ja auch ein Pilotprojekt ohne Erfahrungswerte. Richard Maschke sieht indes durchaus einen Bedarf und auch eine Zielgruppe: „Es gibt ja viele Menschen, die einen gebildeten Status haben.“ Und von dieser Seite gäbe es großes Interesse an Kultur und Kunst.
DAS PROGRAMM
-Harzsagenhalle auf dem Burgberg: 10 bis 12 Uhr.
-Harzwaldhaus: 10 bis 17 Uhr, ermäßigter Eintritt 2,50 Euro.
-Wandelhalle im Badepark: 11 bis 18 Uhr. Der Geschichtsverein zeigt dort unter anderem alte Fotografien. Der Künstler Marci präsentiert experimentelle und digital verarbeitete Fotografien. Paul Jekien am Klavier von 12 bis 13 Uhr. Puppentheater Silberborn von 15 bis 16 Uhr (Eintritt frei).
-Gründerzeitmuseum in der Rudolf-Huch-Straße: 11 bis 18 Uhr, Kaffee und Kuchen, Führung ermäßigt 10 Euro.
-Napoleonmuseum Ecke Schmiedestraße/Rudolf-Huch-Straße: 11 bis 18 Uhr, Führung ermäßigt 5 Euro.
-Johannisloge zur grünenden Tanne in der Herzog-Wilhelm-Straße: 11 bis 18 Uhr, Kaffee und Kuchen.
-Museum in der Remise (Forstwiese): 11 bis 18 Uhr, Kaffee und Kuchen.
-Rathausgalerie, Forstwiese: 11 bis 14 Uhr.
-Jugendtreff am Bündheimer Schloss: 11 bis 18 Uhr, Informationen und Programm für Kinder.
-Ehemals Woolworth/NKD: Bilder von Andrea Tilinski inklusive Workshop.
-Gestüt. 11 bis 18 Uhr, Gegenwartskunst mit den Fotografen Luca Weber und Martin Wurzbacher sowie der Foto AG des Niedersächsischen Internatsgymnasiums; Malereien von Hans Manhart, Roger Döring und Bruno Krauel. Roger Döring mit Improvistationen auf dem Saxophon (11 bis 12 Uhr) und der Klarinette (16 bis 17 Uhr), Paul Jekien musiziert am Klavier (14 bis 15 Uhr).
-Wipfelbiergarten im Kurpark: Bob-Dylan-Songs mit Richi und Andi ab 18.30 Uhr.
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