Der Kirchen-Rebell aus Clausthal-Zellerfeld

Kirche müsse sich verändern, um auch morgen noch Menschen zu erreichen. das ist das Motto der beiden Theologen. Foto: GZ-Archiv
Der Theologe Christopher Schlicht ist unter anderem in Clausthal-Zellerfeld aufgewachsen. Mit seinem Pastorenkollegen Maximilian Bode hat er das Buch "Kirchen-Rebellen" herausgebracht. Damit wollen die beiden Leben in die Kirche bringen.
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Clausthal-Zellerfeld. „Wir lassen dieses große, schwarze Batman-Kleid weg, weil wir als Pastoren genauso lieb und so schräg sein wollen wie alle anderen“, antworteten Christopher Schlicht und Maximilian Bode kürzlich auf die Frage, warum sie im Gottesdienst keinen Talar tragen. Doch die Klamotten und das Skateboard, die ihnen den Titel „Hipster-Pastoren“ einbrachten, sind nicht das einzige, was die beiden anders machen als viele Kollegen. Mit ihrem Buch „Kirchen-Rebellen“ wollen sie „Leben in die Bude bringen“.

Christopher Schlicht und Maximilian Bode veröffentlichen ein Buch. Foto: Dolle
Die Buchautoren Schlicht und Bode studierten in Göttingen, waren ihre Vikariatszeit (praktische Vorbereitung auf den Beruf des evangelischen Pastors) zusammen und sind es im Grunde bis heute, da sie sich in Bremerhaven eine Pastorenstelle teilen. Verbunden hat sie von Anfang an, dass sie mit einigen Traditionen der Kirche wenig anfangen können, dass sie Gott auf ihre eigene Weise finden und schon immer den Wunsch hatten, vieles anders zu machen.
Kirche müsse sich verändern, um auch morgen noch Menschen zu erreichen, so ihr Credo, außerdem möchten sie eine Kirche, die sie selbst auch „cool“ finden. Was das bedeutet und vor allem wie sie zu ihrer gemeinsamen Stelle kamen, in der sie vieles ausprobieren, erzählen sie in ihrem Buch „Kirchenrebellen“. Das allerdings ist kein gut gemeinter Ratgeber für Gemeinden, sondern in erster Linie die ganz persönliche Geschichte der Theologen.
„Das Leben soll in der Kirche stattfinden“, sagten Schlicht und Bode einer NDR-Talkshow, „es soll kein Museum sein, eigentlich viel mehr ein Zuhause.“ Genau darum gestalten sie ihre Gottesdienste eben so, wie auch sie selbst sich wohlfühlen, und stellen immer wieder fest, dass genau das bei vielen Menschen ankommt. Diesen Mut zum Anderssein formulieren sie in ihrem Buch nicht als dogmatischen Leitfaden für eine bessere Kirche, sondern vielmehr als individuelle Erfahrung. Somit geben sie Impulse, erzählen aber vor allem sehr persönlich, wie Kirche auch sein kann.
Das Buch „Kirchen-Rebellen“ ist im bene-Verlag 978-3-96340-194-7 erschienen und kostet 18 Euro. red