Der Andreas-Preis geht an Leon Friederichs

Andreas-Kunstpreisträger Leon Friederichs mit Bürgermeister Wolfgang Langer (li.), Ortsvorsteher und Nationalparkbeirat Karl-Heinz Plosteiner (re.) und Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch. Den Preis stiftet die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.
Der Nationalpark Harz und die Stadt Braunlage haben ihre gemeinsame Kunstausstellung „Natur-Mensch“ in der Rathausscheune in St. Andreasberg eröffnet. Zugleich wurde auch der diesjährige Andreas-Kunstpreisträger bekanntgegeben: Leon Friederichs.
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St. Andreasberg. Seit Samstag ist die Bergstadt erneut für sechs Wochen ein Gastgeber für die Kunst. Am Abend zuvor war die 28. Auflage der Ausstellung „Natur – Mensch“, die von der Stadt Braunlage und dem Nationalpark Harz gemeinsam ausgerichtet wird, in der Rathausscheune eröffnet worden. Zugleich wurde auch der diesjährige Andreas-Kunstpreisträger bekannt gegeben: Leon Friederichs erhält die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen Holzschnitt „Teppich“.

In der Rathausscheune treffen sich am Freitagabend die Ausrichter der Ausstellung „Natur – Mensch“ mit den beteiligten Künstlern, den Mitgliedern der Jury und Vertretern des Regionalverbandes Harz, um die 28. Auflage der Kunstschau zu eröffnen. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies sendet als Schirmherr eine Videobotschaft. Fotos: Nachtweyh
Der aus dem Westfälischen stammende Preisträger, der seit 2018 an der Kunsthochschule in Leipzig studiert, zeigte sich mindestens so erfreut wie überrascht. Dass mit dem Preis nicht nur Geld und Blumen sondern auch eine „so schöne Skulptur“ verbunden ist, habe er gar nicht gewusst, bemerkte Friedrichs mit Blick auf die Andreas-Figur in seinen Händen. An die Veranstalter richtete er Worte des Dankes und ein Lob: „Hut ab vor dem, was Sie hier geschaffen haben“.

Der preisgekrönte Holzschnitt „Teppich“ hängt in der Martini-Kirche. Zu den 40 ausgestellten Werken zählen auch Skulpturen wie Jakob Braunes „Toter Winkel“ (oben).
Leon Friederichs nun preisgekrönten Holzschnitt „Teppich“ bezeichnete Kurator Detlef Kiep in seiner Laudatio als „Grafik ohne Wenn und Aber“, eine Komposition aus Formen, die den Betrachter fragt und fordert – ein „assoziationsreicher Teppich“. Als Zweitplatzierten kürte die Jury Erik Seidel mit der Skulptur „Letzter Morgen II“, Drittplatzierte wurde die Hamburgerin Samira Alizadeh Ghanad mit ihrer Videoinstallation „Die Vermenschlichung“ – beide waren am Freitagabend nicht anwesend.
Geprägt war die Ausstellungseröffnung nicht zuletzt von den jüngsten Ereignissen am Brocken. Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch kam direkt von einer Lagebesprechung zum Brandgeschehen in die Rathausscheune und nahm auch in seiner Begrüßung Bezug auf die aktuelle Diskussion. Er wünschte sich von manchem Gesprächspartner das, was er bei den ausstellenden Künstlern fand: eine „differenzierte Sichtweise“. Bürgermeister Wolfgang Langer richtete seinen Dank an die vielen Einsatzkräfte am Brocken und verwies ebenso wie Ortsvorsteher und Nationalparkbeirat Karl-Heinz Plosteiner auf die fortdauernde Aktualität des Themas „Natur – Mensch“: Die Ausstellung sei keineswegs in die Jahre gekommen, „im Gegenteil“.
Bürgermeister Langer hofft nun auf viele Besucher in den nächsten sechs Wochen und lud alle ein, sich an der Wahl zum „Publikumspreis“ zu beteiligen, der erstmals seit Jahren wieder ausgelobt wird.

Ausstellung Natur Mensch Nationalpark St. Andreasberg Skulptur Fisch
Eintritt zur Ausstellung ist frei
Die Kunstausstellung „Natur - Mensch“ ist bis zum 29. Oktober täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Ausstellungsorte sind die Rathausscheune, das benachbarte alte Rathaus sowie die Martini-Kirche.
Zum Ende der Ausstellung wird ein Publikumspreis vergeben. Alle Besucher haben die Möglichkeit, bis zum 29. Oktober ihren Favoriten zu küren. Stimmzettel liegen in der Rathausscheune aus.

Ausstellungsleiter und Kurator Detlef Kiep (4.v.l.) führt die Gäste der Eröffnung vorab durch die drei Ausstellungsräume, hier die Martini-Kirche.