Das Harzburger DRK will 460.000 Euro ausgeben

Anja Berger und Jens Wiemann (l.) zeichnen Thorsten Drews für 25-jährige Mitgliedschaft aus. Foto: Schlegel
Der Harzburger DRK-Ortsverein will planen, wie 460.000 Euro aus zwei Erbschaften ausgegeben werden können. Dazu werden Helfer gesucht. Während der Hauptversammlung wurde auch mitgeteilt, ob sich die Kreisverbands-Pleite auf die Harzburger auswirkt.
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Bad Harzburg. Finanziell steht der Bad Harzburger Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) blendend da: Auf dem Konto liegt fast eine halbe Million Euro aus zwei Erbschaften und mit der Insolvenz des Kreisverbandes habe der Ortsverein nichts am Hut, betonte der Vorsitzende Jens Wiemann jetzt während der Jahreshauptversammlung. Nun hat das DRK jedoch ein ganz anderes Problem: Es fehlt Personal, um das Geld auszugeben, respektive um Pläne zu schmieden, was damit genau gemacht wird.
2020 flossen aus zwei Erbschaften 460.000 Euro an den DRK-Ortsverein. Diese freudige Nachricht hatte Vorsitzender Wiemann bereits vor Jahresfrist während der Jahreshauptversammlung 2021 verkünden können. Nun, nachdem die übelsten Pandemie-Monate (hoffentlich) vorbei sind, soll langsam mit Planungen begonnen werden, wie das Geld sinnvoll investiert wird. „Wir wollen im nächsten Jahr einige Ideen umsetzen“, so Wiemann, man wolle und könne kreativer mit der Zukunft umgehen und ein neues Kapitel aufschlagen. Dazu seien Arbeitsgruppen gegründet worden, und da wäre es wünschenswert, noch einige Freiwillige zu finden, die an diesen Planungen teilhaben. Das aktive Personal des DRK – sei es aus der Bereitschaft, sei es aus der Blutspendemannschaft – sei schon ausgelastet. Es wäre wünschenswert, aus der Bevölkerung Unterstützung zu erfahren.
Verein ist unabhängig
Das finanzielle „Missgeschick des Kreisverbandes“, so Jens Wiemann, also dessen Insolvenz, sei für das Bad Harzburger DRK derweil kein Thema. „Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich klarstellen, dass wir geschäftlich komplett unabhängig vom Kreisverband sind.“ Der Ortsverein sei als eigener eingetragener Verein in keiner Weise von irgendwelchen Unwägbarkeiten des Kreisverbandes betroffen. Selbst der Einzug der Mitgliedsbeiträge über den Kreisverband sei treuhänderisch geregelt, der Anteil, der sowieso beim Verein landen würde, sei gesichert und falle nicht in die Insolvenzmasse. „Wir müssen für nichts haften und vor nichts Angst haben“, hinter dieses Thema könne man einen Haken machen.“
Abgehakt waren damit auch die besonderen Themen der Jahreshauptversammlung. Vorsitzender Wiemann und seine Mitstreiter konnten über ein abgelaufenes Jahr 2021 berichten, das zwar immer noch von Corona geprägt und entsprechend ruhig war, in dem jedoch auch langsam das normale Leben wieder zurückkehrte.
In der Bilanz der sechs Blutspendetermine standen 919 Spender, und somit zehn Prozent mehr als im ersten Corona-Jahr. Besonders freute sich die Blutspendebeauftragte Anja Berger, dass wieder mehr junge Menschen zur Spende gekommen seien. Die Kleidersammlung auf Kreisebene war 2021 ausgefallen, das Harzburger DRK stellte etwas auf eigene Faust auf die Beine mit einem Ergebnis von 10,9 Tonnen.
Aktive Bereitschaft
Bereitschaftsführer Thorsten Drews, der an diesem Abend für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde, berichtete von 41Einsätzen und einem leicht gestiegenen Mitgliederbestand von 24 Männern und Frauen. Das Einsatzgeschehen war ebenfalls von Corona geprägt. Die Aktiven aus der Bereitschaft unterstützten beispielsweise das Impfzentrum des Landkreises und betrieben im Sommer 2021 für mehrere Wochen eine Teststation im Plumbohms. Und auch wenn coronabedingt nur elf Ausbildungsdienste absolviert werden konnten, kamen doch am Ende 1600 Stunden ehrenamtlicher Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit heraus.