DRK-Altenheim Clausthal-Zellerfeld: Wechsel an der Spitze
Das ehemaliges DRK-Altenheim: Hätte Petra Emmerich-Kopatsch die Schließung verhindern können? Foto: Neuendorf
Petra Kutzner-Reichard ist die neue Leiterin des DRK-Altenheimes in Clausthal-Zellerfeld. Der Pflegebereich ist beim hiesigen Roten Kreuz unter Druck geraten: Mitte Juni hatte die „DRK Goslar Pflege und Service GmbH“ vorläufige Insolvenz angemeldet.
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Harz. Das DRK-Altenheim in Clausthal-Zellerfeld hat eine neue Heimleiterin. Der Pflegebereich ist beim hiesigen Roten Kreuz unter Druck geraten: Mitte Juni hatte die „DRK Goslar Pflege und Service GmbH“, eine Tochtergesellschaft des DRK-Kreisverbandes, vorläufige Insolvenz angemeldet.
Seit Mitte Juli liegt die Leitung des DRK-Altenheims Clausthal-Zellerfeld in den Händen von Petra Kutzner-Reichard. Seit November 2018 hatte Ulrike Koch zuvor das Altenheim geleitet, die weiter in Diensten des DRK ist.
Wechsel im Altenheim
Kutzner-Reichard sei seit vielen Jahren schon als Leiterin der ambulanten Pflege und als Heimleiterin der teilstationären Pflege im DRK tätig. „Ich schätze Frau Kutzner-Reichard besonders für ihre pflegerische Erfahrung und Fachkenntnisse in der Heimleitung. Damit unterstützt sie in besonderem Maße die Neustrukturierung des DRK-Altenheims“, erklärt Joachim Probst, Geschäftsführer der GmbH.
Die Nachfrage nach einem Pflegeplatz im DRK-Altenheim Clausthal-Zellerfeld sei ungebrochen hoch. Leider könnten nicht alle Bewerber aufgenommen werden, denn es fehlten dem DRK die notwendigen pflegerischen Fachkräfte, sagt Probst: „Wir brauchen mehr Personal in der Pflege.“
Der Personalmangel und die daraus resultierende schwächere Auslastung hatten laut DRK auch zu der Schieflage für die GmbH geführt. Weiterer Faktor seien hohe Kostensteigerungen gewesen, schilderte Probst Mitte Juli: massiver Preisanstieg – von Energie bis Lebenshaltung. Die im Voraus 2021 verhandelten Erlöse aus den Pflegesätzen hätten nicht ausgereicht, um die akut erheblich gestiegenen Kosten zu decken (wir berichteten).
Fachkräfte gesucht
Derzeit gehe es mit der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen indes gut voran, erklärt Probst: „So konnten durch Umstrukturierungen in den Einrichtungen des DRK die Leistungspalette gegenüber Bewohnern, Patienten und Gästen erweitert und gleichzeitig das pflegerische Personal entlastet werden“, heißt es in einer Pressemeldung.
„Ich freue mich, meine Erfahrungen aus der Pflege nun in meine neue Aufgabe als Leiterin im DRK-Altenheim Clausthal-Zellerfeld einbringen zu können“, sagt Petra Kutzner-Reichard. Sie unterstreicht „die gemeinsame Arbeit mit dem gesamten Team zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner“.
Um im Altenheim künftig wieder mehr Bewohner aufnehmen zu können, sei dringend weiteres Pflegefachpersonal erforderlich, betont der DRK-Kreisverband: „Wir freuen uns auf jede Bewerbung.“ Das DRK setze die von der Politik spätestens zum September geforderte Tariftreue bei der Bezahlung bereits um. „Wir wollen damit zeigen, dass die Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen nicht nur Genugtuung und Befriedigung gibt, sondern auch finanziell attraktiv ist“, erklärt Petra Kutzner-Reichard.
Das Insolvenzverfahren
Die Pflege- und Service-GmbH hat aktuell mehr als 150 Mitarbeiter. Rund die Hälfte davon arbeitet im Altenheim. Überdies betreibt die GmbH eine Tagespflege in Clausthal-Zellerfeld, Sozialstation und Tagespflege in Langelsheim sowie Sozialstation und Tagespflege in Vienenburg. Seit Mitte Juli erhalten die Beschäftigten Insolvenzgeld. Das vorläufige Insolvenzverfahren ist auf drei Monate befristet. Ziel ist, Altenheim, Pflege und Sozialstationen weiterzuführen. jk/red
Petra Kutzner-Reichard