Crash mit Super-Porsche: Rennreifen falsch eingeschätzt?
Einsatzkräfte der Feuerwehren Schladen und Wehre waren schnell an der Unfallstelle. Foto: Privat
Am Donnerstag verunfallte ein 29-Jähriger auf der A36 zwischen Schladen-Nord und Flöthe. GZ-Recherchen ergaben, dass auf dem Porsche GT2 RS „Semislick“-Reifen aufgezogen waren. „PS-Profi“ Sidney Hoffmann klärt über dieses besondere Reifenmodell auf.
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Ein 29-jähriger verlor am Donnerstagmorgen aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über seinen Pkw und schleuderte in die Schutzplanke der A36 zwischen Schladen-Nord und Flöthe. Er und seine 19-jährige Beifahrerin wurden im Auto eingeklemmt und leicht verletzt. Beide mussten im Krankenhaus versorgt werden. Nun kommen immer mehr Details über den Unfallwagen ans Licht.
Nach GZ-Recherchen handelt es sich bei dem verunfallten Porsche um einen das Modell GT 2 RS, das im Jahr 2018 seine Erstzulassung durchlaufen hat und auf einen Bad Harzburger angemeldet ist. Porsche-Experten nennen dieses Auto eine Rarität, von der es schätzungsweise nur 2000 verkaufte Einheiten weltweit geben soll.
700 PS und „Semislicks“
Der Unfallwagen mit Heckantrieb ist 700 PS stark, damit der stärkste jemals gebaute Porsche 911 und soll zum Zeitpunkt des Unglücks mit so genannten Semislick-Reifen gefahren sein. Diese Reifen haben eine Straßenzulassung, sind jedoch nur bedingt für den Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr geeignet. Sie zeichnen sich durch ihre besonders weiche Gummimischung und ihr spärliches Profil aus, das bei Nässe das Wasser nicht abführen und zu deutlich längeren Bremswegen führen kann.
„PS-Profi“ Sidney Hoffmann warnt
Sidney Hoffmann, einer der bekanntesten Auto-Experten Deutschlands, warnt vor Selbstüberschätzung. Foto: dpa
Problem: Selbstüberschätzung
Der 43-Jährige sagt, dass aber nicht nur diese Aspekte wichtig sind: „Man muss sich diesem Reifen wirklich sehr bewusst sein und auch autofahrerische Fähigkeiten mitbringen. Ich selbst fahre auch mit Semislicks, aber ich weiß natürlich auch, wie diese Reifen reagieren und wie ich damit auf kalten Straßen und bei Nässe umzugehen habe. Das scheint bei diesem Unfall nicht so gewesen zu sein. Das größte Problem bei diesen Autos ist meistens die Selbstüberschätzung.“