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Ladesäule an der Marktkirche

Clausthal-Zellerfeld hat eine neue Schnellladestation für E-Autos

Stadtwerke-Chef Stefan Poehling und Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch freuen sich über die neue E-Ladesäule an der Marktkirche. Foto: Knoke

Stadtwerke-Chef Stefan Poehling und Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch freuen sich über die neue E-Ladesäule an der Marktkirche. Foto: Knoke

Die alte Ladesäule an der Marktkirche wurde ersetzt. An ihrer Stelle steht nun eine Schnellladesäule. Bis Mitte Juli sollen in Clausthal-Zellerfeld neun neue E-Ladesäulen aufgestellt sein. Inklusive Netzanschluss kostet das Aufstellen etwa 334.000 Euro.

Von Corinna Knoke Donnerstag, 01.06.2023, 06:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Die neue E-Ladesäule an der Clausthaler Marktkirche war noch keine Woche in Betrieb und schon war sie beschmiert. Stadtwerke-Chef Stefan Poehling ist über das Graffito natürlich nicht erfreut, sagt aber auch, dass es die Funktion der Tankstelle für Elektroautos nicht einschränke. In der Berg- und Universitätsstadt sollen bis Mitte Juli neun E-Ladesäulen aufgestellt sein, berichtet Bauamtsleiter Fabian Gerstenberg.

Nach seinen Angaben kostet das Aufstellen der Säulen inklusive des Netzanschlusses etwa 334.000 Euro. Durch das Förderprogramm der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen „Ladeinfrastuktur vor Ort“ gab es einen Zuschuss in Höhe von 178.880 Euro. Den Rest muss die Stadt zahlen. Eigentlich sah es das Förderprogramm vor, bis 15. Juni mit allen neun Ladesäulen fertig zu sein. Unter anderem aufgrund von Lieferengpässen ist es laut Gerstenberg nicht realistisch, in zwei Wochen alle am Netz zu haben. Darum wolle er nun einen Aufschub von drei Monaten beim Fördermittelgeber in Aurich beantragen, damit das Geld nicht verfalle. Dann wäre auf jeden Fall noch genug Zeit, alle neun Säulen anzuschließen.

Kein Grund zur Freude ist das Graffito an der Seite. Foto: Knoke

Kein Grund zur Freude ist das Graffito an der Seite. Foto: Knoke

Auf neuestem Stand

Bis Ende Dezember stand an Marktkirche bereits eine Ladesäule. Weil sie jedoch nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik war und kein Abrechnungssystem hatte, wurde sie vom Netz genommen, so Poehling. Die Menschen hätten damals kostenlos ihr Auto aufladen können. Und bei den heutigen Strompreisen habe die Stadt das nicht mehr finanzieren können und wollen. Der Geschäftsführer sagt, dass die alte Säule noch intern bei den Stadtwerken Verwendung finde.

Bei der neuen Säule handelt es sich laut Poehling um eine sogenannte Schnellladesäule, die mit50 Kilowatt (KW) Gleichstrom betrieben wird. Das E-Auto könne dort je nach Modell in bis zu anderthalb Stunden aufgeladen werden. Neben der Schnellladesäule am Marktkirchenplatz soll noch jeweils ein solches Modell in Altenau und Wildemann aufgestellt werden. Die restlichen sechs Säulen werden mit elf beziehungsweise 22 KW Wechselstrom betrieben. Dort dauert es nach der Erklärung von Poehling zwar etwas länger, sein Fahrzeug aufzuladen. Aber gerade in der Stadt würden E-Autos häufig ja ohnehin nur zwischenladen. Eine dieser Wechselstrom-Säulen ist beispielsweise auf den Kronenplatz vorgesehen.

Hochrechnung für 2030

Für die Ortsteile, die ihren Strom durch die Harz-Energie bekommen, sind laut Poehling auch alle Absprachen getroffen worden, damit die Ladesäulen ans fremde Netz gehen können. Gerstenberg erläutert, dass das auch einige Zeit in Anspruch genommen habe. Thomas Niebaum von den Stadtwerken war maßgeblich an dem Prozess beteiligt.

Bauamtsleiter Gestenberg erinnert daran, dass Clausthal-Zellerfeld im Bereich der Elektromobilität eine Modellkommune der niedersächsischen Straßenbehörde im Geschäftsbereich Hannover sei. Dadurch wurde anhand der Einwohner- und Autozahlen im Oberharz hochgerechnet, wie viele E-Ladesäulen es bis 2030 im öffentlichen Bereich der Berg- und Universitätsstadt geben müsse. Gerstenberg spricht von etwa 130. Wenn man bedenke, wie viel allein schon neun Säulen gekostet hätten, kämen weitere erhebliche Kosten auf die Stadt zu. „Das können wir nur über Förderprogramme finanzieren“, prophezeit der Bauamtsleiter.

Um das Graffito an der Marktkirchen-Ladestation zu überdecken und vor neuen Schmierereien zu schützen, hat Poehling eine Idee: Wie berichtet hat es in der Vergangenheit schon eine Kooperation mit der Robert-Koch-Schule gegeben, bei der die Jugendlichen eine Trafo-Station und Stromkästen der Stadtwerke mit typischen Harzer Motiven bemalt haben. Der Geschäftsführer der Stadtwerke weiß, dass die Schüler dann besser aufpassen, dass die Anlage nicht wieder von Unbekannten besprüht wird.

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