Clausthal-Zellerfeld: Schüler pflanzen tausende Bäume im Wald

Julia, Amy und Ciara: „Es macht Spaß.“ Foto: Berg
Zwei siebente Klassen der Robert-Koch-Schule aus Clausthal-Zellerfeld verbrachten ihren Schultag am Mittwoch im Wald. Dort brachten sie kleine Douglasien in die Erde. Die Aktion machte ihnen Spaß. Ein Schüler jedoch gestand: „Es ist anstrengend!“
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Clausthal-Zellerfeld. Die Monokultur, meint Tessa Funke, „war ein großer Fehler“. Um diesen Fehler zu vieler Fichten-Bestände zu beheben und um auch zukünftig für einen bewaldeten Harz zu sorgen, zog die Kunstlehrerin der Robert-Koch-Schule aus Clausthal-Zellerfeld am Mittwoch mit zwei siebenten Klassen in den Wald.
1400 junge Douglasien werden durch die Schülerinnen und Schüler auf einem gerodeten Areal bei Clausthal-Zellerfeld gepflanzt. Am Freitag folgt der elfte Jahrgang diesem Beispiel. Bei weiteren Pflanzaktionen wie diesen sollen dann andere Baumarten – Weißtanne oder Ahorn – in den Boden kommen. Insgesamt, alle bisherigen Pflanzaktionen einbezogen, haben die Robert-Koch-Schüler schon 3000 Bäume in die Erde gebracht, bilanziert Tessa Funke stolz.
Douglasien wurzeln tief
Unterstützt werden die Pflanzaktionen der Schüler durch den Lions-Club Oberharz, dessen Vorstandsmitglied Jens Christoffers sich von Stadtförster Alexander Frese darüber informieren ließ, dass die von den Schülern gepflanzten Bäume in einem Jahr bereits kniehoch gewachsen sein werden. Wobei erst in fünf Jahren klar sein werde, ob aus einem jungen Baum tatsächlich mal ein großer Baum wird. Viele Gefahren lauern in den ersten Jahren: Rüsselkäfer, Wildverbiss, aber auch Trockenheit und Hitze.
Stadtförster Frese ist sich indes sicher, dass auf dem für die Schüler ausgewählten Areal die Chancen sehr gut stehen. „Die Douglasie wurzelt tief“, da komme sie leichter an Wasser als die Fichte, außerdem falle sie bei Sturm nicht so leicht um. Frese betont, dass Mischwald das Ziel der Neupflanzungen sei, wobei das nicht bedeute, dass die Baumarten gemischt nebeneinander stehen. „Die Baumarten haben ein unterschiedliches Wuchsverhalten.“ Deshalb werde auf einem Areal Douglasie, auf einem Nachbar-Areal Rot-Eiche „und ein Stück weiter etwa Buche gepflanzt“.

Gruppenfoto: Schülerinnen und Schüler der Robert-Koch-Schule im Wald. Foto: Berg
Die Schülerinnen und Schüler sind froh über den Arbeitseinsatz im Wald. „Es geht eigentlich, wir hatten es uns schlimmer vorgestellt“, erklären Julia, Amy und Ciara. Es mache „echt Spaß“. Gesetzt werde jeweils ein Baum dort, wo es der Förster mit der Farbe Orange markiert hat. Eine der Pflanzgruppen besteht aus den Schülerinnen Laila, Lea, Emely, Marie und Mia. Sie graben mit Pflanzhacken ein Loch, hinein kommt der Jungbaum inklusive Wurzelballen, weshalb die Jungpflanzen in der Fachsprache auch Containerpflanzen heißen. Joshua, ein besonders aufgeweckter Siebtklässler, bekennt indes: „Es ist anstrengend!“ Wenn er mal groß ist, wolle er – nein, nicht Förster – sondern Lokführer werden.
Für Kunstlehrerin Funke und für Lions-Club-Vorstand Christoffers ist nicht nur wichtig, dass die Schüler Bäume in den Wald pflanzen, sondern was die Pflanzaktion in die Köpfe der Schüler einpflanzt: „Die Jugendlichen werden bei der Gestaltung ihres Lebensraumes einbezogen und übernehmen dafür Verantwortung“, sagt Tessa Funke und versichert, ihre Schule werde noch oft bei Pflanzaktionen dabei sein.
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