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Marco Buschmann (FDP)

Bundesjustizminister verspricht: Nie wieder Corona-Lockdown

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Foto: Kay Nietfeld / DPA

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Foto: Kay Nietfeld / DPA

Im Ringen der Ampelkoalition um neue Corona-Regeln hat Buschmann erste Ergebnisse bekanntgegeben. Die Koalition sei sich einig, dass „es keinen Lockdown mehr geben wird, keine pauschalen Schulschließungen und auch keine Ausgangssperren“, sagte er.

Samstag, 16.07.2022, 08:45 Uhr

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Der Justizminister warnte vor einschneidenderen Corona-Maßnahmen. „Wir nähern uns doch chinesischen Verhältnissen an, wenn wir die Menschen leichtfertig zu Hause einsperren oder das öffentliche Leben zum Stillstand bringen“, sagte der Minister. Dagegen werde „eine Form der Maskenpflicht in Innenräumen in unserem Konzept sicher eine Rolle spielen“, kündigte Buschmann an. 

Zudem kündigte Buschmann eine „sehr ambitionierte Impfkampagne“ gerade in Alten- und Pflegeheimen an. „Das wird ein großer Beitrag sein, dass weniger Menschen sterben oder schwer erkranken.“ Außerdem sorge die Ampel dafür, dass die besten und modernsten Impfstoffe rechtzeitig zur Verfügung stünden. Mit an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffen sei „im September oder Oktober zu rechnen“.

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich grundsätzlich hinter den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gestellt, eine vierte Corona-Impfung auch unter 60-Jährigen zu empfehlen. „Der Gesundheitsminister hat Recht – wir sollten jede Chance nutzen, den Immunstatus der Bevölkerung zu verbessern“, sagte Montgomery unserer Zeitung.

„Jeder kann selbst etwas dazu beitragen. Der beste Weg dazu ist: impfen. Und Impfstoff für alle ist genug vorhanden.“ Zugleich mahnte Montgomery, „vor lauter Diskussion über das Boostern die Grundimmunisierung“ nicht zu vergessen. „Noch immer ist fast ein Viertel unserer Bevölkerung gar nicht geimpft“, sagte Montgomery.

Auch Marion Charlotte Renneberg, Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, berichtet im Interview mit unserer Zeitung von selteneren Nachfragen nach Impfungen in den Praxen: „Auch wenn wir seit kurzem wieder einen ganz leichten Anstieg spüren. Dabei handelt es sich aber praktisch durchweg um vierte Impfungen von älteren Menschen.“

Doch was tun, wenn auf die dritte Impfung ohnehin schon eine Covid-Infektion gefolgt war? Pneumologin Erika Eisel vom Medizinischen Versorgungszentrum Gifhorn des Braunschweiger Klinikums erklärt dazu: Eine vierte Impfung sollte sechs Monate nach einer Infektion erfolgen. Wer dreimal mit Biontech geimpft wurde, dem rät sie außerdem zu einem Wechsel des Impfstoffs. Statt Biontech sollte Moderna gewählt werden.

Von Jochen Gaugele, Christian Unger,Andreas Eberhard und Bettina Thoenes, Funke-Mediengruppe

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