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Kosten steigen weiter

Braunlager stellen Straßenbau für Freibadsanierung zurück

Noch ist der Schwimmerbereich am Rand gefliest und am Boden betoniert. Weil die Pflege mit Saubermachen und Ersetzen defekter Fliesen bislang gerade vor Saisonbeginn immer viel Arbeit verursacht hat, liebäugeln die Kommunalpolitiker damit, das Becken komplett mit Edelstahl zu verkleiden. Das allerdings wird immer teurer. Foto: GZ-Archiv

Noch ist der Schwimmerbereich am Rand gefliest und am Boden betoniert. Weil die Pflege mit Saubermachen und Ersetzen defekter Fliesen bislang gerade vor Saisonbeginn immer viel Arbeit verursacht hat, liebäugeln die Kommunalpolitiker damit, das Becken komplett mit Edelstahl zu verkleiden. Das allerdings wird immer teurer. Foto: GZ-Archiv

Um die 474.000 Euro zusätzlich zusammenzubekommen, die der Ausbau des Freibades Hohegeiß teurer wird, wollen die Kommunalpolitiker erst einmal auf den Neubau von Straßen an der Jordanshöhe St. Andreasberg und am Buchholzplatz Braunlage verzichten.

Von Michael Eggers Mittwoch, 08.02.2023, 12:00 Uhr

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Braunlage. Die Sanierung des Freibades Hohegeiß verteuert sich noch einmal um 474.000 Euro auf nun 3,33 Millionen Euro. Um diese Mittel bereitstellen zu können, empfiehlt der Ausschuss für Bau, Verkehr, Umwelt, Wirtschaft und Tourismus in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig dem Rat, den Neubau der Straßen an der Jordanshöhe in St. Andreasberg und am Buchholzplatz in Braunlage zurückzustellen.

Beide Straßenbauarbeiten sollen dann erst im nächsten statt in diesem Jahr vorgenommen werden. Neben dem Rat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 16. Februar, um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses, muss auch der Ausschuss der kommunalen Entwicklungspartnerschaft (Kep) mit Vertretern aus Stadt, Land Niedersachsen und Landkreis Goslar der Investition zustimmen.

Keine größeren Kosten

Das Okay des Kep-Ausschusses, der jeder Ausgabe der Stadt Braunlage zustimmen muss, die höher als 50.000 Euro ist, gilt aber als wahrscheinlich, unter anderem, weil sich Landrat Dr. Alexander Saipa bereits beim Neujahrsempfang der Kirchengemeinde Hohegeiß für den Ausbau des Bades ausgesprochen hatte, und weil die Bauarbeiten ja bereits begonnen haben. Ein Baustopp zum jetzigen Zeitpunkt dürfte alle bisherigen Investitionen ad absurdum führen.

Zudem hatte der Rat bereits vor wenigen Wochen 800.000 Euro zusätzlich im Nachtragshaushalt bereitgestellt. Doch diese Summe reicht offenkundig nicht aus. „Wir wollen jetzt auch den Schwimmerbereich komplett in ein Edelstahlbecken fassen“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Langer in der Sitzung. Der Nichtschwimmer-Bereich, der in den Vorjahren stets eine Menge Wasser verloren hatte, ist bereits in ein solches Becken gefasst.

Aus Sicht des Verwaltungschefs ist das nur konsequent. Nach dieser Investition würden dann die nächsten Jahre keine größeren Kosten mehr für das Waldschwimmbad anfallen. Die Verwaltung weist aber in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Badesaison 2023 in Hohegeiß ausfällt. Und auch die 2024 sei keineswegs sicher.

Damit die Schwimmer in dem dann ausgebauten Waldschwimmbad im nächsten Jahr ihre Runden drehen können, müssen die Planer so schnell wie möglich mit den Arbeiten beauftragt werden, heißt es aus dem Rathaus. Für die Planungs- und Ausschreibungszeit rechnet die Stadtverwaltung mit drei Monaten. Hinzu kämen Liefer- und Montagezeiten für das Edelstahlbecken von vier Monaten.

Zusätzlich müsse beachtet werden, dass die Temperatur bei der Montage nicht unter zehn Grad Celsius fallen dürfe. Damit dies erreicht werde, müsse die Planung noch in diesem Monat in Auftrag gegeben werden. Die Experten drängen also auf eine schnelle Entscheidung.

Lückenschluss 2024

Die zusätzlichen Kosten von 474.000 Euro können deshalb nicht per Nachtragshaushalt beschlossen werden. Die Stadt müsse also versuchen, die Mittel anderweitig im Haushalt einzusparen. Da die Straße auf der Jordanshöhe bei St. Andreasberg, für die 200.000 Euro eingeplant sind, in diesem Jahr nach Rücksprache mit dem Investor noch nicht benötigt werde, könne das Vorhaben zurückgestellt werden.

Und auch der sogenannte Lückenschluss zwischen Brandhai und Buchholzplatz in Braunlage, der von der Feuerwehr gefordert wird, müsse nicht zwingend dieses Jahr umgesetzt werden. 330.000 Euro hat die Stadt für diese Investition eingeplant, nach der die Autofahrer direkt von der Straße Am Brandhai zur Straße Am Buchholzplatz fahren können.

Diese Straße sorgt unter anderem dafür, dass die Feuerwehr nicht nur besser erreichbar ist, sondern auch Zeit spart, wenn die Einsatzkräfte beispielsweise in Richtung Hohegeiß oder Wieda ausrücken. Nach Rücksprache mit Stadtbrandmeister Hans Ervenich sei diese Straße aber für dieses Jahr nicht zwingend erforderlich, erklärt Mitarbeiterin Nadine Weise von der Verwaltung in der Ausschusssitzung. „Ein Ausbau bis 2024 wäre aber wünschenswert“, meint sie weiter. Insgesamt 275.000 Euro sollen von den 330.000 Euro für den Freibadausbau abgeknapst werden.

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