Braunlage: 1,3 Millionen Euro gegen Arsenbelastung

In der Großkläranlage in Scharzfeld werden die Abwässer aus St. Andreasberg gereinigt. Foto: GZ-Archiv
Nach fünf Jahren sollen die Abwasserkanäle bei St. Andreasberg so dicht sein, dass kein Arsen mehr hineingelangt. Der Schadstoff sei durch das Regenwasser gekommen. 1,3 Millionen Euro haben die Städtischen Betriebe investiert, um das zu verhindern.
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St. Andreasberg. Fünf Jahre hat es gedauert: Die Arbeiten sind jetzt abgeschlossen. 1,3 Millionen Euro haben die Städtischen Betriebe Braunlage (SBB) in die umfangreiche Sanierung des Abwasserkanals in Silberhütte investiert, hat Leiter Justus Teicke in der Sitzung des Betriebsausschusses mitgeteilt. Jetzt hoffen die Braunlager, dass kein giftiges Arsen mehr aus der Bergstadt in der Großkläranlage in Scharzfeld ankommt. Das allerdings steht erst im Frühjahr fest, berichtete Hans-Dieter Lambertz.
Der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste ist Mitglied in der Versammlung des Abwasserverbandes Bad Lauterberg, der Träger der Großkläranlage ist. Neben St. Andreasberg und Ortsteile werden in dem Südharzort auch die ankommenden Abwässer aus Scharzfeld selbst, Bad Lauterberg, Barbis, Bartolfelde und Steina gereinigt und regelmäßig auf Schadstoffe untersucht. Und bei einer dieser Prüfungen war 2018 die hohe Arsen-Belastung festgestellt worden, die einwandfrei aus St. Andreasberg kam.
Viele Altlasten
Wegen dieser Schadstoffbelastung konnte seit dieser Zeit der Klärschlamm aus der Bergstadt nicht mehr auf die Felder gebracht werden. Normalerweise werde dieser Schlamm mit Torf verbunden, und danach als Gülle auf die Wiesen aufgetragen. Weil die Arsen-Werte aber zu hoch waren, musste der Abwasserverband Bad Lauterberg den Klärschlamm aus dem Oberharz verbrennen lassen, was erhebliche Mehrkosten verursachte.
St. Andreasberg weist als alte Bergbaustadt viele Altlasten auf. Regenwasser habe dabei Arsen gelöst und dieser Schadstoff sei dann in den Kanal eingedrungen, hieß es bei der Untersuchung vor fünf Jahren. Um diese Belastung wieder auf ein erträgliches Maß zurückzufahren, hatten die SBB 2019 mit einer umfangreichen Abwasserkanal-Sanierung begonnen. Im Bereich Silberhütte mussten die Verbindungen so saniert werden, dass kein Fremdwasser mehr eindringen kann und das eigentliche Schmutzwasser zusätzlich belaste.
Ob das gelungen ist, könne erst im Frühjahr festgestellt werden, erklärte Hans-Dieter Lambertz in der Sitzung. Dann kontrolliere der Abwasserverband Bad Lauterberg erst wieder die eingehenden Abwässer aufwendig nach Schadstoffen.
Auch in Braunlage
In diesem Zusammenhang teilte Bürgermeister Wolfgang Langer in der Sitzung mit, dass auch im Ortsteil Braunlage 1,3 Millionen Euro in die Abwasser-Kanal-Sanierung investiert werden sollen. Im nächsten Jahr oder 2025 – der Termin steht noch nicht genau fest – wolle die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die B27 im Zuge der Ortsdurchfahrt Braunlage sanieren, berichtete er weiter.
Bei dieser Gelegenheit wollen die SBB auch den Kanal unter der Lauterberger Straße in Ordnung bringen, kündigte das Stadtoberhaupt an. Das schlage mit eben diesen 1,3Millionen Euro zu Buche.