Baukosten liegen bis zu 52,5 Prozent über dem Goslarer Plan

Im historischen Rathaus ist erneut ein Wasserschaden aufgetreten. Foto: Roß
Die Bauprojekte der Stadt haben mit hohen Kostensteigerungen zu kämpfen. Spitzenreiter sind das Feuerwehrgerätehaus Immenrode und das historische Rathaus. Beide kosten mehr als anderthalbmal soviel, wie ursprünglich gedacht.
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Goslar. Abgerechnet wird am Schluss, und oft wird es teurer als geplant: Das ist das Ergebnis einer Übersicht über städtische Bauprojekte, die Oliver Heinrich, Leiter des Goslarer Gebäudemanagements (GGM), jetzt im zuständigen Betriebsausschuss vorlegte.
Die Endpreise für vier öffentliche Bauvorhaben, die in den Jahren 2015 bis 2021 begonnen haben, liegen jeweils zwischen 40,1 und 52,5 Prozent. Die Gesamtkosten der vier Maßnahmen stiegen von 23,2 auf 34 Millionen Euro an, was einem Wert von 46,4 Prozent entspricht.
Die Preis-Spitzenreiter
So wurde die Baumaßnahme „Feuerwehrgerätehaus Immenrode“ (Feststellungsbeschluss November 2016, Fertigstellung Juli 2021) mit Gesamtkosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro um 51 Prozent teurer als anfangs geplant. Ausgegangen war die Stadt bei Baubeginn noch von schlanken 1,6 Millionen Euro. Der im Oktober vergangenen Jahres eröffnete Kulturmarktplatz „Kuma“ schlug in der Endabrechnung mit 12,1 Millionen Euro zu Buche. Das ist zwar mit nur 40,6 Prozent Steigerung noch der geringste Zuwachs auf Heinrichs Liste, aber 3,5 Millionen Zuwachs ist gleichwohl ein ordentlicher Posten.
Das historische Rathaus mit einer Bauzeit von 2015 bis 2022 hat den höchsten Zuwachs zu verzeichnen: 52,5 Prozent Mehrkosten ließen die ursprünglich vorgesehenen 9,5 Millionen auf 14,4 Millionen Euro anwachsen. Vergleichsweise moderat fiel dagegen die Preissteigerung für die Mehrzweckhalle Hahndorf aus: Der Startschuss fiel 2020 und eingepreist waren 3,6 Millionen Euro, bei Fertigstellung Ende 2023 werden es wohl 5,1 Millionen sein, also rund 42,2 Prozent mehr.
Aktuelle Projekte
Aktuell in Arbeit hat Heinrich die Mehrzweckhalle Oker (geplante Bauzeit 2020 bis 2023), das Kultur- und Bildungszentrum Jürgenohl (2020 bis 2025) und die Sporthalle in der Zehntstraße (2021 bis 2022). Hier gibt es bislang noch keine Nachrichten über wachsende Kosten. Wenn alles planmäßig verläuft, wird die Okeraner Mehrzweckhalle 3,8 Millionen kosten, das Jürgenohler Kulturzentrum und die Sporthalle Zehntstraße je 1,6 Millionen.
Als Ursachen für Preissteigerungen nannte der GGM-Chef die „gute Baukonjunktur“, dann sei Corona hinzugekommen, und nun sei auch Materialmangel aufgrund des Ukrainekrieges ein wichtiger Faktor.
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