Bad Harzburgs Landfrauen wollen gegen Mitgliederschwund kämpfen

Die Vorstandsmitglieder und drei Ortsvertrauensfrauen bekommen Blumensträuße als Dankeschön für ihre Arbeit überreicht. Foto: Jenzora
Bei der Versammlung der Landfrauen im Harlingeröder Freizeitzentrum klagt der Vorstand über die sinkende Mitgliederzahl und Teilnahmebereitschaft. Dennoch sind Erntebasar, Salzfestumzug und neuer Weihnachtsflohmarkt in Planung.
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Bad Harzburg. Dienstagnachmittag haben sich die Landfrauen im kleinen Kreis zu ihrer Jahreshauptversammlung im Freizeitzentrum Harlingerode getroffen. Die noch immer sinkende Mitgliederzahl und Teilnahmebereitschaft an den Veranstaltungen bereiten dem Vorstand zunehmend Sorgen. In diesem Jahr sollen Ideen gesammelt werden, wie neue Mitglieder gefunden werden können für den Verein, der in diesem Jahr finanziell trotzdem sehr gut dasteht.
Am 31. Dezember 2022 zählten die Landfrauen 96 Mitglieder, im darauffolgenden Jahr kamen zwar zwei Mitglieder dazu, dann folgten jedoch neun Austritte und ein Sterbefall. Ende 2023 bestand der Verein also nur noch aus 88 Landfrauen.
„Wir müssen handeln“
„Wir werden immer weniger. Wir müssen langsam handeln, damit wir nicht wie viele andere Vereine irgendwann ums Überleben kämpfen müssen“, sagte Vorsitzende Britta Wichert. Ihrer Meinung nach seien der demografische Wandel, die Digitalisierung und die mangelnde Spontanität Gründe für die schrumpfende Mitgliederzahl der Vereine. Die Berufstätigkeit der Frauen spiele ebenfalls eine Rolle. „Die Online-Welt und -Kommunikation ist vielen wichtiger, als persönliche Begegnungen und der Austausch geworden“, vermutete Wichert. Sie ist sich sicher: „Wir brauchen neue Mitglieder und müssen mehr Frauen animieren, am Vereinsleben teilzunehmen.“
Vor allem Frauen, die sich bereits im Ruhestand befinden, brauchen laut Wichert eine sinnhafte Aufgabe und regelmäßigen Kontakt zu anderen Menschen. Jüngere Frauen seien noch schwerer zu begeistern, denn die haben laut Wichert „keinen Blick mehr für das Vereinsleben“. Auch das Ehrenamt wolle heutzutage niemand mehr übernehmen. Die Bereitschaft für kleine Projekte sei zwar da, für etwas Langfristiges sei dann jedoch niemand mehr bereit.

Erfolgreiche Aktion: Nach drei Jahren Corona-Pause ist der Erntebasar der Landfrauen auf dem Port-Louis-Platz gut besucht. Archivfoto: Nachtweyh
Die Landfrauen blicken laut Schriftführerin Gudrun Reinecke auf ein aufregendes Jahr mit vielen Veranstaltungen zurück. Umso bedauerlicher findet sie es, dass die Teilnehmerzahl oft nicht wirklich hoch sei. Das besondere Highlight sei der traditionelle Erntebasar gewesen, der durch Corona einige Jahre aussetzen musste. Dort hätten die Frauen laut Kassenprüferin Erika Koch aufgrund von sehr niedrigen Materialkosten einen guten Gewinn erzielt.
Neue Ideen
In diesem Jahr ist der Erntebasar am 21. September geplant. Aber auch viele weitere Ideen und Aktionen stehen auf dem Plan der Landfrauen. In 2024 können sie die Mitglieder auf gemeinsame Frühstücke, vielfältige Vorträge, gemeinsame Feste und Ausflüge freuen. Auf Wunsch der Mitglieder werden Tagesausflüge eventuell künftig in naher Umgebung stattfinden, sodass die Fahrzeit gering und die Zeit vor Ort, beispielsweise bei einer Sehenswürdigkeit, umso länger wäre.
In Planung ist auch ein Weihnachtsflohmarkt. Die Idee stammt von der Kreisvorsitzenden Heike Wedde: „Ihr könnt alle mal in eure Schränke gucken und die Weihnachtsdeko, die ihr nicht aufstellt oder loswerden wollt, aussortieren“, sagte sie. Die Sachen sollen dann von den Landfrauen verkauft werden. „Natürlich veranstalten wir den Flohmarkt, bevor die offiziellen Märkte öffnen, damit wir viele Interessierte erreichen können“, brachte Wichert ein.
Wedde hatte weitere positive Neuigkeiten: Die Webseite der Landfrauen sei erneuert worden und habe jetzt ein moderneres Design. „Dafür haben wir Doris Zick, eine ehemalige Journalistin, gewinnen können“, verkündete Wedde. Außerdem habe Zick den Vorstandsmitgliedern gezeigt, wie sie künftig gute Fotos und Videos sowie interessante Überschriften schreiben können.