Bad Harzburger trägt 600 Jahre Gestütsgeschichte zusammen

Egon Knof (sitzend) und seine Unterstützer nach der Vorstellung seines Werkes in der Bücher-Heimat. Foto: Exner
Der pferde- und rennsportbegeisterte ehemalige GZ-Redakteur Egon Knof beleuchtet jetzt in einem Buch knapp 600 Jahre Pferdezuchtgeschichte in Bad Harzburg. Thema ist darin auch die Rennbahn. Warum das Buch auch für Nicht-Pferdenarren etwas ist.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Bad Harzburg. „Gestüt Harzburg – Das Erbe der Braunschweiger Herzöge“ lautet der Titel zu knapp 600 Jahren Pferdezuchtgeschichte in der Kurstadt, zusammengetragen und aufgeschrieben vom ehemaligen GZ-Redakteur Egon Knof. In der Bücher-Heimat hat der Bad Harzburger sein Werk jetzt vorgestellt, das vom Harzburger Geschichtsverein herausgegeben und von der GZ verlegt wird. Erhältlich ist es ab sofort.
„Mit Herzblut für Vollblut“ – so lautet das Motto des pferde- und rennsportbegeisterten Knof. Die ersten 20 Jahre seines Lebens wohnte der heute 66-Jährige im ehemaligen „Pförtnerhaus“ am Bündheimer Schloss, also gewissermaßen fast direkt auf dem Gestüt. Sein Vater arbeitete dort und auch er selbst hat später auf dem Gestüt mal einen Tag lang Hand angelegt. Knof sammelte über die Jahre viele spannende Erfahrungen, die er jetzt unbedingt habe zu Papier bringen wollen, erzählt er.
Als Serie erdacht
Damit begann er vor vier Jahren. Zunächst war die Geschichte des Gestüts als Serie in der GZ geplant. Doch Knof war erst im 19. Jahrhundert gelandet, als er bereits sieben volle Zeitungsseiten gefüllt hatte, berichtet er. Für dieses Format vielleicht etwas zu viel – und mit Blick auf die umfangreiche Geschichte womöglich auch verschenkt. Knof schrieb also stattdessen ein Buch, rund 200 Seiten, über knapp 600 Jahre Gestütsgeschichte.

Das Gestüt im Bad Harzburger Ortsteil Bündheim. Foto: GZ-Archiv
Von den Anfängen – zunächst standen die Pferde auf mehreren Koppeln über das Stadtgebiet verteilt – bis zur Einrichtung des Gestüts am Schloss. Und natürlich auch über die Geschichte der Galopprennbahn, die sich einst in Höhe der Lutherkirche befand und erst später an den Weißen Stein verlegt wurde.
Mathilde Maria Kleiber, Vorsitzende des Harzburger Geschichtsvereins, der das Buch dank einer größeren Erbschaft herausgeben konnte, lobte die Arbeit Knofs in den höchsten Tönen. Er habe „grandios geschrieben“, sagte sie.
Nicht nur für Pferdenarren
Ebenso Gustav Klotz, langjähriger Leiter des Gestüts: Ein Werk wie dieses gebe es wohl so in Deutschland bislang noch nicht, attestierte dieser. Knofs Buch sei ein Titel „zum Verschlingen“. Der Autor behandle verschiedenste Themen, neben der Pferdezucht auch die Pflege der Tiere oder das Personal. Das Buch ist aber nicht nur etwas für Pferdenarren, sondern enthält auch über das Thema hinaus zahlreiche interessante geschichtliche Fakten.
Ein besonderes Lob sprach Klotz während der Vorstellung des Titels für die Gründlichkeit Knofs bei der Recherche aus. Wilhelm Baumgarten, einst Präsident des Harzburger Rennvereins, schloss sich dem an. Er erinnerte noch einmal an den im vergangenen Jahr gestorbenen Adlerflug – einen Zuchthengst, der Bad Harzburg nachhaltig geprägt habe und dadurch auch ein Teil der Gestütsgeschichte sei. Es mache einen immer wieder traurig, wenn man sehe, dass Adlerflugs Nachkommen bei Rennen überall auf der Welt siegten, sagte Baumgarten. Die Pferde, die im Bad Harzburger Gestüt das Licht der Welt erblickt haben, gehören mittlerweile zur sportlichen Weltspitze.
Autor Egon Knof dankte allen, die ihn unterstützt und beraten haben und verteilte gleich mal ein paar Exemplare: An Bürgermeister Ralf Abrahms – ein Buch wird künftig zur Leihe in der Stadtbücherei ausliegen –, an die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe, vertreten durch Stefan Jurisch, die Harzburg-Stiftung, vertreten durch Hans-Jürgen Fleger und natürlich den Rennverein, vertreten durch Vizepräsident Dr. Jens Borchers.
Zu kaufen gibt es das Buch im Online-Shop der GZ, im Online-Handel sowie bei der Bad Harzburger Bücher-Heimat.