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Ausfüll-Hilfe im Haus der Kirche

Bad Harzburger helfen, wenn Deutsch zur Fremdsprache wird

Für zehn Stunden in der Woche bezieht Lena Garben ihren Schreibtisch im Haus der Kirche.  Foto: Fricke

Für zehn Stunden in der Woche bezieht Lena Garben ihren Schreibtisch im Haus der Kirche. Foto: Fricke

Anträge und Formulare können mitunter schwer zu durchschauen sein. Im Haus der Kirche in Bad Harzburg gibt es Hilfe beim Ausfüllen - für jeden, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Mit Lena Garben hat das Projekt ab sofort eine neue Leitung.

Von Julia Fricke Dienstag, 05.04.2022, 09:10 Uhr

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Bad Harzburg. Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Anträgen sowie beim Verstehen und Beantworten amtlicher Briefe oder beim Vereinbaren eines Arzttermins wird im Haus der Kirche in Bad Harzburg angeboten, und zwar für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

Das Projekt, das von Anfang Juli 2021 bis Ende Dezember von Annika Pfeiffer realisiert wurde, wird seit Anfang Januar von der Lehramtsstudentin an der TU Braunschweig, Lena Garben, geleitet, die 2017/18 ihren Bundesfreiwilligendienst im Haus der Kirche absolvierte. „Das hat sich so ergeben“, sagt Garben, die zuvor das Projekt „Buna – Bunter Nachmittag“ für Kinder geleitet hatte. „Wir haben unsere Projekte einfach getauscht“, erklärt die 24-Jährige.

Die Kommunikation mit Menschen mit Migrationshintergrund klappe dabei in den meisten Fällen sehr gut. „Die können meistens richtig gut Deutsch sprechen, aber das Deutsch in den Anträgen ist dann halt doch nochmal ein anderes. Da helfen wir ihnen bei, damit es nicht zu Missverständnissen kommt“, macht Garben deutlich. Für den Fall, dass die Kommunikation aufgrund fehlender Sprachkenntnisse doch einmal schwierig werden würde, stünden im Haus der Kirche ehrenamtliche Dolmetscher zur Verfügung.

Doch nicht nur bei dem Ausfüllen von Anträgen und Formularen können Migranten Hilfe bekommen, auch das Vereinbaren von Arztterminen gestalte sich teilweise schwierig, da die Dringlichkeit aufgrund fehlender Sprachkompetenz für die Praxen nicht immer richtig einschätzbar sei, erklärt Stefanie Sandau von der Integrationsberatung.

Auch einige Flüchtlinge aus der Ukraine seien im Haus der Kirche bereits beraten worden. Oftmals hätten diese über andere Angebote bereits Kontakt zu der Gemeinde gehabt. „Der große Schwung kommt aber erst noch“, ist sich Sandau sicher, denn noch sei nicht klar, wer bleibt, wer geht zurück. Zwar würde das Projekt in erster Linie von Menschen mit Migrationshintergrund genutzt, aber auch einheimische Rentner oder Familien lassen sich im Haus der Kirche beraten. So seien im vergangenen Jahr zwischen September und Dezember 2021 rund 120 Kontakte zustande gekommen.

Finanziert werde das Programm durch die Propstei Bad Harzburg, Eigenmittel der Diakonie sowie durch die Luthergemeinde und die Gemeinden Schlewecke, Göttingerode, Trinitatis Braunlage, Bettingerode, Westerode und Harlingerode.

Wer ebenfalls Unterstützung im Ausfüllen oder Verstehen von Anträgen und Formularen benötigt, kann sich dienstags und donnerstags in der Zeit von 13 bis 16.30 Uhr an die Migrationsberatung wenden. Die Sozialberatung ist mittwochs zwischen 9 und 11 Uhr jeweils unter der Telefonnummer (05322)4639 erreichbar. Wer sich direkt an Lena Garben wenden möchte, kann dies auch per Mail an L.Garben@diakonie-braunschweig.de tun.

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