Bad Harzburg: Kreative Handarbeit verschönert den Alltag

Ein gemütliches Beisammensein: Jeden Montag treffen sich die Damen im Mehrgenerationenhaus. Foto: Jenzora
Stricken und Häkeln im Mehrgenerationenhaus: Die GZ hat den Kurs besucht und mehr über die bedeutende Handarbeit der Teilnehmerinnen erfahren. Von ihrem Hobby profitieren mittlerweile die Tafel in Goslar/Oker, der Kinderschutzbund und andere Institutionen.
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Bad Harzburg. Sie nennen sich selber „Flinke Nadel, tolle Wolle“. 14 kreative Damen treffen sich jeden Montag pünktlich um 14.30 Uhr im Mehrgenerationenhaus, um zu häkeln und zu stricken. Im Februar 2018 wurde der Kurs ins Leben gerufen und hat seitdem immer wieder viele Interessierte angelockt.
Monika Homann, ehrenamtliche Leiterin des „Do it yourself“-Kurses schwelgt in Erinnerungen: „Wir waren sogar mal 20 Teilnehmer. Einige haben sich aus gesundheitlichen Gründen abgemeldet oder sind weggezogen, dafür sind aber auch immer wieder neue Mitglieder dazugekommen.“
Eigene Veranstaltungen
Der Kurs von Monika Homann hat nun jedenfalls 14 Teilnehmer. „Das ist mittlerweile unsere Stammgruppe und die bleibt auch so bestehen“, bestätigt sie. In der Gruppe veranstalten sie mittlerweile sogar eigene Feiern zu besonderen Anlässen. Als nächstes stehe die Weihnachtsfeier mit einem gemeinsamen Frühstück an. „Wir müssen uns ja auch mal selbst belohnen für unsere Arbeit“, scherzt die 72-Jährige.
Arbeit könnte man es sogar fast schon nennen, denn nur für den privaten Gebrauch stricken und häkeln die rüstigen Damen schon lange nicht mehr. Einige Institutionen und Vereine profitieren auch von der Handarbeit. So werden zum Beispiel Handschuhe, Mützen, Schals und Socken für die Tafel in Goslar/Oker oder den Kinderschutzbund gestrickt. Auch die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ oder „Hallo Baby – Willkommen in Bad Harzburg“ unterstützen sie mit selbst gestrickten Accessoires und Baby-Söckchen.
Geld vom Verkauf wird gespendet
„Als wir mit dem Kurs anfingen, haben wir viel Werbung für uns gemacht, so erhielten wir eine Menge Spenden“, erklärt Homann. Sie habe kistenweise Wolle und Stoffe bekommen, die sie und ihre Teilnehmer für ihre Handarbeit nutzen konnten. Es folgte der erste Basar, den sie mittlerweile jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst veranstalten. Durch den Erlös sei es möglich gewesen, auch selber Material anzuschaffen. „Wenn wir viel Geld über haben, Spenden wir es natürlich an andere Vereine; wir wollen mit unserer Arbeit kein Geld verdienen“, stellt Homann klar.

Kurs-Leiterin Monika Homann präsentiert voller Stolz die fertigen Produkte. Foto: Jenzora
In den vergangenen fünf Jahren hat sich also viel getan und aus einem kleinen Kurs für Rentner ist eine bedeutende Arbeit geworden, von der viele Menschen profitieren. Aber auch die Kurs-Teilnehmerinnen profitieren von ihrer eigenen Arbeit, denn sie kommen mit Gleichaltrigen ins Gespräch, verbringen einen Nachmittag in großer Runde und stricken auch für sich privat. Das regelmäßige Treffen sei für viele Teilnehmerinnen ein wichtiges Ritual, es würde ihnen guttun einen festen Termin in der Woche und eine Aufgabe obendrein zu haben. „Wir tauschen uns gegenseitig aus über unsere neusten Ideen, Stoffe, Muster aber auch über private Themen, die uns bewegen“, schildert die 72-Jährige. Dabei können sie auch immer wieder was voneinander lernen.
„Eine Teilnehmerin ist schon 92 Jahre alt. Sie erstellt sehr schöne, ausgefallene Handtaschen und Tischdecken“, sagt Homann, während sie einige Exemplare davon hochhält. Auf einem Tisch im Gruppenraum liegen viele selbst gemachte Stücke, auch Kuscheltiere, Körbe und kleine Anhänger sind dort zu finden. Gerade seien sie dabei Schneemänner und Schornsteinfeger zu stricken. „Jeder weiß was, jeder kann was“, hält die ehrenamtliche Kurs-Leiterin abschließend fest.