Bad Harzburg: Behindertenbeauftragter gesucht

Schlaglöcher in den Straßen, die für Rollstuhlfahrer zu schier unüberwindbaren Gräben werden: Auch das könnten Themen sein, mit denen sich der oder die städtische Behindertenbeauftragte künftig beschäftigt. Fotos: Exner/Pixabay
In Bad Harzburg soll es bald eine Person geben, die sich ehrenamtlich um die Belange von Behinderten kümmert. Nur muss diese Person erst noch gefunden werden. Die Stadt hat deshalb jetzt eine Art Stellenausschreibung herausgegeben.
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Bad Harzburg. In Bad Harzburg soll es bald eine Person geben, die sich um die Belange von Behinderten kümmert. Nur muss diese Person erst noch gefunden werden. Die Stadt hat deshalb jetzt eine Art Stellenausschreibung für einen ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten beziehungsweise eine Behindertenbeauftragte herausgegeben.
In vielen, eigentlich sogar den meisten Städten im Landkreis gibt es schon Beauftragte, die sich ehrenamtlich um die Belange Behinderter kümmern. Einzige Ausnahmen waren bisher Bad Harzburg und Braunlage.
Doch zumindest in Bad Harzburg soll sich das jetzt ändern. Vom Kreisbehindertenbeauftragten Christian Bormann sei die Bitte an die Stadt herangetragen worden, eine solche Stelle zu schaffen, berichtet Erster Stadtrat Andreas Simon. Wohlgemerkt: eine ehrenamtliche Stelle, die lediglich mit einer niedrigen Aufwandsentschädigung vergütet wird. Simon unterrichtete die politischen Gremien und im Dezember habe der Verwaltungsausschuss über die Fraktionsgrenzen hinauf der Sache zugestimmt, berichtet er. Daraufhin machte sich die Stadtverwaltung an die Arbeit und erstellte eine Liste mit möglichen Aufgabenfeldern.
Die Aufgabenfelder
-die Interessen der Menschen mit Behinderung und dessen Angehörigen vertreten;
-Angebot der Hilfe zur Selbsthilfe zwischen Bevölkerung, Stadtverwaltung und Politik vermitteln;
-Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderung;
-Aktivitäten unterstützen, die ein selbstbestimmtes Leben möglich machen;
-Verbesserung der Teilhabe am Leben in der Stadtgesellschaft;
-ehrenamtliche Mitglieder von Organisationen und Selbsthilfegruppen von Menschen mit Behinderung unterstützen;
-Lotse für die Ratsuchenden zu anderen Einrichtungen wie Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern oder auch anderen Sozialeinrichtungen
-Hilfe und Unterstützung bei Anträgen auf Schwerbehinderung und deren Merkzeichen sowie die Pflegegrade betreffenden Anträge;
-die Stadtverwaltung über die Anliegen und Belange von Menschen mit Behinderung informieren;
-die Politik beraten, mit welchen Maßnahmen die Inklusion in Bad Harzburg weiterentwickelt werden kann;
-Zusammenarbeit mit der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen in Hannover, dem Niedersächsischen Inklusionsrat und dem Inklusionsbeirat des Landkreises Goslar
Gewisses Fachwissen mitbringen
Die Liste ist lang und kann natürlich je nach Nachfrage auch noch erweitert werden. Und dennoch gibt es seitens der Stadt keine spezifischen „Einstellungsvoraussetzungen“ oder ein Anforderungsprofil. Der oder die Bewerber müssten sich nur die Bearbeitung der Aufgabenfelder zutrauen und ein gewisses Fachwissen mitbringen. Erste Interessenten gibt es laut des Ersten Stadtrats bereits.
Im Alltagsgeschäft soll der Behindertenbeauftragte erst einmal regelmäßige Sprechstunden im Rathaus anbieten, was allerdings nur im Erdgeschoss geht, das übrige Rathaus ist nicht barrierefrei. Aber auch darüber hinaus kann sich der Behindertenbeauftragte in Entscheidungsprozesse einbringen oder auch den direkten Kontakt mit Betroffenen aufnehmen.
Geld wird der Behindertenbeauftragte nur im kleinen Umfang erhalten. Es soll sich im Rahmen der vergleichbaren Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche bewegen.
Die Bewerbung
Formlose Bewerbungen für den städtischen Behindertenbeauftragten werden im Rathaus vom Ersten Stadtrat Andreas Simon entgegengenommen. Er ist telefonisch unter der Nummer (05322) 74101 oder per E-Mail unter andreas.simon@stadt-bad-harzburg.de zu erreichen.