Zähl Pixel
Versammlung im Garten

Altenauer Bürger wollen dem Herzweg Leben einhauchen

Kurdirektorin Bettina Beimel (l.) trägt mit Bürgern Ideen für den Altenauer Herzweg zusammen. Edeltraut Mahlke (r.) stellt dafür ihren Garten zur Verfügung. Foto: Knoke

Kurdirektorin Bettina Beimel (l.) trägt mit Bürgern Ideen für den Altenauer Herzweg zusammen. Edeltraut Mahlke (r.) stellt dafür ihren Garten zur Verfügung. Foto: Knoke

Von Nistkästen bis Geocaching: Einwohner Altenaus haben sich in inspirierender Kulisse getroffen, um Ideen für die Erweiterung des Herzwegs zusammenzutragen. Den Verantwortlichen ist wichtig, keinen Abklatsch vom Liebesbankweg in Hahnenklee zu schaffen.

Von Corinna Knoke Dienstag, 09.04.2024, 20:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Altenau. Der Altenauer Herzweg ist seit dem vergangenen Sommer offiziell fertig. Jetzt ist das Ziel, dem Herzweg Leben einzuhauchen. Aber wie kann das bewerkstelligt werden? Aus diesem Grund haben sich Altenauer jetzt zu einer Bürgerversammlung getroffen, um Ideen zusammenzutragen. Nistkästen und ein XXL-Tennisschläger in Herzform sowie Geocaching sind nur einige der Gedanken.

Bettina Beimel, Geschäftsführerin der Kurbetriebsgesellschaft, war es wichtig, sich für die Bürgerversammlung nicht im sterilen Kurgastzentrum zu treffen. Stattdessen fand die Veranstaltung im Garten von Edeltraut und Eberhard Mahlke statt, die gemeinsam im Herzweg-Team engagiert sind. Die Altenauerin gilt als Erfinderin der Würzel, ihr wurde an der zweiten Station des Herzwegs wie berichtet ein Platz gewidmet. In ihrem Garten am Haus am Hüttenteich stehen gut 20 selbst gebastelte Würzel und andere Dekoelemente in Herzform, die bei der Versammlung als Inspiration dienen sollten.

 

Würzel und Herzen so weit das Auge reicht: Die Mahlkes inspirieren mit ihrem Garten. Foto: Knoke

Würzel und Herzen so weit das Auge reicht: Die Mahlkes inspirieren mit ihrem Garten. Foto: Knoke

Die Verantwortlichen der 12,3 Kilometer langen Erlebnis-Wanderstrecke erklärten, dass es um Ideen für sogenannte Motivationsstationen gehe, die direkt am Herzweg liegen und die Leute zum Weiterlaufen motivieren sollen. Das sei durch verschiedene Dinge möglich, Kurdirektorin Beimel berichtete etwa von der Awo-Kurklinik: Dort wollen Kinder Herzen aussägen und an den Zaun hängen. Das zeige auch, dass sich Altenauer an der Aktion beteiligen können, die nicht direkt am Herzweg wohnen. Vielmehr soll sich die Bergstadt ganzheitlich mit dem Herzweg identifizieren. Das Team sei offen für Ideen, um den Erlebnisweg durch weitere Stationen in der freien Natur zu erweitern. Diese Plänen müssten jedoch mit der Landschaftsschutzbehörde sowie mit dem Denkmalschutz abgesprochen werden.

Projekte in den Ferien für Kinder

Aber nun zu den konkreten Ideen: Die Würzel-Figuren an den Ortseingängen sollen Herzschilder bekommen, damit Autofahrer gleich auf den Wanderweg eingestimmt werden. Der Tennisverein plant, einen metergroßen Tennisschläger in Herzform bauen zu lassen. Der Platz am Okerteich ist nämlich vom Herzweg aus einsehbar. Kurdirektorin Beimel, die selbst gern Geocaching macht, hat die Idee, eine solche GPS-Schnitzeljagd auf dem Herzweg anzubieten. Die Teilnehmer der Bürgerversammlung feilten zudem an dem Plan, Ferienaktionen mit Kindern zu veranstalten. Sie könnten beispielsweise Nistkästen und Insektenhotels in Herzform basteln. So werde zeitgleich noch etwas für die Tiere getan, am Friedhof in Altenau sollen nämlich ohnehin bald solche Kästen aufgehängt werden.

Edeltraut Mahlke hat noch eine weitere Idee: Auf dem Herzweg könnten an einer Station auch eine Art Sammelbehälter aufgestellt werden, bei dem Wanderer kleine Herzen aus Holz einwerfen können. Besucher könnten sie vorher mit ihrem Namen beschriften, dem Datum oder einem sonstigen kurzen Spruch und sich bei einer nächsten Wanderung auf dem Herzweg daran erinnern. Beimel betonte, dass sämtliche Vorhaben von Anwohnern des Herzwegs am besten bei der Kurbetriebsgesellschaft und den Tourist-Informationen Oberharz gesammelt werden sollen. Die Motivationsstationen sollen schließlich den Herzweg bewerben.

Keine Kopie des Liebesbankwegs geplant

Eins ist der Kurdirektorin bei all den Ideen aber wichtig: Es geht nicht darum, den Liebesbankweg in Hahnenklee zu kopieren. Edeltraut Mahlke bietet sich und ihre Werkstatt auch als Unterstützung für die Ideenfindung an. Wenn ein Altenauer gern etwas Herzliches in seinem Garten umsetzen möchte, ihm aber das handwerkliche Geschick fehlt, kann er sich an den kreativen Geist wenden.

 

XXL-Tennisschläger: Eine Arbeitsgruppe hat Pläne, wie der Tennisplatz mit einem Holzobjekt auf den Herzweg aufmerksam macht.

XXL-Tennisschläger: Eine Arbeitsgruppe hat Pläne, wie der Tennisplatz mit einem Holzobjekt auf den Herzweg aufmerksam macht.

Beimel freute sich, dass Rainer Eikemeyer als Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Altenau mit bei der Bürgerversammlung dabei war. Sein Verein mache schon viel Werbung für den Herzweg. Die für September geplante Sternwanderung des Harzklubs soll wie berichtet unter dem Motto „Altenau, ein Herz für Wanderer“ stehen. Das schaffe wiederum eine direkte Verbindung zum Herzweg. Eikemeyer ist sich aber auch sicher, dass geführte Wanderungen auf dem Herzweg nur wenig sinnvoll seien. Es gehe schließlich darum, dass jeder die 17 Stationen in seinem eigenen Tempo bestreite: Der eine brauche länger an der Pulsmess-Skulptur im Kurpark und der andere wolle länger einen Infotext lesen und die Aussicht genießen. Darum sollen nicht alle drei Wochen Touren mit Wanderführer stattfinden.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt auch bei WhatsApp: Jetzt kostenfrei abonnieren und immer informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Meistgelesen
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen