Altenauer Anwohner ärgern sich über rasende Motorräder

Motorradkontrollen finden regelmäßig am Dammhaus statt – warum nicht auch mal im Altenauer Schultal, fragen Anwohner. Archivfoto: Polizei
Altenauer beklagen, dass in der Motorradsaison viele Zweiräder viel zu schnell im Schultal unterwegs seien. Von 130 Sachen bei erlaubten 50 Kilometer pro Stunde sei die Rede, von Schlangenlinien und dem Fahren im Stehen. Was kann man dagegen tun?
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Altenau. Die Einwohnerfragestunde machte in der Sitzung des Ortsrats Altenau-Schulenberg ihrem Namen alle Ehre: Etwa eine Stunde lang stellten Bürger ihre Fragen zu aktuellen Themen im Ort. Anwohner des Altenauer Schultals machten ihrem Ärger über rasende Motorradfahrer Luft.
Ein Altenauer berichtete, dass vom Busbahnhof in Richtung Torfhaus Motorradfahrer in der Saison nicht selten mit 130 Sachen unterwegs seien – und das, obwohl dort 50 Kilometer pro Stunde erlaubt seien. Manche Motorradfahrer würden zudem noch Schlangenlinien fahren oder gleich im Stehen. Ein anderer Altenauer sagte, dass die Fahrzeuge – auch Autos – auch in der Hüttenstraße häufig viel zu schnell seien. Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg (SPD) verstand den Unmut und sagte, dass das Thema in der Vergangenheit immer wieder aufgekommen sei. Es sei jedoch schwierig, diese Situation in den Griff zu bekommen. Die Kontrolle der Motorräder obliege schließlich der Polizei und dem Landkreis, regelmäßige Überprüfungen fanden beispielsweise am Dammhaus statt. Laut Ehrenberg bringen aber Kontrollen nicht allzu viel und er erinnert an eine, die in Altenau an der Alten Schanze stattgefunden hatte. „Die Motorradfahrer sind gefahren wie die Engel“, sagte Ehrenberg. Sie hätten sich abgesprochen und gegenseitig vor der Kontrolle gewarnt.
Idee: Ein 30er-Schild für das Schultal
Aus der Einwohnerschaft kam die Idee, auf der L 504 ein mobiles 30er-Schild dort aufzustellen. Bauamtsleiter Fabian Gerstenberg sagte, dass die Stadt auf einer Landesstraße nicht so einfach ein solches Schild platzieren könne. Die Kommune sei nicht der Träger der Straßenbaulast, die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sei zuständig. Und weil die Steile-Wand-Straße kein Unfallschwerpunkt sei, sei es unwahrscheinlich, dass dort die Geschwindigkeit so stark reduziert werde.
Dennoch wolle die Stadtverwaltung die Anregung weitergeben, dass die Polizei ihre Kontrollen auch mal im Schultal durchführt und der Landkreis mit dem Blitzeranhänger vorbeikommt. Für die Hüttenstraße seien auch die Geschwindigkeitsmesser mit Smileys eine Idee, sie dürften nur nicht zu lange dort stehen, weil sonst ein Gewöhnungseffekt einsetze.
Der letzte Strohhalm könnte laut Ortsbürgermeister Ehrenberg eine Gesetzesänderung sein, bei welcher der Bund es den Ländern zugesteht, einzelne Straßen für Motorräder zu sperren. In Niedersachsen sei das aber bislang noch nicht möglich, weil die entsprechende Verordnung noch nicht erlassen sei.