Zähl Pixel
Rettung für das Gemeindehaus

Altenau: Kirchengemeinde geht unter die Vermieter

Im Haus der Kirche sollen die als Lager genutzten Wohnungen wieder mit Leben gefüllt werden. Foto: Skuza

Im Haus der Kirche sollen die als Lager genutzten Wohnungen wieder mit Leben gefüllt werden. Foto: Skuza

Das Altenauer Haus der Kirche soll künftig wirtschaftlich und kostendeckend arbeiten. Die zwei verlassenen Wohnungen im zweiten Obergeschoss werden dafür grundlegend erneuert. Bis die ersten Mieter einziehen können, muss aber noch viel passieren.

Von Sören Skuza Donnerstag, 07.03.2024, 18:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Altenau. Das Altenauer Haus der Kirche soll erhalten bleiben. Dafür setzt die Gemeinde auf eine zunächst ungewöhnlich klingende Lösung: Das Gemeindehaus soll künftig wirtschaftlich verwaltet werden. Zwei Mietwohnungen sollen im zweiten Obergeschoss entstehen. Und auch neue Nutzungsverträge für Gruppen müssten aufgesetzt werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Noch immer sind etliche Immobilien im Kirchenbesitz. Doch in Zeiten von Austrittswellen und zunehmender Säkularisierung sind die finanziellen Mittel von Landeskirche und Kirchenkreisen begrenzt. Vielerorts stehen Verkäufe an. Auch die Kirchengemeinde Altenau-Schulenberg hat mit Immobilienverkäufen bereits schmerzliche Erfahrungen gemacht. Bereits 2016 ist das alte Pfarrhaus verkauft worden, vier Jahre später ist schließlich auch das Gemeindebüro ins Haus der Kirche umgezogen. Um zu gewährleisten, dass das Gemeindehaus auch in Zukunft Bestand hat, haben die Altenauer sich ein neues Nutzungskonzept ausgedacht.

Noch stehen in den Räumen alte Möbel. Foto: Skuza

Noch stehen in den Räumen alte Möbel. Foto: Skuza

Gemeindehaus für ganz Altenau bedeutend

„Das Haus der Kirche hat eine besondere Bedeutung für die Gemeinde und den ganzen Ort“, sagt Kirchenvorstandsvorsitzende Hella Mrozek. Die Winterkirche findet hier statt, Tanzkurse und Gruppen kommen zusammen. „Ohne Gemeindehaus wäre das alles gar nicht möglich“, pflichtet Eberhard Mahlke ihr bei. Der ehemalige Kurdirektor hat sich auf die Fahne geschrieben, gemeinsam mit dem Kirchenvorstand einen drohenden Verkauf des Gebäudes zu verhindern. Das Ziel sei es, das Gebäude auf längere Sicht kostenneutral zu führen. Dafür müssten Gruppen, die den Saal im ersten Stockwerk nutzen, sich künftig finanziell beteiligen, um etwa die Nebenkosten zu refinanzieren.

Viel entscheidender sei aber das zweite Stockwerk. Denn dort befinden sich die ehemalige Kurpredigerwohnung und die ehemalige Küsterwohnung. Die werden allerdings seit Jahren nur noch als Lagerräume genutzt. Und genau das soll sich jetzt ändern.

Das Haus der Kirche ist ein beliebter Anlaufpunkt für Veranstaltungen und Gruppen jeder Art. Archivfoto: Weiss

Das Haus der Kirche ist ein beliebter Anlaufpunkt für Veranstaltungen und Gruppen jeder Art. Archivfoto: Weiss

Alle Möbel müssen muss raus

Dafür muss aber erst einmal alles raus. Einiges haben Freiwillige schon ausgeräumt. Manch ein Möbelstück habe das Haus am Wochenende zum Kinderkleider-Basar verlassen unter der Anweisung: „Was das Haus verlässt, kommt nicht wieder rein.“ Ein paar alte Möbelstücke stehen jetzt noch im zweiten Stock, Mahlke und Mrozek sehen sich auf einem guten Weg.

Etwas Kopfschmerzen bereite ihnen nur noch das Archiv, das sich ebenfalls im zweiten Stockwerk befindet. Es gebe strenge Vorschriften, was in einem Archiv gelagert werden muss und was nicht. Bei diesem Thema seien sie in einem engen Austausch mit der Landeskirche Hannovers. Ohnehin sei es zunächst nur ein Zwischenlager, weil ein kirchenkreisweites Zentralarchiv angestrebt werde.

Und was soll der ganze Ausbau kosten? Das könne noch nicht abgeschätzt werden. Erst einmal müsste die Gemeinde Kostenvoranschläge von Handwerksfirmen einholen und anschließend einen Antrag beim Kirchenkreisamt stellen. Das solle innerhalb der nächsten drei Monate geschehen. Der Plan sei, auf Rücklagen aus dem Verkauf des Pfarrhauses zurückzugreifen. Ob das kostendeckend möglich sei, bliebe abzuwarten. Immerhin sei das Vorhaben noch vergleichsweise jung und nicht alle Entwicklungen vorherzusehen.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt auch bei WhatsApp: Jetzt kostenfrei abonnieren und immer informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region