Alles neu bei Goslars ehemaligen Jägern

Sie sind der Vorstand des neuen gemeinnützigen Vereins Kameradschaft Ehemalige Goslarer Jäger (v. li.): Horst Ehlers, Rudolf Rzehak, Dr. Donald Giesecke, Martin Westermann, Dieter Freesemann und Ulrich Schulze. Foto: Privat
Neuer Name, neue Satzung, neuer Vorstand: Aus der Kameradschaft ehemaliger Goslarer Jäger ist inzwischen ein eingetragener Verein mit dem Namen Kameradschaft Ehemalige Goslarer Jäger geworden. Und auch die Führungsriege ist neu.
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Goslar. An der Spitze stehen jetzt mit dem Vorsitzenden Dr.Donald Giesecke und Vize Dieter Freesemann zwei Männer, die als früherer Fliegerhorst-Zahnarzt und als letzter Chef vor dem Abzug Wurzeln in Bundeswehr und Bundesgrenzschutz haben. Weitere Ämter in der Führungsriege nehmen Schatzmeister Ulrich Schulze, Schriftführer Martin Westermann, Museumskurator Rudolf Rzehak und Schießwart Horst Ehlers ein. Möglich gemacht hat diese Neuordnung laut Mitteilung eine neue Satzung, die die Mitgliederversammlung im November des Vorjahres beschlossen hatte und die am 19.April in Kraft getreten war. Mitte Juni wählte der Verein einen um zwei Posten erweiterten Vorstand.
Anspruchsvolle Aufgaben warten
Giesecke blickte laut Pressemitteilung sorgenfrei und optimistisch nach vorn. Als nun eingetragener Verein eröffne sich die Chance, auch langfristig die Primärziele des Vereins zu erfüllen – nämlich die Unterhaltung und Ergänzung der militärgeschichtlichen Sammlung in der Jäger-Erinnerungsstätte am Hohen Weg, die jährliche Gedenkstunde am Volkstrauertag am Jägerdenkmal an der Wallstraße und die weitere Erforschung und Dokumentation der Garnisonsgeschichte der Stadt Goslar mit den besonderen Schwerpunkten der Goslarer Jäger, des Fliegerhorstes (Bundeswehr), des Bundesgrenzschutzes und des Osteröder Panzergrenadier-Bataillons 12.
Nicht mehr ausdrücklich erwähnt als Vereinsziel ist im Hinblick auf die Gemeinnützigkeit der Passus „Pflege der Kameradschaft und der Tradition“. Auch wenn Kameradschaft weiterhin grundsätzlich die Voraussetzung schlechthin sei, die Vereinsziele verwirklichen zu können, erklärte Giesecke. Die Kameradschaft ehemaliger Goslarer Jäger gebe es deshalb nicht mehr, weil es keine ehemaligen Goslarer Jäger mehr gebe. Giesecke führte aus, dass Kameradschaften besonders nach dem Zweiten Weltkrieg in ungeheuer großer Zahl existierten. In den meisten Fällen hätten sie den Kameraden gedient, ihre im heutigen Sprachgebrauch posttraumatischen Belastungsstörungen besser zu beherrschen, ohne das so zu benennen.
Akzeptanz für die Kameradschaft in der Stadt
„Es ist schön zu erleben, wie trotz oder vielleicht auch gerade wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung der Mitglieder dennoch in verschiedenen Lebensstadien Überlappungsbereiche gefunden werden“, wird Giesecke zitiert. Gerade beim letzten Schießen sei dies deutlich geworden, und die Bezeichnung Kameradschaft erfülle sich mit Leben – als „Basis fruchtbarer Zusammenarbeit und eines vitalen Vereinslebens“. Giesecke betonte die Akzeptanz für die Kameradschaft in der Stadt, aber besonders auch in den Institutionen der Kommune. Gerade mit dem Bereich Kultur bestünden intensive Kontakte beziehungsweise ein gegenseitiger Gedankenaustausch. Der Umstand, dass die Kameradschaft fortan als eingetragener Verein handele, stärke die Position weiter.
Gleichwohl gelte es nun, dem nicht unerwartet gekommenen Mitgliederschwund der letzten beiden Jahre zu begegnen und sich wieder aktiv um neue Mitglieder zu bemühen, gab Giesecke als Leitschnur aus. Zwei Eintritte noch im Juni seien ein guter Anfang. Ausdrücklich wies Giesecke darauf hin, dass auch zahlende Mitglieder willkommen seien, weil ein Verein, dem das „biologisch bedingte Ende“ bereits vorhergesagt gewesen, mit einer hohen Mitgliederzahl in der Öffentlichkeit, besonders auch unter dem Aspekt der Gemeinnützigkeit, auch langfristig eine weitaus größere Reputation genieße.
Der „Sandsteinjäger“ soll restauriert werden
Was passiert konkret? Noch in diesem Jahr soll der vor dem „Lindenhof“ postierte „Sandsteinjäger‘ einer Restauration unterzogen werden. Des Weiteren ist geplant, die auf dem Dachboden des Großen Heiligen Kreuzes gelagerte Bibliothek der Goslarer Jäger in den Räumen des Stadtarchivs unterzubringen. Dort sollen die Bücher auch inventarisiert werden mit der Zielsetzung, diese schwerpunktmäßig militärisch und lokal ausgerichtete Literatur auch der Öffentlichkeit zu Forschungszwecken oder privater Nutzung zuführen zu können. Kostenlos aufs Handy: Immer top informiert mit den Telegram-Nachrichten der Goslarschen Zeitung!