30 Jahre Pfarrscheune: Dörnten feiert seinen Rocktempel

Pfarrer Peter Wieboldt sieht sich im Veranstaltungssaal der Pfarrscheune um. Er freut sich immer wieder darüber, dass vor mehr als drei Jahrzehnten die Entscheidung für den Umbau zum Veranstaltungszentrum fiel. Foto: Gereke
Mittelpunkt für Gemeindegruppen, Gottesdienste, Übungsraum, Rocktempel, Wahllokal und Kulturscheune – das alles ist die Pfarrscheune Dörnten. Ab Dienstag feiert das Dorf den runden Geburtstag der Einrichtung, die vor 30 Jahren umgebaut wurde.
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Dörnten. Die Pfarrscheune Dörnten wurde 1618 erbaut. „Dazu gib es ein dendrologisches Gutachten“, betont Pfarrer Peter Wieboldt. Sie war damals als Scheune des Pfarrers für Heu und Hühner da, aber auch der Leichenwagen war zeitweise dort untergebracht. Die Scheune war nötig, weil die Pfarre über Jahrhunderte ein landwirtschaftlicher Betrieb war. „Die Pfarrer lebten von der Landwirtschaft auf dem Pfarrland“, so Wieboldt.

Der Blick fällt an der Thie-Linde vorbei auf die Pfarrscheune – der Baum hat jetzt übrigens auch eine ILE-Freizeitstempelstelle. Foto: Gereke
Allerdings war sie irgendwann ohne Nutzung und wird im 20. Jahrhundert überflüssig – und „der Kirchenvorstand überlegte dann, ob man die alte Scheune abreißen oder ausbauen sollte. Zum Glück hat man sich damals für den nicht ganz günstigen und sehr arbeitsintensiven Ausbau entschieden, der von Architekt und Kirchenvorsteher Dieter Körner begleitet wurde“, weiß Wieboldt.
Viele Helfer und Helferinnen sowie der damalige Pfarrer Gerhard Schneider haben beim Umbau mit angepackt. Ein kleiner und unscheinbarer Anbau erhält die Grundstruktur der Pfarrscheune mit Balken und Fachwerk. Die Einbauten von Küche und Toiletten komplettieren die Räumlichkeiten.

„Bailey Bridge – das rockt“: Das Bild zeigt die Stammformation von Dörntens Pfarrer Peter Wieboldt (2.v.re.) beim allerersten Scheunenrock. Foto: Privat
Seit der Einweihung vor 30 Jahren wird die Pfarrscheune Dörnten nun als Gemeinderaum genutzt. Von der Konfirmandenarbeit bis zur Frauenhilfe, von der Krabbelgruppe bis zum Scheunenrock, vom Posaunenchor bis zum Gospelchor, vom Mittagstisch bis zum Kultcafé wurde und wird die Pfarrscheune Dörnten in Beschlag genommen. Der Dörntener Weihnachtsmarkt findet jedes Jahr in und um die Pfarrscheune statt. Auch die örtlichen Vereine und die Landfrauen waren schon Gast in der Pfarrscheune.
Mit einem kleinen kulturellen Programm wird dieser runde Geburtstag von Dienstag an bis zum 28.April gefeiert. Dazu sind alle Interessierten eingeladen.
Das Festprogramm:
- Dienstag, 23. April: 19.30 Uhr, Konzert mit dem Posaunenchor Dörnten – seit mehr als 60 Jahren gibt es den Posaunenchor Dörnten, der regelmäßig dienstags von 19.30 bis 21Uhr in der Pfarrscheune probt.
- Mittwoch, 24. April: 19 Uhr, Hans-Otto Reuss liest James Krüss „Mein Urgroßvater und ich“.
- Donnerstag, 25. April: 16 bis 17.30Uhr, Kindernachmittag mit Bilderbuch und Gitarre – das Motto lautet „Kinder lesen für Kinder“, dazwischen gibt es Kinderlieder zum Mitsingen und Mitklatschen.
- Freitag, 26. April: 19 Uhr, Konzert mit der Gruppe „FAB 2“ aus Bockenem – hinter dem Duo verbergen sich Björn Minks und Lena Haller, die mit Gitarre und Piano, zwei ausdrucksstarken Stimmen sowie eigenen Stücken nach Dörnten kommen.
- Sonntag, 28. April: 15 Uhr, Kultcafé mit Pfarrer i. R. Gerhard Schneider, der den Umbau damals in die Wege geleitet und begleitet hat. Er wird dazu einen Vortrag über Lustiges und Lästiges während der Umbauphase halten, musikalisch begleitet von dem Liedermacher und Songpoeten Jonathan Böttcher, der aus Dörnten stammt.
Alle Veranstaltungen finden in der Pfarrscheune Dörnten, Ringstraße 11, statt. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Eintritt frei.