21 Mitglieder gründen Verein „Goslar Queer“

Der neue Vorstand des Vereins „Goslar Queer“: Vordere Reihe (von links): Daniel Munoz Ortiz, Kara-Arietta Lissy, Nikita Leonie Pfannenschmidt. Hintere Reihe: Stefan Bolde-Müller, René Schlüsche, Alexandra Berkhoff und Bianca Hartmann. Foto: Hartmann
Sie treten ein für ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben: 21 Mitglieder haben den Verein „Goslar Queer“ gegründet. Das Amt der Vorsitzenden übernimmt Kara-Arietta Lissy. Für den Verein geht die Arbeit nun erst richtig los.
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Goslar. 21 Gründungsmitglieder haben den Verein „Goslar Queer“ aus der Taufe gehoben. Der neue Verein hat sich zum Ziel gesetzt, „Menschen, die sich dem queeren Spektrum zugehörig fühlen, oder sich für dieses einsetzen, darin zu unterstützen, ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben zu führen“, heißt es in der Satzung, die am Montagabend im Gemeindehaus von St. Jakobi einstimmig beschlossen wurde.
Das Wort „queer“ ist eine aus dem Englischen stammende Selbstbezeichnung für Menschen mit einer Sexualität, die anders als die gesellschaftlich meist als Norm betrachtete heterosexuelle ist. Zum „queeren Spektrum“ gehören zum Beispiel homo-, bi- oder transsexuelle Menschen.
Für „Kultur der Vielfalt, Solidarität und Emanzipation“
Der Verein möchte sich einsetzen „für die Sichtbarkeit, Interessenvertretung, gesellschaftliche Akzeptanz und Gleichberechtigung vielfältiger Familienmodelle, sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten“, so die Definition des Vereinszwecks. Ziele sind der „Abbau der gesellschaftlich verbreiteten Diskriminierung und Stigmatisierung nicht-heterosexueller beziehungsweise nicht hetero-normativer Lebensweisen“ sowie die Förderung einer „Kultur der Vielfalt, Solidarität und Emanzipation“.
Der neue Verein hat keinen Mangel an Mitgliedern, die sich im Vorstand engagieren möchten. Für alle Positionen – außer für das Amt der Schriftführerin – gab es mehrere Bewerber zur Auswahl, die Entscheidungen waren zum Teil knapp.
Als erste Vorsitzende wählten die Mitglieder Kara-Arietta Lissy. Die 33-Jährige Lehrerin setzte sich in der Wahl mit zehn von 20 abgegebenen Stimmen gegen Alexandra Berkhoff und Daniel Munoz Ortiz durch. Berkhoff wurde im nächsten Wahlgang zur Vizevorsitzenden gewählt, Munoz Ortiz gehört dem Vorstand als Beisitzer an. Die neue erste Vorsitzende hat viel Erfahrung in queeren Projekten aus Schleswig-Holstein gesammelt. „Als ich nach Bad Harzburg kam, fehlte mir was – aber das haben wir hier nun.“ Vor allem Jugendarbeit hat sie sich auf die Fahnen geschrieben, und sie bringt eine besondere Qualifikation in der queeren Pädagogik mit.
Verein verfolgt gemeinnützige Zwecke
Für das Amt des Kassenchefs standen Stefan Bolde-Müller und Steven Hesse zur Verfügung. Die Versammlung wählte Bolde-Müller mit zwölf Stimmen. Einstimmig und ohne Gegenkandidaten erhielt Nikita Leonie Pfannenschmidt die Position als Protokollführerin. Als weitere Beisitzer sind Bianca Hartmann und René Schlüsche mit im Team. Kassenprüfer sind Hanno Sagebiel und René Daniels.
Der neue Vorstand will nun zunächst die Eintragung ins Vereinsregister in die Wege leiten und das „e.V.“ erwerben. Der Verein soll gemeinnützige Zwecke verfolgen und selbstlos tätig sein. Eine Homepage wird demnächst freigeschaltet. Auf Facebook unter „Goslar Queer“ und auf Instagram unter „queerer_jugendtreff_goslar“ ist der Verein bereits erreichbar. Auch ein eigenes Logo ist in Arbeit.
„Ich bin sehr stolz auf uns und dankbar, Teil davon sein zu dürfen“, sagte die neue Vorsitzende Kara-Arietta Lissy und sprach damit das Schlusswort zu der Gründungsversammlung. „Wir sind super.“