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Harzer Hammer

Literaturpreis geht an Autorenduo Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock

Laudator Andreas Gruber (links) und Festivalleiter Christoph Lampert (rechts) umrahmen den Preisträger: Nikolas Kuhl nimmt beim Mordsharz-Auftakt in Wernigerode den „Harzer Hammer“ für seinen Krimi „Das Dickicht“ entgegen.

Laudator Andreas Gruber (links) und Festivalleiter Christoph Lampert (rechts) umrahmen den Preisträger: Nikolas Kuhl nimmt beim Mordsharz-Auftakt in Wernigerode den „Harzer Hammer“ für seinen Krimi „Das Dickicht“ entgegen. Foto: Dolle

Zum Auftakt des Krimifestivals „Mordsharz“ wurde in Wernigerode der Harzer Hammer an Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock für den atmosphärisch dichten Krimi „Das Dickicht“ verliehen. Gestern machte der Mordsharz in Goslar Station.

Samstag, 20.09.2025, 09:00 Uhr

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Harz. Der „Harzer Hammer“, Literaturpreis des Jahres 2025, geht an „Das Dickicht“ von Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock. Andreas Gruber, der traditionell die Laudatio hielt, lobte das internationale Flair des Krimis, der ihn an skandinavische Thriller erinnere. „Ich kann Ihnen versichern, dieser Roman ist wirklich genial“, wandte er sich an Nikolas Kuhl, der zum Auftakt des Mordsharz-Festivals gekommen war, um den Preis in Empfang zu nehmen, und an das Publikum in der ausverkauften Remise in Wernigerode.

Eine kleine Kostprobe las Nikolas Kuhl aus dem Buch, in dem es um eine Entführung geht, die die Ermittler an einen viele Jahre zurückliegenden Fall erinnert. Etwas länger las zuvor Annika Strauss aus ihrem Thriller „Nachtfahrt“, der sofort im Prolog die erste Leiche vorweisen kann, wenig später dann die nächste.

„Ja, sterben kann ich“, erklärte die Autorin und erzählte auch von ihrer Erfahrung in etwa dreißig Horrorfilmen, in denen sie mehr als zehnmal gestorben ist. Durch die Schauspielerei kam sie letztlich zum Schreiben, denn sie sagte sich: „Auch wenn wenig Budget da ist, kann man doch trotzdem ne geile Story schreiben.“ Vor genau einem Jahr wurde ihr Roman veröffentlicht, vor Mordsharz hatte sie doch ein wenig Respekt, erzählte sie. „Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich heute so aufgeregt bin, aber Andreas Gruber is in the house und Ivar Leon Menger is in the house!“

Letzterer hatte seinen Thriller „Der Tower“ mitgebracht.

Darin geht es um eine junge Frau, die in Berlin das große Glück hat, für ein Jahr kostenlos im modernsten Gebäude der Stadt – alles durch und durch KI-gesteuert – wohnen zu dürfen. Thrillerleser wissen bereits jetzt, dass die Sache einen Haken haben muss. Der Autor aber verneinte das vehement und betonte mehrfach: „Nein, es ist ein schönes Buch.“ Nun ja…

Ebenfalls um ein Gebäude geht es in „Eisenblume“ von Frida Skybäck. Im Falle der schwedischen Autorin ist es eine verlassene Psychiatrie, die es in Lund auch tatsächlich gibt und über deren mehr als düstere Vergangenheit, also insbesondere über den dortigen Umgang mit Patienten, sie lange recherchierte. Wie gewohnt las sie das erste Kapitel in der Originalsprache, dann übernahm Hörbuchsprecherin Tanja Geke. Die wiederum verriet im Interview, dass ihr die schreckliche Vergangenheit eigentlich so gar nicht liegt, das Buch und besonders die Hauptfiguren mochte sie sehr. Frida Skybäck wiederum erzählte, dass sie schon immer davon träumte, Autorin zu werden und schon als Kind handschriftlich Bücher produzierte, die sie an Freunde und Klassenkameraden verteilte und von denen sie auch einige Exemplare in den Regalen der Bibliothek versteckte, um ein größeres Publikum zu erreichen.

Das Mordsharz-Publikum war von diesem Festivalauftakt begeistert. Wie in jedem Jahr sind viele auch wieder in Goslar, Nordhausen und Walkenried mit dabei – die Krimilesung in Goslar ging gestern im Großen Heiligen Kreuz über die Bühne (Bericht folgt).

Mehr als 50 Festivaltickets wurden in diesem Jahr verkauft, berichtete Mordsharz-Chef Christoph Lampert, ein deutlicher Beweis dafür, dass es zum einen natürlich die hochkarätigen Gäste sind, die für volles Haus sorgen, aber auch das Vertrauen, dass die Mischung beim Harzer Krimifestival passt. red

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