Weiterhin Risiko für Medikamentenengpässe in der EU

Immer wieder kommt es in der EU zu Engpässen bei Medikamenten. (Archivbild) Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Trotz Gegenmaßnahmen bleibt das Risiko für Engpässe bei wichtigen Arzneimitteln in der EU. Bei manchen oft verwendeten Medikamenten sieht der Europäische Rechnungshof große Abhängigkeiten.
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Brüssel. Patienten in der EU müssen laut einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs auch in Zukunft mit Engpässen bei lebenswichtigen Medikamenten rechnen. Trotz ergriffener Gegenmaßnahmen bestehe noch einige Zeit die Gefahr, dass bestimmte Arzneimittel – darunter auch gängige Antibiotika – nicht verfügbar seien, teilte der Rechnungshof mit.
Die Zahl der von EU-Ländern gemeldeten Arzneimittelengpässe habe 2023 und 2024 eine Rekordhöhe erreicht. Zwischen Januar 2022 und Oktober 2024 verzeichneten die EU-Staaten den Angaben zufolge bei 136 Arzneimitteln einen kritischen Mangel.
Prüfer: Teils „vollständig von Asien abhängig“
Die EU brauche eine wirksame Lösung zur Behebung kritischer Engpässe, fordert Klaus-Heiner Lehne vom Rechnungshof. Zudem betont er: „Bei gängigen Schmerzmitteln wie Paracetamol und Ibuprofen ist die EU vollständig von Asien abhängig.“
Eine der Hauptursachen für Engpässe seien Schwachstellen in den Lieferketten, so der Rechnungshof. Darüber hinaus sei der EU-Binnenmarkt für Arzneimittel zersplittert und der freie Handel eingeschränkt.
Die für Gesetzesvorschläge zuständige EU-Kommission teilte mit, man nehme die Forderung des Rechnungshofs nach einem stärkeren EU-Rahmen zur Kenntnis. Die Behörde hofft, dass bereits eingebrachte Gesetzesvorhaben zur Bekämpfung von Engpässen bald von den EU-Staaten und dem Europaparlament angenommen werden, damit sie Wirkung zeigen könnten.