So sieht es in den Harzer Loipen aus

Johannes Schirrmeister ist der Mann hinter der Internetseite loipenberichte.de . Foto: Privat
Mit "Informationen aus erster Hand" für Skilangläufer wirbt seit drei Jahren die Internetseite loipenberichte.de. Betreiber Johannes Schirrmeister, der aus Bad Harzburg stammt, hat längst nicht nur ausschließlich den Harz im Blick.
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Jetzt, da sich der Winter im Harz wieder zaghaft zurückmeldet, dürften die Zugriffszahlen auf diese Homepage wieder steigen. Unter loipenberichte.de berichten User, wie es auf den Langlaufstrecken im nördlichsten Mittelgebirge aktuell so ausschaut.
Der Mann hinter dieser Seite heißt Johannes Schirrmeister, kommt aus Bad Harzburg, lief lange für den SK Oker Ski und lebt inzwischen als Software-Entwickler in Berlin. Der Harz aber lässt ihn nicht los.
Ziel seines Projekts sei es, sagt der 33-Jährige, „Informationen aus erster Hand“ weiterzureichen. Die sehen dann so aus. Am Donnerstag meldet Frank Thiemann, einer von inzwischen 166 Loipenreportern, für das Landesleistungszentrum Sonnenberg eine „10 cm lose, nicht gewalzte Schneedecke, die ersten manuellen Spuren liegen“. Zum Laufen in der Skatingtechnik sei der Untergrund aber noch zu weich, fügt der Nutzer hinzu und vergibt zwei von fünf möglichen Sternen. Die gibt es auch für die Schneewittchenloipe, in der sich „dank LKW-Spur gut klassisch laufen kann“. Das alles garniert mit aktuellen Bildern.
Die Loipen-Informationen waren bis zum Jahr 2018 auf der Seite des SK Oker eingebettet, ehe sich Schirrmeister sozusagen selbstständig machte. Mit Erfolg: Allein seit Beginn der Wintersaison 21/22 zählt er schon mehr als 30.000 Seitenaufrufe, viele davon aus Bremen, Hamburg oder Hannover. Gerade für die Wintersportler aus dem Norden sei sein Service wichtig, meint er: „Sie können sich dann überlegen, ob es sich lohnt, sich zwei Stunden ins Auto zu setzen.“
Schirrmeister ist nicht der Einzige, der über die Schneeverhältnisse im Harz informiert. So bietet der Harzer Tourismusverband eine Seite mit den aktuellen Schneehöhen an, aber eben ohne Erfahrungsberichte. Bisher betreut Schirrmeister seine Homepage rein interessehalber. „Ich habe damit bisher kein Geld mit verdient“, sagt er, „aber, so viel Transparenz soll schon sein, langfristig kann ich mir vorstellen, dass da schon ein bisschen was reinkommt.“ Die Seite solle allerdings organisch wachsen.
Von Jahr zu Jahr fügt er daher Neuigkeiten hinzu wie zum Beispiel die Webkamera auf Sonnenberg. Angelegt hat er auch schon Felder für alle weiteren deutschen Skigebiete. Bisher sind aber nur der Schwarzwald und das Erzgebirge/Vogtland ein wenig befüllt worden. Dafür gibt es zwei Empfehlungen aus dem eher wintersportunverdächtigen Wolfsburg, weil dort im vergangenen Februar Langlauf möglich war. Hotspot aber ist der Harz, über den bereits 571 Berichte gesammelt wurden.
Interesse am Zustand der Loipen habe es schon immer gegeben, erinnert sich Schirrmeister. Früher wurden diese in der Skihütte der Okeraner auf Band gesprochen und konnten dann abgehört werden. Heute sind nur noch ein paar Mausklicks nötig.