Mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung erfasst
2024 gab es mehr Kindeswohlgefährdungen in Niedersachsen als ein Jahr zuvor. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Vernachlässigung, psychische oder körperliche Misshandlung von Kindern - all das passiert auch in Niedersachsen. Für das vergangene Jahr zeigen neue Daten einen deutlichen Anstieg.
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Hannover. Die Zahl akuter Kindeswohlgefährdungen hat im vergangenen Jahr in Niedersachsen deutlich zugenommen. 2.369 Fälle entsprechen einem Anstieg um 11,1 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr 2023, wie das Landesamt für Statistik in Hannover mitteilte. Anzeichen gab es demnach unter anderem für Vernachlässigung (1.322 Fälle), psychische Misshandlung (903 Fälle) und körperliche Misshandlung (863 Fälle) - wobei Mehrfachnennungen der Jugendämter möglich sind.
Neben der akuten wird die latente Bedrohung eines Kindes erfasst. Dabei wird eine potenzielle Gefährdung ausgemacht, die sich aber bisher nicht akut auswirkt. Bei der latenten Kindeswohlgefährdung gab es einen Rückgang um 2,6 Prozent im Vergleich mit dem Jahr 2023. Insgesamt 2.073 Fälle wurden erfasst. Insgesamt stieg im vergangenen Jahr die Zahl der - akuten und latenten - Kindeswohlgefährdungen um 4,2 Prozent auf 4.442 Fälle.
20.066 Gefährdungseinschätzungen hatten die niedersächsischen Jugendämter den Angaben zufolge im vergangenen Jahr vorgenommen, das waren 9,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Auswertung ergab zudem, dass in 6.946 Verfahren ein Hilfe- oder Unterstützungsbedarf festgestellt wurde, was einem Anstieg um 8,3 Prozent entspricht.