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Gewerkschaft

Kündigungen statt Wunschzettel? IG Metall bangt um Industrie

10.000 Jobs in der Industrie gingen derzeit monatlich in Deutschland verloren, warnt IG-Metall-Bezirkschef Gröger.

10.000 Jobs in der Industrie gingen derzeit monatlich in Deutschland verloren, warnt IG-Metall-Bezirkschef Gröger. Foto: Shireen Broszies/dpa

Jeden Monat fallen in Deutschland 10.000 Jobs in der Industrie weg, warnt die Gewerkschaft. Bezirkschef Gröger sieht dadurch die Zukunft der jungen Generation in Gefahr.

Von dpa Dienstag, 02.12.2025, 14:40 Uhr

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Hannover. Die Industriegewerkschaft Metall pocht bei Niedersachsens Landesregierung und den Unternehmen auf eine Sicherung des Industriestandorts. „Wo eigentlich Familien die Wunschzettel der Kinder lesen müssten, droht vielen, dass sie eher Aufhebungsverträge oder Kündigungsschreiben lesen müssen“, sagte Bezirksleiter Thorsten Gröger bei einem Treffen mit Ministerpräsident Olaf Lies (SPD).

Ministerpräsident Lies (rechts) sieht seine Priorität in der Sicherung von Arbeitsplätzen.

Ministerpräsident Lies (rechts) sieht seine Priorität in der Sicherung von Arbeitsplätzen. Foto: Shireen Broszies/dpa

Jeden Monat verliere Deutschland derzeit 10.000 Arbeitsplätze in der Industrie, sagte Gröger und warnte: „Mit jeder Schließung, sei es ein ganzer Standort oder sei es eine Abteilung, geht letztendlich auch ein Stück Stärke unserer industriellen Strukturen, ein Stück Wertschöpfung und auch ein Stück Zukunft für die junge Generation verloren.“ Als die drei Top-Probleme bezeichnete der Gewerkschafter fehlende Klarheit, etwa bei der Technologiefrage in der Autoindustrie, die schwache Konjunktur sowie zu hohe Energiepreise.

„Das müssen wir drehen“

Von den Unternehmen forderte Gröger ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. 80 Prozent der Betriebsräte sagten, sie befürchteten, dass ihr Unternehmen zu wenig in die Zukunft investiere. „Das müssen wir drehen.“

Ministerpräsident Lies betonte: „Priorität hat die Sicherung von Beschäftigung mit unserem Land.“ Auch der SPD-Politiker appellierte an die Verantwortung der Unternehmen, in Deutschland zu investieren. Dafür brauchten diese aber auch Planungssicherheit, etwa beim Industriestrompreis und Bürokratieabbau.

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