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Neue Wahlperiode

Konstituierende Sitzung des Wildemanner Ortsrates: Arno Schmidt bleibt Ortsbürgermeister

Konstituierende Sitzung des Wildemanner Ortsrates: Arno Schmidt bleibt Ortsbürgermeister

Wie kompliziert eine konstituierende Ortsratssitzung sein kann und mit wie viel Bürokratieaufwand sie verbunden ist, zeigte sich am Dienstagabend in der ehemaligen Grundschule Wildemann. Kurz und schmerzlos ging aber die Ortsbürgermeisterwahl über die Bühne - Arno Schmidt bleibt im Amt. 

Von Corinna Knoke Mittwoch, 03.11.2021, 19:30 Uhr

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Wildemann. Die neue Wahlperiode ist gestartet - und in Wildemann gestaltete sich die konstutierenden Sitzung des Ortsrates ziemlich kompliziert. Zunächst wurden die fünf Ortsratsmitglieder verpflichtet und belehrt. Sie haben unter anderem unterschrieben, dass sie im Interesse von Wildemann handeln, die Gesetze beachten und vertrauliche Themen nicht gleich in die Öffentlichkeit posaunen. Von der SPD wurden drei Kandidaten in das Gremium gewählt: Arno Schmidt (Jahrgang 1945), Hans-Jürgen Vollbrecht (1949) und Rita Heering (1958). Die CDU stellt die beiden Ortsratsmitglieder Michel Hus (1990) und Kai Lehmann (1983).

Kurz und schmerzlos ging die Ortsbürgermeisterwahl über die Bühne. Die Sozialdemokraten schlugen Arno Schmidt vor, der bereits seit 2006 im Amt ist und bis zur Eingemeindung 2015 noch Bürgermeister in Wildemann war. Einstimmig wurde er auch aus den CDU-Reihen wiedergewählt. Clausthal-Zellerfelds neue Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch gratulierte ihrem SPD-Kollegen und freute sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Schmidt bedankte sich überdies für das Vertrauen. Er kündigte an, weiterhin das Beste aus Wildemann herausholen zu wollen. Besonders erfreut sei er, dass die jüngeren Mitglieder aus der CDU frischen Wind in das Gremium bringen würden. Er erwarte von den beiden jedoch auch, dass sie die älteren anschieben.

Schnell kam von den Christdemokraten der Vorschlag, den Ortsratsneuling Michel Hus als stellvertretenden Ortsbürgermeister aufzustellen. Die SPD folgte der Idee und stimmte ebenfalls geschlossen dafür ab. So schnell sollte beziehungsweise durfte es jedoch nicht gehen: Inga Pätzolt aus dem Rathaus verwies auf die Niedersächsische Kommunalverfassung. Es musste nämlich zunächst einmal abgestimmt werden, wie viele Stellvertreter überhaupt gewählt werden sollen. Die SPD überlegte nämlich, dass die bisherige stellvertretende Ortsbürgermeisterin Rita Heering das Amt weiterführen könnte. Nachdem sich die fünf Mitglieder darauf geeinigt haben, zwei Stellvertreter zu wählen, machte Pätzolt darauf aufmerksam, dass eine geheime Wahl sein müsse – mit Stimmzetteln und einer Wahlurne.

Beide Kandidaten erhielten fünf Stimmen, sie sind also beide Stellvertreter. Nein, das war noch nicht alles. Wer ist denn erster und wer zweiter Vertreter? Einig waren sich die Mandatsträger, dass Michel Hus direkt auf den Ortsbürgermeister folgt und danach Rita Heering.

Der Feinwerkmechaniker kennt die Kommunalpolitik bisher nur aus einigen Einwohnerfragestunden bei Sitzungen. Für die anstehende Ratsperiode hat Hus jedoch einige Themen, die ihm am Herzen liegen. Da gebe es den Erhalt des Spiegelbades und die Wiedernutzung der Fläche der abgerissenen Schrottimmobilien. Er habe zudem die Idee, dass der Wildemanner Kindergarten zu einer Ganztagseinrichtung aufgestockt werden könnte – gerade mit Rücksicht auf die zum Sommer geschlossene Grundschule, in der die Kita untergebracht ist.

Ja, die Grundschule Wildemann. Das ist ein Thema, das die Ortsratsmitglieder noch beschäftigen wird. Ein Arbeitskreis, der sich um die Nachnutzung Gedanken macht, hat wie berichtet schon einige Male getagt und will laut Arno Schmidt mit neuem Ortsrat ordentlich Fahrt aufnehmen.

Auf eine Besonderheit im Wildemanner Gremium machte die Verwaltungsmitarbeiterin aufmerksam: Stefan Kühl (CDU), der eigentlich auf sein Ortsratsmandat verzichtet hat, um seinem jüngeren Kollegen Michel Hus den Vortritt zu lassen, ist nun beratendes Mitglied. Kühl, der ebenfalls ein Mandat im Stadtrat hat, dürfe in Wildemann zwar bei Entscheidungen nicht mit abstimmen, aber seine Erfahrung in die Diskussion einbringen. Laut Pätzolt ist das in der Kommunalverfassung geregelt. In Altenaus Ortsrat werde es übrigens auch ein beratendes Mitglied geben.

  

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