Köchy-Kandidatur, Impfverweigerer entlassen und Hildebrand nicht unterzukriegen

Demnächst im Präsidium von Eintracht Braunschweig? Christoph Köchy, Teammanager der TSG Bad Harzburg. Foto: Drechsler
Der Trainer von Bezirksligist FC Grone wollte sich nicht impfen lassen, nun ist er seinen Job los. Christoph Köchy von der TSG Bad Harzburg will in das Präsidium von Eintracht Braunschweig und Biathletin Franziska Hildebrand ist einfach nicht unterzukriegen.
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Ungewollt zu einer bundesweiten Bekanntheit hat es in den vergangenen Tagen der Göttinger Fußball-Bezirksligist FC Grone gebracht. Er hat seinen Trainer Tim Lindemann freigestellt, weil dieser sich nicht gegen das Corona-Virus impfen lassen will. Der Verein hatte versucht, seinen bisherigen Coach zu überzeugen, der aber stellte auf stur. Daher sei „die Wahrnehmung seiner Tätigkeit als Übungsleiter nicht mehr mit den Vereinsinteressen vereinbar“, schrieb der FC in einer Mitteilung. Der Verein stehe für Solidarität und Vernunft und erwarte auch von seinen Mitgliedern, dass sie sich entsprechend verhalten, so der Göttinger Klub weiter. Daher die Freistellung. Konsequent gehandelt, lässt sich da nur sagen.
Sportlich kann dem FC immerhin nichts mehr passieren, weil er den Sprung in die Meisterrunde der Bezirksliga 4 schaffte und den Klassenerhalt sicher hat. Ob Lindemann schnell wieder einen Platz an der Linie finden wird, ist hingegen fraglich.
Sportlich erfolgreich, als Verein aber spätestens nach der jüngsten Jahreshauptversammlung und der durch Fankreise verhinderten Wiederwahl von Präsident Christoph Bratmann zerrissen – so stellt sich die Lage bei Eintracht Braunschweig da. Einer, der die Spaltung nicht hinnehmen will, ist Christoph Köchy, in der Region als Teammanager des Fußball-Landesligisten TSG Bad Harzburg bekannt. Er hat jetzt seine Bereitschaft zu einer Kandidatur im Team des Unternehmers Axel Ditzinger erklärt, der schon mal Vizepräsident der Blau-Gelben war. Köchy, der in Braunschweig eine Marketing-Agentur betreibt (praktischerweise am Stadion gelegen), für die auch TSG-Trainer Marc Müller arbeitet, gibt sich in seinem Bewerbungsschreiben als jemand, der die verschiedenen Lager in Braunschweig wieder zusammenführen will. Das Motto: „Wir alle für Eintracht.“
Sollte Köchy gewählt werden, droht ihm allerdings ein Interessenkonflikt. In der Landesliga treffen TSG und Eintracht-Zweite aufeinander. Wem er da wohl die Daumen drückt?
Wie oft war sie abgeschrieben worden, aber Franziska Hildebrand scheint neun Biathlon-Leben zu haben. Auch jetzt hat sich die 34-Jährige vom WSV Clausthal-Zellerfeld wieder herangekämpft, nachdem sie auch aus gesundheitlichen Gründen anderthalb Jahre aus dem Weltcup raus war und in den IBU-Cup geschickt wurde. Hätte sie dort nicht gleich zu Saisonbeginn Top-Leistungen gezeigt, hätte ihr gar die Ausbootung aus der 2. Liga gedroht. Jetzt hatte Hildebrand auch mal Glück, profitierte von einer Erkrankung von Anna Weidel und rutschte ins Weltcup-Team von Hochfilzen. Dort fehlten ihr als 21. in der Verfolgung nur wenig zur halben Olympia-Norm. Auch wenn es möglicherweise zurück in den IBU-Cup geht, dieses Comeback war schon die ganze Schinderei wert.