Jan-Friedrich Doerks geht mit gutem Gefühl bei U23-WM an den Start

So jubelt Jan-Friedrich Doerks im Februar vergangenen Jahres bei der Junioren-WM über Silber im Massenstart. Nun startet er zum ersten Mal in der Klasse U 23. Das wichtigste Rennen steht gleich zu Beginn an. Foto: Mäkipää
Skilangläufer Jan-Friedrich Doerks aus Bad Harzburg startet ab Donnerstag bei der U23-WM in Norwegen. Weil das Wettkampfprogramm nur wenige Rennen umfasst, will er von Beginn an überzeugen. Zuversicht gibt die bisherige Saison.
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Es gab viele Fragen, die Jan-Friedrich Doerks vor der Saison durch den Kopf gegangen sind. Wie komme ich im Herren-Bereich zurecht? Wie verkrafte ich die größere Belastung? Zahlt sich mein Training aus oder muss ich noch zulegen? Auf all diese Fragen gibt es mittlerweile Antworten – und die fallen durchweg positiv aus.
„Es lief wirklich gut für mich. Ich freue mich jetzt darauf, dass es zum Höhepunkt geht“, sagt der 21-Jährige. Er wird von Donnerstag an bei den U23-Weltmeisterschaften im Skilanglauf an den Start gehen. Wenn alles nach Plan läuft, wird er im norwegischen Lygna drei Rennen in vier Tagen bestreiten. Den Anfang macht am Donnerstag der Einzelwettkampf über 15 Kilometer in der klassischen Technik.
Der Bad Harzburger, der für den SWV Goldlauter Heidersbach startet, aber auch Mitglied im SK Oker ist, ist vor der Saison in den Herren-Bereich aufgerückt. In den bisherigen Rennen im Alpen-Cup sicherte er sich bereits sechsmal einen Top-Ten-Platz, Glanzpunkt war ein vierter Rang über 15 Kilometer klassisch in St. Ulrich. Doerks fühlt sich gut in der neuen Klasse angekommen. Auch die größere Belastung verträgt er gut. „Bisher hatte ich noch keinen Tiefpunkt.“
Trotz der überzeugenden Leistungen geht er die WM zurückhaltend an. Die Konkurrenz ist teilweise zwei Jahre älter als er und verfügt über mehr Erfahrung. Das kann in den entscheidenden Momenten den Unterschied ausmachen. „Wenn es ein Top-15-Platz im ersten Jahr wäre, dann wäre das schon sehr gut“, sagt Doerks. An eine Medaille, wie vor einem Jahr mit Silber im Massenstart bei den Junioren, denkt er nicht.
Ein Grund dafür ist das überschaubare Wettkampfprogramm in der U23. Neben dem Einzel stehen nur noch ein Sprint und eine Mixed-Staffel an. Im Sprint rechnet sich der Ausdauerspezialist nichts aus. Da wäre es schon ein Erfolg, die Qualifikation zu überstehen. Und ob es in der Staffel etwas Zählbares gibt, bleibt abzuwarten. Die ganze Konzentration gilt daher gleich dem ersten Rennen.
„Es ist dieses Jahr ein bisschen schade, dass der Einzel bei uns der erste Wettkampf ist. Man hat nichts zum Reinkommen und muss direkt abliefern“, sagt der Bad Harzburger. Von einem größeren Druck will er zwar nicht sprechen, er weiß aber auch, dass es nur im Einzel eine realistische Chance auf eine vordere Platzierung gibt. „Ich würde gerne mehr Wettkämpfe laufen.“
Das deutsche Team wird mit Blick auf die Corona-Lage eigene Wege gehen und nicht in Hotels wohnen. Der Deutsche Skiverband hat vier Hütten organisiert, in denen die Athleten wohnen. „Wir sind schon gut isoliert“, sagt Doerks. Sorgen, dass es ihn in Norwegen gesundheitlich erwischen könnte, hat er nicht. Ohnehin müsse er sich regelmäßig testen.
Wie es nach der WM für Doerks weitergeht, der sich in dieser Saison besonders im Skating weiterentwickelt hat, steht noch nicht fest. Ein Aufstieg in den Weltcup ist bislang kein Thema. Dafür sieht sich der Bad Harzburger noch nicht gut genug. Es sei ein großer Sprung, es bis dorthin zu schaffen. In drei bis vier Jahren seien die Chancen realistischer, schätzt er ein. Das ist aber alles noch ferne Zukunft. Nun zählt erst einmal die WM – und vor allem der Einzelwettkampf. „Ich gehe mit einem guten Gefühl dorthin.“
Donnerstag, 24. Februar: Einzel 15 km klassisch, 15 Uhr
Samstag, 26. Februar: Sprint Freistil, 10 Uhr
Sonntag, 27. Februar: Mixed-Staffel, 4 x 5 km, 14.30 Uhr