Harzer Biathleten feiern Doppelsieg in Martell

Für Adrian Franz, der in der vergangenen Saison seinen Durchbruch feierte, geht es an diesem Wochenende in Oberwiesenthal um wichtige Punkte im Deutschlandpokal. Foto: Privat
Mit einem Doppelsieg durch Adrian Franz und Albert Engelmann kehrte der Biathlon-Nachwuchs vom Deutschlandpokal aus Martell zurück. Schlechte Nachrichten gab es für Danilo Riethmüller, der die Qualifikation für die Europameisterschaften verpasste.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Er wächst immer mehr in die Rolle eines Spitzenathleten seines Jahrgangs hinein. Adrian Franz vom SC Buntenbock hat seinen ersten Sieg im Biathlon- Deutschlandpokal auf Schnee gefeiert. In Martell gewann er das Einzelrennen der Jugend II und hat die Führung in der Gesamtwertung übernommen.
In Südtirol feierte der Niedersächsische Skiverband (NSV) auf dieser Strecke sogar einen Doppelsieg, da Albert Engelmann vom WSV Clausthal-Zellerfeld auf Platz zwei einkam. Der vierfache Gewinner bei den vergangenen Jugendweltmeisterschaften war zwar in der Loipe deutlich schneller, Franz aber zeigte die beste Komplexleistung.
Guter Job am Schießstand
Vor allem am Schießstand machte er einen richtig guten Job. „Der Wind hatte sich vom Anschießen zum Wettkampf gedreht“, berichtete NSV-Landestrainer Rico Uhlig, „damit kamen nur wenige zurecht.“ Nicht so Franz, der zwar gleich die erste Scheibe verfehlte, alle weiteren 19 Patronen aber ins Schwarze schickte. „Das war sensationell“, sagte Uhlig. Lohn war Platz eins vor Engelmann, dem vier Fehlschüsse unterliefen.
Im folgenden Sprint trug Franz erstmals das Trikot des Gesamtführenden, das ihn zu Rang vier beflügelte. Diesmal stimmte die Laufleistung, zwei Fehler aber waren zu viel für einen weiteren Podestplatz. Der von gesundheitlichen Problemen geplagte Engelmann ließ hingegen austrudeln und kam auf Rang 25 ein. Gut präsentierte sich in einem starken Teilnehmerfeld Ferdinand Röthele (Buntenbock), der Rang 13 belegte. „Er hat einen Sprung gemacht“, sagte Uhlig.
Julia Thannheimer stark
Für einen Top-Ten-Platz in der Jugend II kam diesmal auch Amy Dunkel (WSV Elbingerode) nicht infrage, die zu viele Probleme am Schießstand hatte. Das galt auch für das Einzelrennen, obwohl die Bedingungen deutlich besser waren als noch beim männlichen Nachwuchs. „Sie kann es eigentlich, muss es jetzt aber auch in einem Wettkampf rüberbringen“, meinte Uhlig. Für Aufsehen sorgte in dieser Altersklasse wieder einmal Julia Thannheimer aus Ulm, die bereits ihren unmittelbaren Konkurrentinnen mehr als fünf Prozent in der Laufleistung abnahm.
Weiter geht es für den Nachwuchs Ende Januar mit den deutschen Meisterschaften, für die der Austragungsort erst in dieser Woche bestimmt wird.
Riethmüller droht die nächste verkorkste Saison
Die Europameisterschaften im Biathlon Ende Januar in Lenzerheide (Schweiz) werden ohne Harzer Beteiligung ausgetragen. Danilo Riethmüller vom WSV Clausthal-Zellerfeld verpasste beim IBU-Cup auf der Pokljuka die Qualifikation deutlich.
Der 23-Jährige bekam im slowenischen Weltcuport eine letzte Chance, auf sich aufmerksam zu machen, nutzte diese aber nicht. In einem Sprintrennen landete Riethmüller nach drei Fehlern auf Rang 51 und hatte damit etwas mehr als drei Minuten Rückstand auf Sieger Vebjoern Soerum aus Norwegen, der sich einen Schießfehler erlaubte. „Er hat nur diese eine Chance gehabt. Und wenn du dann nicht zu 100 Prozent körperlich fit bist, wird es natürlich schwer“, sagte Rico Uhlig, sein Ex-Trainer beim Niedersächsischen Skiverband. Riethmüller war in dieser Saison mehrfach durch Erkrankungen zurückgeworfen worden.
Zweiter enttäuschender Winter in Folge
Dem ehemaligen Junioren-Weltmeister droht damit die zweite verkorkste Saison in Folge, nachdem er im Winter 21/22 aus gesundheitlichen Gründen aus dem IBU-Cup ausstieg, sich später aber im Deutschlandpokal wieder stabilisierte. Im Herbst sorgte der B-Kaderathlet mit Platz vier im Sprint bei den deutschen Meisterschaften wieder für ein Achtungszeichen, verpasste dann aber krankheitsbedingt den Saisonauftakt im IBU-Cup.
„Damit ist für ihn die Saison praktisch durch“, sagte Uhlig. Ob sein ehemaliger Schützling nun im Deutschlandpokal antrete, sei offen. Generell sei die Lage für Riethmüller „schwierig“.