Grünen-Abgeordnete zeigt Ex-Präsident der Uni Göttingen an

Pippa Schneider hat an der Uni Göttingen Mathematik studiert. (Archivbild) Foto: Ole Spata/dpa
Nächste Wendung im Göttinger Uni-Streit: Die Grünen-Politikerin Schneider stellt Strafanzeige gegen den früheren Präsidenten Tolan. Was steckt hinter dem Konflikt?
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Göttingen. Die niedersächsische Grünen-Landtagsabgeordnete Pippa Schneider wehrt sich mit einer Strafanzeige gegen Vorwürfe des früheren Präsidenten der Universität Göttingen, Metin Tolan. Das teilte Schneiders Anwalt, Rasmus Kahlen, mit. Demnach geht es um den Anfangsverdacht einer falschen Verdächtigung.
Streit um Medienbericht
Ende Juli war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs, unter Eid gelogen zu haben, gegen Schneider ermittelt. Hintergrund war ein Bericht des „Göttinger Tageblatts“, in dem eine Person, die anonym bleiben will, schildert, dass sie im September 2021 vom damaligen Universitäts-Präsidenten Tolan angeschrien worden sei. Tolan bestritt den Vorwurf.

Tolan war von 2021 bis 2025 Präsident der Universität Göttingen. (Archivbild) Foto: Swen Pförtner/dpa
In einem Unterlassungsverfahren vor dem Landgericht Dortmund legte das „Göttinger Tageblatt“ laut Staatsanwaltschaft dazu die eidesstattliche Versicherung einer Frau vor. Ein Abgleich mit Tolans Kalender ergab demnach, dass es sich bei der anonymen Person um Schneider handeln könnte, damals als Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses. Das Landgericht Dortmund untersagte es dem „Göttinger Tageblatt“ schließlich, weiterhin davon zu schreiben, dass Tolan Menschen angeschrien habe.
Schneider: Vorwürfe haltlos und unwahr
„Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Göttingen werden ergeben, dass die seitens Prof. Tolan gegen meine Person erhobenen Vorwürfe nicht nur haltlos sind, sondern unwahr sind“, erklärte Schneider jetzt über ihren Anwalt.

Der Streit um die Abwahl von Tolan belastet die Uni Göttingen seit mehr als einem Jahr. (Archivbild) Foto: Stefan Rampfel/dpa
Der Senat der Georg-August-Universität hatte dem Physiker Tolan im vergangenen Jahr das Vertrauen entzogen. Im Rahmen der Abwahl fühlte sich Tolan nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einigen Medienberichten falsch dargestellt.
Seit dem 1. März ist Axel Schölmerich übergangsweise als Präsident im Amt.