Ende einer Ära: Olympiasieger Arnd Peiffer hört auf

Einer seiner letzten großen Erfolg: Arnd Peiffer gewinnt in Hochfilzen sein erstes und einziges Weltcup-Rennen im Massenstart. Im März beendet der Olympiasieger von 2018 überraschend seine überaus erfolgreiche Karriere. Foto; dpa
Es ist ein tiefer Einschnitt: Olympiasieger Arnd Peiffer beendet für fast alle überraschend im Frühling 2021 seine Karriere und löst eine Phase des Neuanfangs im Harzer Biathlon aus. Ein Langläufer aus Bad Harzburg macht hingegen erstmals weltweit so richtig auf sich aufmerksam.
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Nach 13 Jahren in der absoluten Weltspitze ist Schluss. Biathlet Arnd Peiffer beendet im März seine Karriere, die er 2018 mit dem Olympiasieg im Sprint von Pyeongchang (Südkorea) krönte. Die Entscheidung, seine Laufbahn zu beenden, hat er schon vor der Saison getroffen, wie Peiffer im Nachhinein erzählt. „Für mich ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören. Ich bin noch einmal eine ordentliche Saison gelaufen, aber irgendwann kippt es“, erklärt der 34-Jährige vom WSV Clausthal-Zellerfeld. In seiner letzten Saison erweist er sich als absolut konkurrenzfähig, holt WM-Silber im Einzelrennen, gewinnt sein erstes Weltcup-Rennen im Massenstart und steht insgesamt fünfmal auf dem Podest. Auch der mögliche Start bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking bringt ihn nicht mehr von seinem Entschluss ab. Von der Konkurrenz gibt es zum Abschluss nur lobende Worte.
Inzwischen hat Peiffer eine neue Karriere als TV-Experte für Biathlon gestartet und wird im kommenden Jahr zudem in der Bundespolizeischule Bad Endorf in der Sportkoordination tätig sein. Seine Aufgabe ist es, die besten Nachwuchskräfte im Wintersport für eine duale Karriere in dieser Institution zu gewinnen.
Mit Peiffers Rücktritt endet auch eine Ära für das Harzer Biathlon, das in der Saison 2021/22 zunächst nicht mehr im Weltcup vertreten ist. Zwar gibt es mit Karolin Horchler und Franziska Hildebrand zwei potenzielle Kandidatinnen, die die Saison 2020/21 jedoch zu großen Teilen wegen gesundheitlicher Probleme verpassen. Immerhin bekommt Hildebrand nach guten Leistungen im IBU-Cup im Dezember in Hochfilzen (Österreich) wieder eine Bewährungschance im Kreis der Besten.
Der Nachwuchs scheint noch nicht so weit, um für die ganz großen Aufgaben in Frage zu kommen. Talent Danilo Riethmüller feiert mit Bronze bei den deutschen Meisterschaften zwar seinen ersten großen Erfolg bei den Herren, wartet im ersten Trimester des IBU-Cups aber noch auf den Durchbruch.
Der Nachwuchs bleibt wegen der Covid-19-Pandemie lange ohne Wettkämpfe und ist in der neuen Saison zahlenmäßig nicht so breit aufgestellt wie noch in den vergangenen Jahren. Ein Grund ist der Wechsel einiger Nachwuchsläufer nach Oberhof. „Das ist die neue Realität“, sagt Landestrainer Rico Uhlig, der aber die Hoffnung hegt, dass es schon in den kommenden Jahren wieder bergauf geht. Zumindest in den Schülerklassen mangelt es nicht an Zuspruch.
Lange hat er auf diesen Tag hingearbeitet, im Ziel sind all die Schmerzen vergessen: Skilangläufer Jan-Friedrich Doerks gewinnt bei der Nordischen Ski-WM der Junioren in Vuokatti (Finnland) Silber. Der Bad Harzburger gibt sich im Massenstartrennen über 30 Kilometer in der klassischen Technik nur Sieger Alexander Ivshin geschlagen und feiert damit den bislang größten Erfolg seiner Laufbahn.
Doerks, der für den SWV Goldlauter Heidersbach startet und auch Mitglied im SK Oker ist, hatte sich lange auf diesen Tag vorbereitet und die vorhergehenden WM-Rennen im Sprint, Einzel und der Staffel als Vorlauf gesehen. Am Ende zahlt sich die Herangehensweise aus.
Für seine Silbermedaille erhält der 20-Jährige im Herbst den „Goldenen Ski“ des Deutschen Skiverbandes (DSV) als bester Junior-Langläufer des Winters. Doerks, der inzwischen sein Abitur gemacht hat und nun beim Zoll der Sportfördergruppe angehört, knüpft in diesem Winter an seine Leistungen an und startet gleich mit einem Top-Ten-Platz im Continental-Cup in die neue Saison.