EKD: Gaza-Krieg nicht zum Anlass für Ausgrenzung nehmen

Bischöfin Kirsten Fehrs ist die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. (Archivbild) Foto: David Inderlied/dpa
Die Evangelische Kirche ruft zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel dazu auf, sich sowohl gegen Antisemitismus zu stellen als auch gegen pauschale Feindseligkeit gegen Muslime.
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Berlin/Hannover. Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober ruft die Evangelische Kirche dazu auf, Feindseligkeiten gegen Juden und Muslime gleichermaßen entgegenzutreten. Kritik an dem Vorgehen einer Regierung oder Konfliktpartei dürfe niemals in verbale oder körperliche Angriffe gegen Menschen münden – weder gegen Palästinenser oder Muslime noch gegen Juden, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs laut einer gemeinsamen Mitteilung mit den Spitzen aller 20 Landeskirchen.
Die Auswirkungen des Gaza-Kriegs seien in Deutschland und weltweit spürbar. „Offene und gewaltsame Formen des Antisemitismus, besonders in Gestalt israelbezogener Judenfeindschaft, treten deutlich zutage“, beklagten die Bischöfin und die Landeskirchen. Sogar das Existenzrecht Israels werde in Frage gestellt. Zugleich gerieten Palästinenser und Muslime „unter einen pauschalen Verdacht der Nähe zu Terrorismus oder der Hamas“. Beides sei inakzeptabel.
Man fordere alle Kirchengemeinden und Bürgerinnen und Bürger dazu auf, „jeder Form von Ausgrenzung, Feindseligkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten“, hieß es weiter.
Am 7. Oktober 2023 verübten Terroristen der Hamas und anderer Organisationen ein Massaker in Israel. Sie töteten rund 1.200 Menschen und verschleppten mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. Dies war der Auslöser des andauernden Gaza-Kriegs. Seit seinem Beginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet.