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Stadt legt Liste vor

Corona-Krise: Hilfe-Liste für Innenstadt

Der Goslarer Bahnhof wird derzeit umgebaut. Die Stadt will dort eine öffentliche WC-Anlage errichten.  Archivfoto: Neuendorf

Der Goslarer Bahnhof wird derzeit umgebaut. Die Stadt will dort eine öffentliche WC-Anlage errichten. Archivfoto: Neuendorf

Innenstadt-Managerin Ina Stelle hat eine Liste mit Maßnahmen vorgelegt, die sie im Rahmen des Soforthilfeprogramms „Perspektive Innenstadt“ angehen will. Das Land hat wie berichtet 1,09 Millionen Euro für Goslar reserviert. Mit dem Geld sollen kurzfristig die Folgen der Corona-Krise in den Stadtzentren bekämpft werden.

Von Hendrik Roß Freitag, 26.11.2021, 09:00 Uhr

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Innenstadt-Managerin Ina Stelle hat eine Liste mit Maßnahmen vorgelegt, die sie im Rahmen des Soforthilfeprogramms „Perspektive Innenstadt“ angehen will. Das Land hat wie berichtet 1,09 Millionen Euro für Goslar reserviert. Mit dem Geld sollen kurzfristig die Folgen der Corona-Krise in den Stadtzentren bekämpft werden.

Was steht auf der Goslar-Liste? Der teuerste und schon vor der Pandemie immer wieder heiß diskutierte Punkt ist der Bau einer öffentlichen WC-Anlage am Bahnhof für 200.000 Euro. Laut Verwaltung laufen derzeit Voruntersuchungen für den Neubau einer Toilette im Bereich der Bahnhof-Unterführung. Parallel würden Überlegungen angestellt, ob auch ein anderer Standort in Bahnhofsnähe infrage kommt.

Zweitteuerste Maßnahme ist die Verbesserung der Wasserqualität der Wallanlagen-Teiche – ebenfalls kein ganz neues Thema und 195.000 Euro teuer. Neu ist allerdings die Idee, in beide Judenteiche und den Kahnteich eine Tiefenbelüftung sowie eine Dosieranlage zu installieren, über die ein stoffwechselförderndes Mittel ins Wasser eingeleitet wird.

Des Weiteren ist die Vergrößerung von 39 Baumscheiben (der Bodenbereich um die Baumstämme) in der Altstadt geplant, Kostenpunkt: 153.000 Euro. Goslars denkmalgeschütztes Zentrum biete „kaum Platz für weitere Begrünung“, argumentiert Stelle. Für die vorhandenen Bäume sollen durch die Maßnahme die Lebensbedingungen verbessert werden.

Ein weiterer Punkt ist die Einrichtung eines kostenlosen Innenstadt-Bus-Shuttles von einem dezentralen Großparkplatz aus, etwa vom Osterfeld. 150.000 Euro sind für eine neunmonatige Projektzeit eingeplant. Laut Stelle mache das Shuttle-Projekt aber für einen längeren Zeitraum Sinn, sie schreibt von zwei bis drei Jahren. Das würde zusätzliche Kosten für die Stadt von etwa 175.000 Euro jährlich bedeuten.

Der Spielplatz Münzstraße soll „als zentraler Spielbereich“ für 110.000 Euro erneuert und aufgehübscht werden. Für die Modernisierung der Innenstadt-Weihnachtsbeleuchtung sind 100.000 Euro eingeplant, genau soviel wie für neue Möbel, Abfallbehälter und Blumenkästen in der Altstadt. Im Jubiläumsjahr 2022 will die Stadt zusammen mit der Goslar-Marketing-Gesellschaft zwei Projekte umsetzen: Zur Attraktivierung und Steigerung der Besucherfrequenz soll die Hokenstraße in eine Art Spielstraße umgewandelt werden, bei zukünftigen Weihnachtsmärkten ist ein Kinderbetreuungsangebot geplant. Für die Entwicklung der Konzepte sind 60.000 Euro aus dem Soforthilfeprogramm eingeplant. Von dem Fördergeld soll nicht nur die Goslarer Innenstadt profitieren, sondern auch der Vienenburger Ortskern. Für 65.000 Euro will die Verwaltung einen städtebaulichen Wettbewerb für das Umfeld des Vienenburger Marktplatzes initiieren.

Die SPD-Ratsfraktion hat die Liste der Stadt bereits gelobt. Fraktionschef Martin Mahnkopf weist aber darauf hin, dass viele Ideen nicht neu seien und die Sozialdemokraten in der Vergangenheit zu einigen Themen bereits Anträge verfasst hätten. Nun müsse endlich Tempo in die Umsetzung kommen. Außerdem würden die vorgestellten Maßnahmen sicher nicht ausreichen. Die Liste umfasst ein Kostenvolumen von insgesamt 1,133 Millionen Euro, also etwas mehr, als die zugesagte Förderung. Sollte die Politik zustimmen, wird das Geld bei der NBank beantragt.

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