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24-Stunden-Übung

17 angehende Othfresener Feuerwehrkräfte absolvieren „Berufsfeuerwehrtag“

Ein anderes Einsatzszenario beim Othfresener Berufsfeuerwehrtag für den Wehrnachwuchs ist die Personenrettung von einer Terrasse.  Foto: Leifeld

Ein anderes Einsatzszenario beim Othfresener Berufsfeuerwehrtag für den Wehrnachwuchs ist die Personenrettung von einer Terrasse. Foto: Leifeld

Wie die Arbeit einer Berufsfeuerwehr aussieht, erlebten jetzt die Mitglieder der Othfresener Jugendfeuerwehr: Bei einer 24-Stunden-Übung wurden für die angehenden Feuerwehrkräfte verschiedene Szenarien simuliert, die sie gemeinsam meistern mussten.

Von Andrea Leifeld Montag, 25.10.2021, 13:00 Uhr

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Othfresen. Die Arbeit in einer Berufsfeuerwehr kann anstrengend sein. Niemand weiß, wann ein Einsatz kommt und welche Ausmaße er annimmt. Es gilt, zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit zu sein. Genauso erlebten es am Wochenende 17 angehende Othfresener Feuerwehrkräfte bei ihrem „Berufsfeuerwehrtag“ als 24-Stunden-Übung.

„Der Berufsfeuerwehrtag hat bei uns in der Othfresener Jugendfeuerwehr eine lange Tradition“, erklärte Jugendwart Jonas Fellmann. Zur Seite standen ihm seine Stellvertreterin Lareen Rochow sowie acht weitere Aktive, um alle Aufgaben der und Einsatzszenarien zu stemmen.

Auch eine „Ölspur“ gilt es, beim 24-Stunden-Dienst zu beseitigen.

Auch eine „Ölspur“ gilt es, beim 24-Stunden-Dienst zu beseitigen.

Samstagmittag, pünktlich zur Essenszeit, ließ dann der Einsatz-Gong die jungen Kameraden, die es sich mit Feldbetten und Wii-Konsole im Gruppenraum bereits bequem gemacht hatten, aufschrecken: Ein Hilfeeinsatz in der Straße Sölg rief jenseits aller Behaglichkeit zur Feuerwehr-Pflicht. Vor Ort musste eine verunglückte Person von einer Dachterrasse gerettet werden. Und, wie es so oft ist: Während des Einsatzes alarmierte ein „Anwohner“ die Einsatzkräfte über eine lange Ölspur in Ortsrandlage. Auch diese wurde von den jungen Feuerwehrkräften fachmännisch abgestreut und das kontaminierte Ölbindemittel aufgenommen.

„Natürlich vergeuden wir keine Materialien und verschmutzen auch nicht die Umwelt“, betonte Fellmann. So bestand die „Ölspur aus einem Kakao-Wasser-Gemisch und das Bindemittel war reine Sägespäne. „Es geht ja auch nur um den Übungseffekt und das Vertiefen der Abläufe“. Ölbindemittel darf nicht einfach ausgestreut und weggefegt werden, sondern wird mit dem Besen in die Ölflüssigkeit eingearbeitet. Im Falle des Verunglückten auf dem Dach kamen Trage und Leiter zum Einsatz, mit der der schwere Dummy namens Lutz sicher vom Dach gerettet wurde. Auch offenes Feuer gab es bei den Übungen nicht. Diese Aufgabe übernahm eine Nebelmaschine.

Auf Kleinigkeiten wurde am Rande der Szenarien hingewiesen: Generell müsse keine Führungskraft seine Anweisungen laut rufen. Zur Verständigung am Einsatzort gäbe es Funkgeräte. Auch die eigene Sicherheit an der Einsatzstelle sollte bei den Kameraden nicht leichtfertig abgetan werden: So muss auch in Nebenstraßen auf fremden Fahrzeugverkehr geachtet werden. Oftmals fahren Autos keineswegs langsam an einer Einsatzstelle vorbei.

Beim Betreten eines verrauchten Gebäudes – ein Einsatz, wie er später vorkommen sollte – sollten die Einsatzkräfte mit einer Rettungsleine an die Markierung des Rückwegs und die eigene Sicherheit denken. Solche Beispiele gab es viele. „Es sind in Prinzip Dinge, die in ihren Abläufen bereits in den Jugendfeuerwehrjahren vertieft wurden. „Von einem 15-jährigen Jugendfeuerwehrmitglied bis zu einem aktiven Kameraden sind es oft nur wenige Monate“, verdeutlichte Fellmann.

Auch jedes weitere Szenarium in den kommenden Stunden, vom Werkstattbrand mit vermissten Personen, über einen brennenden Pkw bis hin zu einer von einem umgestürzten Baum eingeklemmten Person, hatte seine Knackpunkte.

Wie es bei einer echten „Berufsfeuerwehr“ ist, wurde auch die Verpflegung auf verschiedenen Wegen in Form von Würstchen, Kuchen und Pizza sichergestellt. Und trotz allem Übungsspaß im Feuerwehrhaus: Der echten Feuerwehrpflicht tat das keinen Abbruch. Die aktiven Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Othfresen waren selbstverständlich das ganze Wochenende über einsatzbereit.

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