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Kohleernte an der Schäderbaude

Die Wolfshäger Meilerfreunde vollenden ihr Werk

Udo Paul (r.) und seine Köhlergesellen trennen die Kohle von der feinen Erde des Meilers.

Udo Paul (r.) und seine Köhlergesellen trennen die Kohle von der feinen Erde des Meilers. Foto: Raksch

Der Meiler an der Schäderbaude ist durchgekohlt. Die Wolfshäger Meilerfreunde haben mit der Ernte des „schwarzen Goldes“ begonnen. Interessenten können die Kohle gegen eine Spende erwerben.

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Von Robin Raksch
Freitag, 28.06.2024, 19:00 Uhr

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Wolfshagen. Der Meiler an der Schäderbaude ist durchgekohlt. Ende Mai hatten die Wolfshäger Meilerfreunde ihre jährliche Tradition fortgesetzt, ihren Meiler angezündet und anschließend verschlossen. Jetzt stand die Ernte des darin aus lokalem Buchenholz entstandenen „schwarzen Goldes“ an. Warum Buchenholz? Dieses habe einen besonders hohen Brennwert und könne Temperaturen von 1200 bis 1500 Grad Celsius erreichen, erklärt der ehemalige Oberköhler Udo Paul.

Die ehrenamtlichen „schwarzen Gesellen“ hatten den Meiler in den ersten Tagen nach dem Entzünden rund um die Uhr und in Wechselschicht betreut. Diese Tage seien besonders wichtig, da der Meiler zu Beginn noch anfällig sei für Wind und Wetter, so Paul. Mit einer Wärme von 400 bis 650 Grad kohlte der Meiler in den vergangenen Wochen. Die Aufgabe der Köhler bestand währenddessen darin, gelegentlich Luftlöcher, sogenannte Runen, zu stechen, um ihn zu lüften. Abschließend trennten sie mit einer groben Harke die Holzkohle von der feinen Erde aus dem Meiler. Paul zeigt sich vom Wetter und vom davon abhängigen Ergebnis recht zufrieden. Obwohl es zwischendurch geregnet habe, sei der Meiler gut durchgekohlt.

Köhlergeheimnis

Wie viel Kohle die Wolfshäger Meilerfreunde letztlich geerntet haben, das will Paul nicht beziffern – ein altes Köhlergeheimnis, sagt er. Nur so viel: „Wirtschaftlich ist das für uns nicht.“

In solchen Säcken geben die Meilerfreunde die Kohle ab.

In solchen Säcken geben die Meilerfreunde die Kohle ab. Foto: Raksch

Primär würden die Gesellen jedes Jahr den Meiler entzünden, um die Tradition zu bewahren. „Die Anwohner sollen wissen, womit die Leute hier früher ihr Brot verdient haben, und was für ein saures Brot das war“, führt er aus.

Die geerntete Holzkohle geben die Meilerfreunde in Säcken gegen eine Spende ab. Vornehmlich kommen die Kunden aus der näheren Umgebung und nutzen die Kohle zum Grillen. „Wer mit dieser Holzkohle gegrillt hat, der will nichts anderes mehr“, sagt Paul lächelnd und verweist auf die besonders starke Hitzeentwicklung. Sein Tipp: Die Kohle lasse sich auch wiederverwenden – „Nach dem Grillen einfach mit Wasser ablöschen, trocknen lassen und erneut anstecken.“

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