Ostharinger Windpark-Gegner sammeln Geld für ihren Protest

Blick auf einen Teil des Windparks, der auf der Haar entsteht: Die Anlagen sind im Harzvorland inzwischen weithin sichtbar. Foto: Gereke
In Ostharingen haben sich Gegner der Windpark-Pläne auf der Haar zu einer Bürgerinitiative formiert – und die ruft jetzt zu Spenden auf. Das Geld soll helfen, den weiteren Widerstand zu finanzieren. Was ist geplant?
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Ostharingen. Um ein Schallgutachten zum Windpark auf der Haar finanzieren zu können, rufen die Ostharinger Windpark-Gegner zu einer Spendenaktion auf. Eine entsprechende Mitteilung verschickt die Bürgerinitiative (BI) Ostharingen, in der sich der Widerstand aus dem Dorf formiert hat.
Nachdem der Landkreis Goslar 2024 den Bau von zwölf Windenergieanlagen bei Ostharingen genehmigt hat, sind die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, dass die Türme inzwischen weithin sichtbar sind. Eine Gruppe Ostharinger sieht allerdings den Windpark kritisch – sie begründen es mit „erheblicher Eingriffen in Natur- und Landschaftsschutz“ sowie „befürchteter Beeinträchtigungen der Lebens- und Wohnqualität“ durch Schallemissionen. „Diese Sorge wächst insbesondere mit Blick auf die geplante Erweiterung des Windparks, bei der die Anlagen bis auf nur einen Kilometer an Ostharingen heranrücken würden“, heißt es in der Mitteilung der Bürgerinitiative.
Um das „Schutzgut Mensch“ gegenüber möglichen schädlichen Einwirkungen von Windenergieanlagen zu wahren, habe die Bürgerinitiative fachanwaltliche Beratung eingeholt, teilt sie mit. „Ziel ist es, die subjektiven Rechte der Betroffenen zu prüfen und zu verteidigen“, heißt es. Als nächster Schritt soll ein Schallgutachten beauftragt werden, das den aktuellen Ist-Zustand der Schallbelastung ermittelt. Dieser Referenzwert ermögliche es, künftige Veränderungen zu dokumentieren. Die Finanzierung des Gutachtens erfolge über freiwillige Spenden aus der Bevölkerung. „Die bereits gesammelten über 3000 Euro sind ein wichtiger Anfang, reichen aber noch nicht aus. Für die Auseinandersetzung mit der Erweiterung des Windparks werden noch viele weitere Spenden benötigt, um den Widerstand auch langfristig tragen zu können“, so die BI in ihrer Pressemitteilung.
Der Bund-Regionalverband Westharz sowie die Nabu-Kreisgruppe Goslar würden an der Seite der Bürgerinitiative stehen und helfen beratend, fügen die Ostharinger Windpark-Kritiker an. Diese beiden Umweltverbände hätten seit Beginn der Planung Kritik am Vorranggebiet Ostharingen geübt, weil dort die gefährdeten Vogelarten Schwarzstorch und Rotmilan sowie auch die nötigen Waldabstände nicht hinreichend berücksichtigt worden sein sollen, heißt es weiter.
Um nun das weitere Vorgehen finanzieren zu können, sammelt die BI Spenden unter dem Stichwort „Windpark Ostharingen“ auf dem Konto des Nabu Goslar. Die Bürgerinitiative hofft auch auf Unterstützung aus den umliegenden Dörfern wie Upen und Bredelem sowie weiteren Nachbarorten, die gleichermaßen von den Auswirkungen des Windparks betroffen sein würden, so die BI. Erreichbar ist die Bürgerinitiative per Mail unter info@stop-windpark-ostharingen.de.
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