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Viele Gäste bei Wiesenblütenhoffest

Kühe laufen durch St. Andreasbergs Zentrum

Quer durch die Bergstadt treiben die Hirten beim Wiesenblütenhoffest das Harzer Höhenvieh auf die Bergwiesen auf der Kuppe.

Quer durch die Bergstadt treiben die Hirten beim Wiesenblütenhoffest das Harzer Höhenvieh auf die Bergwiesen auf der Kuppe. Foto: Jung

Hunderte von Besuchern kamen am Sonntag zum Wiesenblütenhoffest nach St. Andreasberg. Dabei stand das Harzer Höhenvieh im Mittelpunkt, das unter anderem quer durch die Bergstadt auf die Bergwiesen auf der Kuppe getrieben worden ist.

Von Volker Jung Dienstag, 04.06.2024, 16:00 Uhr

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St. Andreasberg. Nebel, Sprühregen, dann dichte Wolken: Das Wetter spielte diesmal beim Wiesenblütenhoffest in St. Andreasberg nicht so richtig mit. Dennoch kamen mehrere hundert Besucher zu dem Event in die Bergstadt und zum Bergbauernhof Neigenfindt auf der Kuppe.

Von den vielen bereitgestellten Bänken aus oder stehend auf der Wiese verfolgten die Besucher das Musikprogramm.

Von den vielen bereitgestellten Bänken aus oder stehend auf der Wiese verfolgten die Besucher das Musikprogramm. Foto: Jung

Von vielen Einheimischen und Gästen bestaunt, begann das Fest am Sonntag traditionell mit dem Austrieb des Harzer Höhenviehs quer durch die Bergstadt zu den Wiesen auf der Kuppe. An den steilen Anstiegen mussten sich die Hirten schon anstrengen, um mit den Rindern Schritt halten zu können. An der alten Feuerwache gab es denn auch eine Pause für ein Platzkonzert der Blaskapelle des Waldarbeiter-Instrumentalmusik-Vereins unter der Leitung von Karl-Heinz Plosteiner. Das letzte Teilstück des Umzugs mit Höhenvieh zum Bergbauernhof Neigenfindt begleiteten hunderte Menschen. Zur Begrüßung wartete dann der traditionelle Hirtenruf auf die Herde und die Hirten.

Hirten aus dem ganzen Harz

Cathleen Hensel, die Geschäftsführerin der Braunlage Tourismus Marketing Gesellschaft, eröffnete nach dem Eintreffen des Umzugs auf der Kuppe das Wiesenblütenhoffest offiziell. „Ich danke allen voran der Familie Neigenfindt für die Bereitstellung ihres Hofes, dem Harzklub und Heimatbund für Kaffee und Kuchen sowie allen Hirten, die aus den Harzer Städten hierhergekommen sind“, sagte sie.

Neigenfindt geehrt

Bürgermeister Wolfgang Langer ernannte dann Andreas Neigenfindt erneut zum St. Andreasberger Gemeindehirten und überreichte den sogenannten Hirtengroschen. „Andreas Neigenfindt ist auf Empfehlung der Hirtengemeinschaft und Beschluss des Rates zum Gemeindehirten bestellt worden“, verlas Langer den Urkundentext.
Die Brauchtumsgruppe des Barkamtes Annerschbarrich im Heimatbund Ewerharz sorgt beim Wiesenblütenhoffest für Stimmung.

Die Brauchtumsgruppe des Barkamtes Annerschbarrich im Heimatbund Ewerharz sorgt beim Wiesenblütenhoffest für Stimmung. Foto: Jung

Ortsvorsteher Karl-Heinz Plosteiner berichtete über die Harzer Rinderzucht aus dem Jahre 1820, als in St. Andreasberg 643 Rinder des Harzer Höhenviehs gehalten wurden. „Der Volksmund sagte, eine Kuh bringt den Lohn eines Bergmanns ein“, meinte er.

Auf die Besucher wartete die Viehsegnung in einer ökumenischen Andacht in der Scheune. Auf dem Hof und den angrenzenden Wiesen gab es Stände mit Süßigkeiten, Wurst- und Käsespezialitäten sowie Getränke und Gebratenes vom Grill. Für die Kinder waren die Hüpfburg und das Kinderschminken der Anziehungspunkt. Die HarzSAR Rettungshundestaffel (SAR steht für search und rescue, deutsch Suche und Rettung) zeigte, was die Helfer auf vier Pfoten mit ihren fantastischen Nasen leisten können. Drinnen in der Scheune präsentierten sich handwerkliche Stände mit Schmuck, Hirschhornschnitzerei und vieles mehr. Viele Gäste nutzten die große Kaffeetafel in der Scheune, weil es draußen kühl und neblig war, zudem hatte Sprühregen eingesetzt.

Neue Wettbewerbe

Bei dem traditionellen Melk-Wettbewerb traten die Hirten wieder gegen die Kiepenfrauen an. Bürgermeister und Ortsvorsteher hatten zudem zwei neue Wettkämpfe ins Leben gerufen, und für die Gewinner Preise gespendet. Für die Zuschauer waren das Holzstapeln und der Heuballen-Weitwurf eine spannende Freude. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Blaskapelle des Waldarbeiter-Instrumentalmusik-Vereins, die Brauchtumsgruppe des Heimatbundes und Andrea Schalipp aus Hohegeiß.

Bürgermeister Wolfgang Langer (links) ernennt Andreas Neigenfindt, der seinen fünf Monate alten Neffen Jano im Arm hält, zum Gemeindehirten.

Bürgermeister Wolfgang Langer (links) ernennt Andreas Neigenfindt, der seinen fünf Monate alten Neffen Jano im Arm hält, zum Gemeindehirten. Foto: Jung

Bereits am Samstag hatte Ortsvorsteher Karl-Heinz Plosteiner das Fest mit der Wiesenblüten-Ausstellung im Kurhaus St. Andreasberg eröffnet. Jochen und Andreas Klähn hatten viele Fotos aus alter Zeit zusammengetragen, die von der Blüte der Harzer Höhenviehhaltung im Harz berichteten.

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