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Trinitatiskirche

Es schwingt beim Sanierungstermin viel Hoffnung mit

Noch ist die Trinitatiskirche in Braunlage komplett eingerüstet.

Noch ist die Trinitatiskirche in Braunlage komplett eingerüstet. Foto: Eggers

Lorenz Haselhorst, der Leiter des Baureferats der Landeskirche Braunschweig, hat sich am Montag auf GZ-Anfrage dazu geäußert, wann die Sanierung der Trinitatiskirche beendet ist. Der ursprünglich geplante Termin ist bereits abgelaufen.

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Von Michael Eggers
Montag, 30.09.2024, 19:30 Uhr

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Braunlage. Es schwingt jede Menge Hoffnung mit, wenn Lorenz Haselhorst, der Leiter des Baureferats der Landeskirche Braunschweig, über den Termin für die Fertigstellung der Trinitatiskirchen-Sanierung spricht. „Wir wollen die Arbeiten Ende November beendet haben“, sagt er. Für Probleme habe ein Schaden auf der Wetterseite im Turm gesorgt, der zunächst nicht erkennbar gewesen sei, erklärt der Bauingenieur.

Eigentlich hatte Lorenz Haselhorst gehofft, bis zur Konfirmation fertig zu werden. Die war Ende August. Der Vertreter des Bauherrn bemüht einen Satz, den er so oder ähnlich bereits Anfang dieses Jahres gesagt hatte, der aber offenkundig zutrifft. „Es gibt Baustellen, da ist einfach der Wurm drin.“

Eher zufällig entdeckt

Die Trinitatiskirche gehört wohl dazu, denn eigentlich war das Ende der Sanierung, die im vergangenen Jahr im Mai gestartet ist, für Mitte September 2023 angepeilt worden. Mehr als ein Jahr später kann der Leiter des Baureferats der Landeskirche den genauen Termin immer noch nicht sagen. Es gebe zu viele ungewisse Faktoren. Einer davon war der defekte Turm. „Er ist von beiden Seiten verkleidet“, sagt Haselhorst. Wegen des äußeren Beschlags und der inneren Verkleidung sei der feuchte Bereich nicht erkennbar gewesen, der nur auf der Wetterseite sei. „Auf der Nicht-Wetterseite ist alles in Ordnung“, erklärt der Ingenieur. „Ich bin froh, dass wir diesen Schaden eher zufällig entdeckt haben“, sagt er. Dadurch habe er beseitigt werden können, auch wenn sich damit das Ende der Arbeiten verzögere.

Lorenz Haselhorst, der Leiter des Baureferats der Landeskirche Braunschweig, begutachtet die Trinitatiskirche vor der Sanierung.

Lorenz Haselhorst, der Leiter des Baureferats der Landeskirche Braunschweig, begutachtet die Trinitatiskirche vor der Sanierung. Foto: Eggers

Schon jetzt könne die Holzfassade nicht mehr gestrichen werden, weil es zu kalt sei. Das Leinöl, das dazu verwendet werde, könne nur bei Temperatur von mehr als zehn Grad Celsius verarbeitet werden. Aus diesem Grund würden die fehlenden Bretter und Bohlen abgenommen und in einer Werkstatt gestrichen.

Wenn das bis Ende November nicht mehr alles klappt, dann wolle die Landeskirche zumindest Teile des Gerüsts abbauen. Die Miete für das Baugerüst sei der Kostentreiber der Baustelle, heißt es. Wenn diese jetzt bis Ende November beendet werde, weil bis dahin alles wie geplant laufe, „dann haben sich die Kosten von zunächst 410.000 bis auf 750.000 Euro erhöht“, berichtet Lorenz Haselhorst. Diesen Betrag hatte der Leiter des Bauamts der Landeskirche auch schon im Mai dieses Jahres mitgeteilt. „Ich hatte seinerzeit einen Puffer eingeplant, der ist aber durch den Turm aufgebraucht“, erklärt er. Die Miete des Baugerüstes sollte zunächst 106.000 Euro kosten. Weil sich die Standzeit aber um mehr als ein Jahr verlängerte, steige auch die Miete, und zwar auf 350.000 Euro.

In der Zeitkapsel

Pastorin Kirstin Müller hofft, dass noch im Oktober das Kreuz und die Kuppel wieder auf den Kirchturm kommen. „Dann können wir auch die Zeitung sowie weitere Sachen in die Zeitkapsel legen, die dann wieder in den Turm kommt“, sagt sie. Als die Kapsel vergangenes Jahr im Juli geöffnet wurde, fanden die Braunlager neben einer Liste der Pastoren Braunlages von 1788 bis 1928 auch Daten dazu, wer im August 1888 und 1928 Deutschland regierte sowie wer in beiden Jahren in Braunlage in Kirchenvorstand und Gemeinderat saß. 1928 musste der Turm baulich gesichert werden, deshalb war die Zeitkapsel seinerzeit das letzte Mal geöffnet worden.

Jeder Standtag kostet: Das Gerüst bereitet der Landeskirche Braunschweig Probleme. Sollte die Sanierung der Trinitatiskirche dieses Jahr nicht abgeschlossen werden, wird ein teilweiser Abbau in Erwägung gezogen.

Jeder Standtag kostet: Das Gerüst bereitet der Landeskirche Braunschweig Probleme. Sollte die Sanierung der Trinitatiskirche dieses Jahr nicht abgeschlossen werden, wird ein teilweiser Abbau in Erwägung gezogen. Foto: Eggers

Die Geistliche freut sich, dass die Dächer bereits größtenteils gedeckt seien und äußert sich zudem zufrieden über den verwendeten Thüringer Schiefer, der aus Lehesten im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt stammt. Kirstin Müller hofft, „dass die Arbeiten bis zum 1. Advent beendet sind“, sagt sie. Im kommenden Jahr wolle die Kirchengemeinde dann den Außenbereich neu gestalten, sodass die Trinitatiskirche im neuen Glanz strahle.

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